Christian Hebbeler

Preußens Niederlage wird zur Nebensache


von Nils Tyczewski

(07.04.17) Lengerichs Trainer Christian Hebbeler hat auf den Fußballplätzen der Region schon viel gesehen. "Sowas wie in Gemen noch nie", berichtet er nach der 0:2-Pleite am Freitagabend. "Die Niederlage ist mir heute scheißegal. Sie war verdient und damit kann ich leben. Was ich nicht mehr hinnehmen will, ist die Art und Weise, wie Gemen seine Gegner behandelt." Der Coach war noch Minuten nach dem Abpfiff vollkommen entrüstet: "Wie diese Mannschaft ins Spiel geht, ist höchst unsportlich. Wir wurden permanent gefoult, provoziert und Robin Surmann wurde sogar angespuckt. Das ist unglaublich. Gemen lebt nur von Nickeligkeiten und Provokationen. Und der Spielertrainer lebt das vor!"

Harter Tobak. Gemens Spielertrainer heißt Georg Geers. Er will die erhobenen Vorwürfe nicht unkommentiert lassen: "Wir spielen kampfbetont und wollen dem Gegner den Schneid abkaufen. Aber wir sind nicht unfair. Mannschaften, wie Lengerich, die vor allem übers Spielerische kommen, werden halt schnell unzufrieden, wenn sie mit ihren Mitteln nicht durchkommen. Dann fangen sie an zu erzählen. Man könnte sie auch schlechte Verlierer nennen. Mir persönlich vorzuwerfen, ich sei unfair, empfinde ich als Frechheit. Ich habe nicht mal eine Gelbe Karte bekommen. Und zu der Szene mit Surmann: Unser Spieler hat im Zurücklaufen ausgespuckt und den Lengericher aus Versehen an der Seite getroffen. Das war keine Absicht und er hat sich entschuldigt. Ich kann nur sagen, auf dem Platz führt man Krieg, man will gewinnen. Aber ein fairer Verlierer erkennt seine Niederlage an."

Für Preußen-Coach Hebbeler gehen die Begriffe "Fairness" und "Westfalia Gemen" in diesem Leben wohl nicht mehr zusammen. "Selbst nach dem Spiel entschuldigt sich niemand für die permanenten Entgleisungen. Ich weiß das auch von anderen Trainerkollegen und finde, dass muss auch mal an die Öffentlichkeit gebracht werden", erklärte er. "Wir wollen Fußball spielen und uns nicht am Wochenende auf dem Platz anspucken lassen. Ich habe wirklich schon einiges erlebt, aber diese Respektlosigkeit, die bei Westfalia Gemen an den Tag gelegt wird, ist der Gipfel."

Angesichts dieser Umstände rückte das Spiel auf dem Kunstrasen etwas in den Hintergrund. Beide Treffer der Hausherren fielen nach eklatanten Abwehrfehlern. In der fünften Minute vertändelte Jonas Witte den Ball und Seyhan Eken traf in der Folge sehenswert zum 1:0. Tor Nummer zwei ging auf die Kappe des eingewechselten Nico Niemeier, der die Kugel kurz nach der Pause leichtfertig verlor. Nutznießer war diesmal Tim Bröcking (47.).

In der Nachspielzeit hatte Niemeier die Faxen dicke und erklärte der Gemener Bank, dass ihre Truppe "ein Dreckshaufen" sei (90.+2). Macht man nicht. Rote Karte. Sperre folgt.

Westfalia Gemen - Preußen Lengerich          2:0 (1:0)
1:0 Eken (5.), 2:0 Bröcking (47.)
Rot: Niemeier (90.+2)

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