Gemens Girnth schießt SCA zurück in die Realität


Von Jakob Schulze Pals

(27.08.23) Sie hatte sich für Altenrheines Trainer Marc Wiethölter schon ein wenig angedeutet, diese 1:3 (0:1)-Heimniederlage des SCA gegen einen desolat in die Spielzeit gestarteten Gast aus Gemen. "Seit etwa acht bis zehn Tagen hat man bei uns schon gemerkt, dass wir ziemlich zufrieden sind mit der derzeitigen Situation", erzählt der Coach. "Die gute Rückrunde in der vergangenen Saison, die gelungene Vorbereitung, der Saisonstart – einige dachten, gegen Gemen wird das ein Selbstläufer."

So ganz verdenken kann man es Wiethölters Mannschaft nicht. Gemen war mit zwei Niederlagen aus der Sommerpause gekommen, hatte dabei bereits zehn Gegentreffer kassiert. Die Hausherren dagegen vier Punkte geholt und das auf sehr ansprechende Art und Weise. Auch an diesem Nachmittag wusste der SCA zumindest spielerisch zu überzeugen. Die Gäste sahen in der ersten halben Stunde wenig Land. Drei sehr gute Möglichkeiten ließen die Gastgeber aus, dann gewitterte es und das Spiel wurde für zehn Minuten unterbrochen. Was Wiethölter schon bis dahin nicht gefallen hatte: Die Körpersprache. "Wir laufen rum, als hätten wir einen Trauerfall in der Mannschaft. Man hat nicht das Gefühl, als würden uns gelungene Aktionen pushen."

Gemen brutal effizient, SCA pomadig

Gemen hatte derweil zwar spielerisch wenig anzubieten, war aber bis in die Haarspitzen motiviert. „Die haben sich in jeden Zweikampf reingeschmissen, alles gegeben. Genauso habe ich sie erwartet“, so Wiethölter. Und kontern können sie bei der Westfalia eben auch. Die erste Chance kurz nach dem Gewitter ist sofort drin – Florian Girnth (40.). Beim SCA stimmte die Restverteidigung nicht. Nach der Halbzeitpause pennen die Hausherren dann erneut. Konter, Girnth, 0:2 (48.). Erst danach bäumt sich die Wiethölter-Elf nochmal auf, ist beständig am Drücker, irgendwie aber auch nicht. "Da war immer ein Gemener Abwehrbein dazwischen. So richtig gefährlich wurde es nur selten", räumt der SCA-Trainer ein. 

Immerhin, in der Schlussphase besorgte Luca Huesmann – zusammen mit dem anderen Außenverteidiger Ryan Halstrom der beste Altenrheiner auf dem Platz – noch den Anschlusstreffer (78.). Der blieb allerdings wirkungslos. Weil Gemen in der Folge dicht machte, und weil Florian Girnth auch noch nicht genug hatte. Kurz vor Schluss machte der Stürmer den Dreierpack perfekt und sorgte endgültig für die Entscheidung (87.). "Ich glaube, wenn wir frühzeitig in Führung gehen, gewinnen wir dieses Spiel auch. Trotzdem muss allen klar sein, dass uns das heute gezeigt hat, dass wir nicht nachlassen dürfen und niemals glauben können, dass wir das schon ganz locker schaukeln werden", schloss Wiethölter sein Fazit nach Spielschluss ab.           

SC Altenrheine – Westfalia Gemen      1:3 (0:1)
0:1 Girnth (40.), 0:2 Girnth (48.),
1:2 L. Huesmann (78.), 1:3 Girnth (87.)