Oberliga Westfalen

Nach 14 Jahren verabschiedet sich Christian Keil beim 1. FC Gievenbeck. Foto: Teipel

"Keili" sagt Lebewohl


von Malte Greshake

(05.06.23) Vor rund eineinhalb Wochen feierte Christian Keil gegen die U21 des SC Paderborn seinen 400. Pflichtspieleinsatz für den 1. FC Gievenbeck. Und seit heute ist klar: Es sollte der letzte der Tormaschine gewesen sein. Nach rund 14 Jahren verlässt "Keili" den FCG, mit dem er noch in der vergangenen Saison in die Oberliga zurückkehrte, am Ende dieser Spielzeit. 

"Bei einer so langen Zeit, die ich hier verbracht habe, möchte ich bei den Menschen anfangen, die einen begleitet haben", äußert sich Keil in einer Pressemitteilung der Gievenbecker zum Abschied. "Ich habe jetzige Mitspieler selbst trainiert, in der Schule unterrichtet oder sie haben mich seit ihrer E- Jugend spielen sehen." Neben weit über 100 Mitspielern lernte er im Verein viele tolle und engagierte Menschen kennen - darunter Chefcoaches, Co-Trainer, Physiotherapeuten, Ärzte und Betreuer. 

Tore, Tore, Tore

"Bei knapp 150 Einheiten jährlich geht man viele Kompromisse ein, die nicht nur mit vier Aufstiegen und sieben Pokaltiteln gefeiert werden konnten. Gepaart mit den tollen Rahmenbedingungen wurde Spaß mit Professionalität verknüpft, Demut vorgelebt und weitergegeben", so Keil weiterhin. "Vor allem sind jedoch in dieser Zeit Freundschaften entstanden, die über die Kabine hinausgehen und ich niemals missen möchte. Einen Grund, sich einen anderen Verein zu suchen, gab es nie. In eineinhalb Jahrzehnten habe ich immer versucht, die wertschätzende Art des Vereins an Jung und Alt weiterzugeben. Ich glaube, das ist mir gelungen."

Bevor es Keil zum Gievenbecker Weg verschlug, erlernte er bei seinem Heimatverein Westfalia Kinderhaus das Kicken und lief danach auch für die U19 von Preußen Münster auf. Beim FCG folgten dann Tore, Tore und nochmals Tore. Hier ein paar Zahlen: Den Großteil seiner Einsätze verbuchte in der Westfalenliga, in der er bei 228 Spielen 87 Buden erzielte. In den drei Oberliga-Spielzeiten kommt Keil auf 18 Treffer. Auch in der Landesliga - heute kaum vorstellbar - war er für den FCG im Einsatz und knipste sechsmal. Und dazu kommen natürlich Tore in etlichen Kreis- und Westfalenpokalspielen. 

Carsten Becker, Sportlicher Leiter in Gievenbeck, verabschiedet die Legende mit diesen Worten: "Wir sind Keili einfach sehr dankbar für die großartige Zeit, die er in Gievenbeck geprägt hat. Er steht wie kein anderer für Treue und Loyalität. Trotz mehrfacher Angebote von höherklassigen Vereinen stand er immer bedingungslos zum FCG und ging jahrelang auch als Kapitän auf und neben dem Platz als großes Vorbild sportlich wie menschlich vorweg. Es wird definitiv eine ganze Zeit lang dauern, bis man sich daran gewöhnt hat, dass er nicht mehr in der Kabine ist."