Schloegl trifft mitten ins Herz des SCA

Von Jakob Schulze Pals

(29.08.21) Der VfL Senden gehört zu den wenigen Mannschaften, die mit der abgelaufenen Saisonvorbereitung durchaus zufrieden waren und das Ergebnis an Spieltag eins gab den Worten von Trainer Thomas Morzonek Recht. Mit 2:1 (0:0) setzte sich der VfL im Heimspiel gegen den hochgehandelten SC Altenrheine durch. Allerdings gehörte zum Dreier auch durchaus eine Portion Glück, denn auch der SCA enttäuschte ganz und gar nicht.

„Die Enttäuschung ist groß, weil das Ergebnis unverdient ist“, kommentierte nämlich SCA-Trainer Marc Wiethölter. In der ersten Halbzeit war die Partie ausgeglichen. Der VfL präsentierte sich mit einer reifen Spielanlage, während Altenrheine die ansprechenderen Tormöglichkeiten besaß. Das torlose Remis ging in Ordnung. In der Pause brachten Morzonek und Trainerkollege Rabah Abed dann Stürmer Niklas Castelle für Felix Berning und wechselten somit gewissermaßen den Sieg ein.

Castelle-Brüder machen den Unterschied

Denn die Dominanz der Gäste nahm im zweiten Durchgang zwar zu, das Tor erzielte allerdings Senden. Tom Schloegl spielte nach knapp 70 Minuten einen tiefen Ball auf Niklas Castelle, der das Leder mit dem ersten Kontakt zur Führung unter die Latte hämmerte (68.). Altenrheine zeigte sich davon unbeeindruckt und bestimmte nun das Geschehen. Joel Flasse hätte VfL-Keeper Johannes Brückner beinahe mit einem 35-Meter-Heber düpiert, ehe Lennart Theismann freistehend die Riesenchance vergab.

Nur wenig später machte er es aber besser. Vadim Schmidt steckte durch, Theismann blieb diesmal im 1-gegen-1 cool und schob zum verdienten Ausgleich ein (76.). Die Hausherren waren in der Folge ein wenig von der Rolle und zeigten sich defensiv zunehmend ungeordneter. Wie praktisch, dass man zwei Unterschiedsspieler in den Reihen hat. Tim Castelle spielte seinen Bruder Niklas mustergültig per Hacke frei, der vor dem Tor die Ruhe bewahrte und das Auge für den mitgelaufenen Schloegl hatte. Der erst 18-Jährige hämmerte das Leder zum Lucky Punch mitten ins Herz des SCA (90+1.).

Doppelt unglücklich für Altenrheine: Weil ein Sendener am Boden gelegen hatte, stellten die Gäste das Fußball spielen ein und verteidigten das Tor nicht mit letzter Konsequenz. „Ich kann meinen Jungs für die heutige Leistung keinen Vorwurf, außer das 1:2 nicht vernünftig verteidigt zu haben“, konstatierte Wiethölter daher nach der Partie. Ganz anders die Gemütslage dagegen bei Senden. „Sicherlich ist der Erfolg ein wenig glücklich. Aber ganz ehrlich, wir hatten vergangene Saison so viele bittere Momente wegzustecken, das haben wir uns heute einfach verdient“, jubelte VfL-Coach Rabah Abed.     

VfL Senden – SC Altenrheine      2:1 (0:0)
1:0 N. Castelle (68.), 1:1 Theismann (76.),
2:1 Schloegl (90.+1)