Oberliga Westfalen

Traf zum zwischenzeitlichen 3:3: Luca Ehler (rot). Foto: Lehmann

Mitunter wie im falschen Film


Von 
Fabian Renger

(17.09.23) Rainer Sobiech wirkte im Nachhinein gleichermaßen geknickt wie ausgelaugt. Der Trainer des FCE Rheine holte mit seiner Mannschaft im Heimspiel gegen die hochveranlagte Truppe von Westfalia Rhynern zwar einen Punkt und spielte 4:4 (2:3). Aber irgendwie war es schwer zu greifen. "Das Spiel war für mich an der Seitenlinie genauso anstrengend wie für die Jungs auf dem Spielfeld", so Sobiech. Rheine führte 1:0, Rheine führte 2:1 und später führte Rheine auch noch 4:3. Trotzdem gab es nur einen Zähler und weiterhin keinen Saisonsieg. Uff.

Eigentlich begann alles blendend aus heimischer Sicht. Colin van den Berg nutzte einen zu kurz geratenen Rückpass der Gäste zum 1:0 aus (2.). Besser kann dein Start eigentlich nicht sein. Uneigentlich jedoch glich Akhim Seber quasi im Gegenzug schon zum 1:1 aus (3.). "Das ist dann total nervig", kommentierte Sobiech. Seine Elf mischte in der Folge richtig gut mit, nahm an einem "ganz, ganz tollen Spiel" teil. Pascal Petruschka stellte auf 2:1 für die Hausherren (15.). Nicht unverdient war das, die Eintracht hatte stets Zug zum Tor.

Doppelpack in drei Minuten - und das Spiel war gedreht

Was dann kolossal aufregte: Erst vergab Timon Schmitz das 3:1, er schob die Murmel knapp am Rhynerner Gehäuse vorbei. Eine Szene mit Sogwirkung. Im Spiel der Rheinenser kam ein Bruch, obendrein doppelpackte Hakan Sezer binnen drei Minuten und drehte das Match quasi im Handumdrehen - 2:3 (32./35.). Sobiech machte große Augen: "Dann guckst du nach 45 Minuten auf die Anzeigetafel und weiß echt nicht, in welchem Film du bist."

"Man muss auch mal die Null halten"

Gott sei Dank aus seiner Sicht, dass Luca Ehler in bester Luca Ehler-Manier kurz nach Wiederbeginn wieder egalisierte - 3:3  (48.). Die Eintracht investierte weiterhin jede Menge. Zunächst mit Erfolg. Julius Hölscher brachte eine Flanke auf den zweiten Pfosten, wo der Ball Michael Wiese an die Hand sprang. Es gab Elfmeter, Schmitz verwandelte zum 4:3 (67.) Nun hätte Luca Meyer alles klar machen können, er köpfte aber an die Latte. Und urplötzlich klingelte es wieder im Rheiner Kasten. Nach einem leichten Ballverlust war Akhim Seber auf und davon - 4:4 (71.).

In der Schlussphase wären die Rheinenser beinahe mit leeren Händen nach Hause gegangen. Sezer vergab zwei Hochkaräter und setzte jeweils das Visier zu hoch an. So gab's immerhin einen Punkt für Rheine. "Momentan fällt das schwer einzuordnen", so Sobiech. "Man kann sich nicht darauf verlassen, dass man immer vier Tore schießt. Man muss auch mal die Null halten." Einen stumpfen 1:0-Erfolg würde ihm derzeit wohl auch schon genügen...

FCE Rheine - Westfalia Rhynern 4:4 (2:3)
1:0 van Den Berg (2.), 1:1 Seber (3.)
2:1 Petruschka (15.), 2:2 Sezer (32.)
2:3 Sezer (35.), 3:3 Ehler (48.)
4:3 Schmitz (67./HE), 4:4 Seber (71.)