Sieben Minuten des Gievenbecker Grauens

von Fabian Renger

(06.11.22) Beim Blick auf die nackten Zahlen könnte man vermuten, dass der 1. FC Gievenbeck wieder einmal eine grauenhafte zweite Hälfte abgeliefert und nach dem Pausentee total bodenlos agiert hat. Gleich mit 0:5 (0:1) kamen die Gievenbecker daheim gegen Westfalia Rhynern unter die Räder. Aber streng genommen waren es eigentlich "nur" sieben schlimme Minuten, die den 49ers diesmal das Genick brachen.

Diese sieben schicksalshaften Minuten begannen mit dem Treffer der Gäste zum 2:0. Davin Wöstmann war dafür verantwortlich. Nach einem lang geschlagenen Ball der Gäste zeigte niemand in der FCG-Hintermann großes Interesse daran, Wöstmann an seinem Wirken zu stören (57.). Das 3:0 von Lucas Arenz war zwar ein schöner Schuss aus 20 Metern in den Knick, aber ebenfalls hochgradig unnötig aus heimischer Sicht. Nach dem Wiederanstoß leisteten die Hausherren hier einen katastrophalen Abspielfehler im Zentrum, sodass der Ball direkt vor die Flinte von Arenz geriet (58.). Tim Neumann steuerte kurz darauf das 4:0 bei, diesmal waren sich ein paar Gievenbecker im Zentrum nicht einig (64.). Der Sieg der Gäste war eingetütet. Später legte Jan Kleine noch das 5:0 nach (78.). Machte den Braten aber auch nicht mehr Fett.

FCG-Coach Florian Reckels war etwas konsterniert: "Das hat sich nicht angekündigt. Wir waren in der ersten Halbzeit mindestens auf Augenhöhe mit Rhynern."  Michael Wiese traf zwar per Strafstoß zum 1:0 für die Gäste (10./Foul an Akhim Seber), aber Gievenbeck hatte mehrfach eine eigene Hütte auf dem Fuß. Louis Martin war aus spitzem Winkel das Glück jedoch ebenso wenig hold wie Christian Keil bei einem gut getretenen Freistoß. Auch nach dem Seitenwechsel waren zuallererst die Gastgeber dem 1:1 eigentlich näher, als Guglielmo Maddente aus elf Metern knapp am Giebel vorbei schoss (53.). Kurz darauf begannen die Minuten des Grauens und drei einfache individuelle Fehler verwandelten ein bis dato enges Match in eine richtige Abreibung...

1. FC Gievenbeck - Westfalia Rhynern 0:5 (0:1)
0:1 Wiese (10./FE), 0:2 Wöstmann (57.)
0:3 Arenz (58.), 0:4 Neumann (64.)
0:5 Kleine (78.)