Landesliga 4

"Wir befinden uns jetzt im Abstiegskampf"


Von Malte Greshake

(09.10.22) Herbern zuletzt mit vier Niederlagen in Folge, Altenrheine nur mit drei Punkten aus den vergangenen fünf Partien: Es war also klar, worum es in diesem Spiel gehen sollte. Am Ende bewiesen dann die Herberner den längeren Atem, drehten in der Schlussphase einen Rückstand und behielten durch den 3:2 (1:1)-Sieg die wichtigen Punkte zuhause. Beim SCA hingegen muss man laut Coach Marc Wiethölter nun eine Sache unbedingt realisieren. Aber dazu später mehr.

Zu Beginn der Begegnung hatten es die Hausherren den besseren Start erwischt: Nach einem Wahnsinnsolo von Frederik Falk über den halben Platz behielt Herberns Kapitän einen klaren Kopf und servierte für Steffen Hunnewinkel, der sich solche Vorlagen nicht nehmen lässt (8.). Im Anschluss dominierten die Hausherren weiter die Partie und Hunnewinkel hätte dann auch fast erhöht, verpasste das 2:0 aber am zweiten Pfosten (31.).

Theismanns Doppelpack reicht nicht

Das sich solche vergebenen Chancen manchmal rächen können, muss man allerdings wohl keinem Fußballinteressierten erklären. Die Gäste, die es nun vor der Pause schafften, das eigenen Spiel besser durchzuzuziehen, spielten Lennart Theismann frei, der zum 1:1 ins kurze Eck vollendete (40.). Aber damit nicht genug: Die Altenrheiner nahmen den Schwung am Anfang des zweiten Durchgangs mit und wieder war Theismann zur Stelle. Mit seinem Treffer zum 2:1 drehte er die Partie (50.).

Tja, aber ab diesen Zeitpunkt an nahmen die Herbern das Heft in die Hand. Besonders in den Zweikämpfen ließen sich die Gäste nun den Schneid abkaufen und als Daniel Krüger nach einem langen Ball zum 2:2 traf (73.) waren die Hausherren plötzlich wieder näher am Sieg dran. Was sich dann eben auch bewahrheitete: Bei einer Flanke von Krüger war Mario Brinkmann wohl mit der Hand am Ball - Schiedsrichter Björn Martin entschied auf Elfmeter. Falk trat an und sicherte seiner Truppe mit diesem immens wichtigen Treffer die Punkte (77./HE).

Ein Sonderlob für Herbring

Julian Wiedenhöft, Trainer des SV Herbern, freute sich darüber, dass sich seine Jungs endlich mal wieder belohnt hatten. "In der zweiten Halbzeit sind wir richtig schlecht gestartet, haben es nach unser Führung aber richtig gut wegverteidigt", hielt er fest und wollte vor allem noch einen Spieler hervorgeben: "Ich mache das ja sonst nicht so oft, aber heute muss ich meinem Torwart Niklas (Herbring, Anm. d. Red.) ein großes Lob aussprechen." Trotz seiner 18 Jahre habe er an diesem Tag ein hervorragendes Spiel gemacht und sei besonders bei den Standards sehr präsent gewesen.

Wiethölter auf der anderen Seite beglückwünschte Herbern zu einer kämpferisch guten Leistung und zog nach dem nun neunten Spieltag ein Zwischenfazit. "Wenn man sich das anguckt, befinden wir uns jetzt im Abstiegskampf und das müssen wir begreifen", bemerkte er. Einen schlechten Ball spiele seine Mannschaft ja wahrlich nicht. Die Ergebnisse müssen aber eben her. Mit zehn Punkten steht der SCA nun auf dem 14. und damit erstem Abstiegsplatz. Auch wenn die Tabelle natürlich sau-eng beieinander ist, fügte Wiethölter noch hinzu: "Wir müssen uns jetzt zusammensetzen und den Hintern hochkriegen."

Verzichten muss Altenrheines Übungsleiter allerdings zunächst erstmal auf Tom Bovenschulte verzichten, der sich in der 90. Minute nach einem Foul an Krüger wegen einer Notbremse noch die Rote Karte abgeholt hatte. 

SV Herbern – SC Altenrheine     3:2 (1:1)
1:0 Hunnewinkel (8.), 1:1 Theismann (40.),
1:2 Theismann (50.), 2:2 Krüger (73.),
3:2 Falk (77./HE),
Bes. Vorkommnis: Rot für Bovenschulte (90./Notbremse)