Spektakuläre Vollkatastrophe mit ordentlich Toren


Von Jakob Schulze Pals

(12.08.18) Als "absolute Vollkatastrophe" bezeichnete Andre Bertelsbeck, Trainer des VfL Senden, das 4:4-Auftaktremis beim SV Dorsten-Hardt. Und damit meinte der Coach nicht die Defensivleistung seiner Mannschaft, sondern vielmehr die Umstände, die zu diesem Spekatakel geführt hatten. Denn wegen einer Bombenentschärfung auf der Autobahn zwischen Haltern und Marl steckte nahezu seine komplette Truppe im Stau. Das führte zu einer 40-minütigen Verschiebung des Anpfiffs und schweren Beinen beim VfL.

Denn nach 15 Minuten lag der VfL schon 0:2 hinten. Die Gastgeber wussten die unwirkliche Situation der Sendener auszunutzen und schlugen eiskalt durch Alexander Brefort (6.) und Daniel Hennebach (15.) zu. Nach und nach fing sich die Bertelsbeck-Elf jedoch und biss sich nun rein in diese Partie. Nach einer Flanke von Außenverteidiger Philip Just war Stürmer Rabah Abed zur Stelle und nickte zum Anschlusstreffer für die Blau-Weißen ein (31.). Nur zwei Minuten später war die Dorstener Führung auch schon egalisiert. Nach einer Standardsituation traf Defensivmann Patrick Reckmann ebenfalls mit dem Kopf und brachte den VfL endgültig zurück ins Spiel (33.).

Bis zur Pause verflachte das Spiel dann ein bisschen und holte nochmal Luft für einen ähnlich dramatischen zweiten Durchgang. Denn drei Minuten nach Wiederanpfiff war der VfL Senden erneut erfolgreich. Nach einer tollen Kombination über mehrere Stationen stand Joshua Sabrowski am zweiten Pfosten blank und drückte das Leder zum 3:2-Führungstreffer über die Linie. Eine unfassbare Leistung der Sendener, die die Umstände dieses Spiels komplett ausgeschaltet hatten.

Turbulente Schlussphase mit Happy End

Denkste. Die Sendener Hintermannschaft präsentierte sich in einigen Situationen dann doch noch sehr schläfrig. Die Dorstener brachen 20 Minuten vor Schluss über die rechte Seite durch und schossen in Person von Samy Mertens erneut den Ausgleich (70.). Die Gastgeber wollten jetzt den Heimsieg. Wieder verteidigte der VfL viel zu zaghaft auf den Außen und kassierte von Dorstens Joker Johannes Liesenklas das 3:4 (83.) - erneut ein Rückstand für die leidgeprüften Gäste. Einer gab sich mit der drohenden Niederlage aber überhaupt nicht zufrieden. Denn kurz vor Schluss war es erneut Stürmer Rabah Abed, der in der Nachspielzeit für den VfL Senden das Remis rettete.

Ein halbwegs versöhnliches Ende dieses eigentlich völlig verkorksten Tages: "Das haben wir uns natürlich komplett anders vorgestellt. Nach den ersten 20 Minuten dachte ich, dass das hier ein Debakel wird. Normalerweise muss man mit vier Toren auswärts auch gewinnen. Aber was ist heute schon normal", gab Bertelsbeck einen Einblick in die aufgebrachte Sendener Gefühlswelt.

SV Dorsten-Hardt - VfL Senden     4:4 (2:2)
1:0 Alexander Brefort (6.), 2:0 Daniel Hennebach (15.)
2:1 Rabah Abed (31.), 2:2 Patrick Reckmann (33.),
2:3 Joshua Dabrowski (48.), 3:3 Samy Mertens (70.),
4:3 Johannes Liesenklas (83.), 4:4 Rabah Abed (90.) 

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