So sah die Fußball-Realität für Ismail Atalan (l.), seinerzeit Trainer beim 1. FC Gievenbeck II, im November 2009 noch aus.

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Die Fans, die da sind, stehen aber voll und ganz hinter ihren Lieblingen. Das bewies die Schneeräumaktion vor dem Achtelfinalmatch gegen 1860 München. Wie haben Sie das aufgenommen? Macht so etwas die kleine Gemeinde aus, jeder hilft jedem?

Atalan: Ich glaube, das macht nicht nur die Gemeinde, sondern den Fußball aus. Woanders hat man ganz andere Mittel. Es ist schön, dass es noch Vereine gibt, bei denen die Zuschauer mit anpacken. Für mich als Trainer war das eine schöne Anekdote, mit der ich meine Ansprache beginnen konnte: „Es sind Leute gekommen, die haben den Schnee geräumt, nur damit sie euch beim Fußballspielen zugucken können.“ Damit packt man die Jungs ganz gut. Es war wichtig für mich, den Spielern das mitzugeben und sie haben es zu schätzen gewusst. Nicht nur, weil wir gewonnen haben, auch aufgrund der Art und Weise, wie wir gespielt haben.

Mittlerweile steht fest, dass auch das Spiel gegen Dortmund im heimischen Stadion stattfinden kann. Wie wichtig ist das?

Atalan: Das ist sehr wichtig, weil wir es verdient haben, weil die Leute, die uns unterstützt haben, es verdient haben. Wir alle haben dafür gearbeitet. Ich spiele lieber vor 200 treuen Fans anstatt vor 20 000, die nur wegen einer Geschichte kommen.

Ist man als Drittliga-Trainer eigentlich noch Fan einer Mannschaft?

Atalan: Das war ich ehrlich gesagt noch nie. Ich habe mir ein Spiel angeschaut und für mich gedacht, der Mannschaft, die eine bessere Idee vom Fußball hat, der drücke ich die Daumen. Das war schon immer so. Wer es verdient, soll gewinnen.

Gibt es Neuigkeiten in Sachen Vertragsverlängerung?

Atalan: Ich habe in den nächsten zwei Wochen meine Prüfungen zum Fußballlehrerschein. Wenn ich die bestanden habe, setzen wir uns zusammen und sprechen über eine weitere Zusammenarbeit. Ich bin momentan nur mit der jetzigen Situation beschäftigt. Das ist schon Stress genug.

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