Hoetmar-Kapitän Claus Hensel (l.) spricht sich für die Sperre nach fünf Gelben Karten aus.

Geteilte Meinungen zur
fünften Gelben


Von Andrej Pöllmann und Sascha Keirat

(27.03.14) Wie gestern berichtet diskutieren die Gremien im WFLV derzeit über die Einführung einer Öffnet internen Link im aktuellen FensterSperre nach der fünften Gelben Karte im Amateurbereich. Wir haben uns bei den hiesigen Trainern, Spielern und Schiedsrichtern umgehört, was sie von der möglichen Neuerung halten. Die Meinungen darüber sind geteilt. In anderen Bundesländern macht man sich über unseren Kreis lustig.

Martin Kastner (Trainer TuS Hiltrup/Westfalenliga): „In der Jugend-Bundesliga habe ich damit schon Erfahrung gemacht. Grundsätzlich finde ich es in Ordnung, dass Mannschaften, die eher raubeinig agieren, dafür bestraft werden. Man muss sich auch ohne Fouls behelfen können. Ob das organisatorisch, gerade in den unteren Ligen, machbar ist, weiß ich nicht. Wenn die Strukturen es hergeben, also die Technik einwandfrei ist und die Karten von den Schiedsrichtern korrekt eingetragen werden, dann ist es eine gute Sache.“

Carsten Winkler (Trainer SV Rinkerode/Bezirksliga): „Es ist ein bisschen überzogen, finde ich. Im Profi-Bereich ist das angemessen, aber nicht im Amateur-Bereich. Man sollte sonntags in Ruhe Fußball spielen gehen können, ohne eine Sperre abzusitzen, da auch viele Teams knapp aufgestellt sind.“

Martin Brinkmann (Landesliga-Schiedsrichter/SV Drensteinfurt): „Wir Schiedsrichter tragen sowieso alle Gelben Karten in den elektronischen Spielbericht ein, daher sehe ich bei der Umsetzung  keine Probleme. Sollte diese Regel eingeführt werden, dann kann ich mir vorstellen, dass das Spiel etwas fairer wird und die Spieler sich mehr zurückhalten.“

Claus Hensel (Abwehrspieler beim SC Hoetmar/Kreisliga A MS): „Ich fänd’s ehrlich gesagt gut, weil man so professionell wie möglich spielen möchte. Wir spielen auf dieselben Tore wie die Profis, haben dieselben Regeln. Warum soll nicht auch diese eingeführt werden? Hinzu kommt, dass es keinen Freifahrtschein gibt, wenn man sich überlegen muss, welche Folgen die nächste Gelbe haben könnte. Letztlich könnte die ganze Liga dadurch spannender werden.“  

Nicolas Hendricks (Trainer Wacker Mecklenbeck II/Kreisliga A MS): „Dafür habe ich wenig Verständnis, da aus meiner Sicht viel zu wenige Spieler aus der eigenen Jugend nachrücken und wir durch Sperren noch größere Personalprobleme hätten. Es werden in unserer Liga auch nicht immer alle Vergehen gleich betraft. Ich bin gegen die Sperre durch die fünfte Gelbe Karte.“

Ralf Janning (Trainer Westfalia Hopsten/Kreisliga A TE): „Keine gute Sache, da heute die Kader immer kleiner werden und man nicht auf viele Spieler zurückgreifen kann.“

Eddy Schmitte (Trainer BW Greven/Kreisliga B MS): „Ich finde diese Überlegung gut. Es würde Spieler, die immer hart zur Sache gehen, einschüchtern. Wenn sie mit vier Gelben in ein Spiel gehen, müssen sie ruhiger spielen, um eine Sperre zu vermeiden. Es würde auch die Mannschaften, die Fußball spielen wollen, bevorzugen und nicht die, die nur körperbetont zur Sache gehen. Dem Spielfluss würde das gut tun.“

Niklas Eilmann (Defensivspieler Eintracht Münster/Kreisliga B MS): „Auf der einen Seite finde ich es nicht verkehrt, weil Mannschaften, die spielerisch nicht auf Augenhöhe sind, dann wahrscheinlich nicht mehr so reinkloppen würden. Ob das in den Kreisligen sein muss, ist fraglich. Gerade Studenmannschaften, die in einer Saison viele verschiedene Spieler einsetzen, wären davon kaum betroffen."

Christian Spitthoff (Trainer Galaxy Steinfurt/Kreisliga C ST): „Wenn die Umsetzung klappen sollte, finde ich den Vorschlag und die Idee gut. Dann müssten aber auch die Schiedsrichter alles richtig eintragen, damit nicht falsche Spieler die Sperre bekommen.“

Tobias Haack (Sportredaktion Altmark Zeitung/Stendal): "Ist ja der Hammer, dass das bei euch jetzt angedacht ist. Das ist bei uns nie anders gewesen."