Julius Hölscher (r.) holte einen Foulelfmeter raus.

Vreden verkauft sich teuer



von Fabian Renger

(06.09.20) "Mega geil!" Das Ergebnis - ein 3:2 (2:1)-Auswärtserfolg bei der SpVgg Vreden - stimmte FC Eintracht Rheines Trainer Tobias Wehmschulte glücklich. Der Auftritt? Naja. Abhaken. "Das erste Saisonspiel ist immer schwierig", sagte der Coach der Emsstädter. Fehler erlaubten sich seine Jungs durchaus ab und an zu viel. Gelangt hat es dennoch. Auch wenn es hinten raus richtig, richtig eng geworden ist.

Nicolas Ostenkötter traf per Foulelfmeter zum 2:3-Anschluss (82.) und eröffnete damit endgültig Vredener Festspiele. Die Hausherren bekamen ihre zweite, dritte oder vierte Luft - in jedem Fall waren sie laut ihrem Trainer Engin Yavuzaslan "drauf und dran, das 3:3 zu machen. Rheine hätte sich nicht beschweren dürfen." Reichte aber nicht. Der Übungsleiter war dennoch stolz - über die Leistung im gesamten Spiel. "Wir haben Rheine direkt dominiert und ihnen unseren Spielstil aufs Auge gedrückt", sagte Yavuzaslan.

Gelehrtenstreit

Nach einem brutal schnellen Umschaltmoment brachte Ostenkötter die Gastgeber früh in Führung (8.). Die Gäste suchten Zugriff und Halt. Doch das legte sich laut Wehmschulte mit laufender Spielzeit. Nach einer Viertelstunde flankte Guglielmo Maddente an den zweiten Pfosten, wo Timo Scherping tat, was ein Timo Scherping halt tun muss - Tore schießen. 1:1. Für Yavuzaslan war die Flanke von Maddente eher ein Sonntagsschuss und ein Zufallsprodukt. Ein Gelehrtenstreit.

Weniger ein Gelehrtenstreit: Dass Felix Mensings Foul gegen Jule Hölscher, der geschickt den Laufweg des Vredeners kreuzte, einen Foulelfmeter zur Folge haben musste. Jörg Husmann verwandelte sicher - 2:1 für die Eintracht (27.). Kurz nach dem Pausenpfiff erhöhte Luca Meyer auf 3:1 (48.). Die Vorentscheidung. Wenn Timo Scherping bei einem Querpass-Versuch kurz danach nicht über den Ball gestolpert wäre und stattdessen zu Julius Hölscher gespielt hätte, dann wäre auch Vredens Widerstand vermutlich gebrochen gewesen. Doch so atmete der Hausherr bis zuletzt am Punktgewinn. Mehr als Atmen war aber nicht drin. Yavuzaslan konnte unterm Strich aber damit leben:"Wir wollten uns teuer verkaufen und wir haben uns teuer verkauft."

SpVgg Vreden - FC Eintracht Rheine 2:3 (1:2)
Tore: 1:0 Ostenkötter (8.),1:1 Scherping (15.)
1:2 Husmann (27./FE), 1:3 Meyer (48.)
2:3 Ostenkötter (82./FE)