Querpass

Die nächsten Abbrüche


Von Fabian Renger

(13.04.21) Weiter geht die Abbruchs-Sause! Weitere vier Verbände haben mittlerweile ebenfalls der Saison 2020/21 den Gnadenstoß gegeben - sprich: die Saison annulliert. Der Hessische (HFV), der Badische (bfv), der Württembergische (wfV) und auch der Südbadische Fußballverband (SBFV) reihen sich in die lange, lange Liste der Annullierungen ein.

Hessen (HFV)

Der HFV gab bereits am vergangenen Donnerstag die finale Entscheidung bekannt. Mit sofortiger Wirkung wird dort der Spielbetrieb abegbrochen und annulliert. Ausgenommen sind sowohl die Pokalwettbewerbe, die möglichst zuende gebracht werden sollen. Auch die Hessenligen der Frauen, Männer, der A-, B- und C-Junioren sowie die Hessenliga der B-Juniorinnen wurden noch nicht abgebrochen. Die Hessenligen sind die jeweils höchsten Spielklassen des Verbandes, hier soll es noch eine gesonderte Wertungs-Regelung geben.

Hintergrund: Der HFV möchte sich nun erst einmal mit anderen Landesverbänden abstimmen, die ggf. auch dazu berechtigt wären, Aufsteiger an übergeordnete Ligen (z.B. Regionalliga Südwest der Männer) zu melden. HFV-Präsident Stefan Reuß freute sich, dass die von der Vielzahl der Vereinen gewünschte Klarheit nun herrscht.

Württemberg (wfv)

Beim wfv wurde die Meisterschaftsrunde von Verbands- bis zu den Kreisligen ebenfalls zu sofort beendet und annulliert. Auf- und Absteiger wird es auch dort nicht mehr geben. Dies gilt für die Männer-, Frauen- und Junioren-Wettbewerbe gleichermaßen. Die Pokalspiele auf Verbands- und Bezirksebene sollen auch dort - sofern möglich - beendet werden.

"Eine Wertung hätte nach der letzten Änderung der wfv-Spielordnung im Februar 2021 vorausgesetzt, dass mindestens 75 Prozent der Mannschaften einer Staffel sämtliche Spiele der Hinrunde absolviert haben. Mit Blick auf das Ende des Spieljahres am 30. Juni ist dies zeitlich nicht mehr möglich", schreibt der wfv. Von der Entscheidung ausgenommen sind auch dort die baden-württembergischen Oberligen der Herren, Frauen und Jugend. "Insbesondere im Falle der Herren-Oberliga sind aufgrund des Übergangs zur Regionalliga Südwest, die ihre Saison nach aktuellem Stand zu Ende spielen wird, die Aufstiegsfragen noch ungeklärt."

Selbiges gilt für den bfv und den SBFV. Die drei Verbände organisieren die Oberligen gemeinsam. 

Südbaden (SBFV)

"Als Voraussetzung für eine sportliche Wertung hatte der Verbandsvorstand bereits im Februar festgelegt, dass die Vorrunde zu Ende gespielt werden muss. Mit Blick auf das Ende des Spieljahres am 30. Juni ist das zeitlich nun nicht mehr möglich", heißt es beim SBFV. Auch dort ist ab sofort jeglicher Spielbetrieb ab den Verbandsligen abwärts beendet. Der Pokal soll dort möglichst noch ein Ende finden.

Verbands-Präsident Thomas Schmidt erklärt: „Wir haben bis zuletzt gehofft, mussten nun aber diese bittere Entscheidung treffen. Es war richtig, dass wir uns die Chance so lange wie möglich offengehalten haben, die Saison über den Abschluss der Hinrunde zu einer sportlichen Wertung zu führen – das ist unsere Aufgabe als Verband und Verpflichtung gegenüber unseren Vereinen, für die eine Annullierung teilweise auch wirtschaftlich erhebliche Folgen hat. Ein Abbruch ist deshalb erst dann sachgerecht, wenn in der verbleibenden Zeit keine sportliche Entscheidung mehr herbeigeführt werden kann. Dieser Punkt war nun erreicht.“ 

Baden (bfv)

Selbiges gilt für den bfv. "Nach § 4c der bfv-Spielordnung hat dies die Annullierung aller Meisterschaftsrunden der Herren, Frauen und Jugend von der Verbandsliga abwärts zur Folge. Es gibt somit in der Saison 2020/21 keine Auf- und Absteiger. Pokalspiele sowie die Ligen ab den Oberligen Baden-Württemberg aufwärts sind von diesem Beschluss nicht betroffen", schreiben die Badener.

Im § 4c der Spielordnung hatte der Verband - anders als unser FLVW zum Beispiel - nach den Erfahrungen aus der Vorsaison Regelungen eingebaut, um einen gesicherten verbandsrechtlichen Rahmen bei notwendigen Unterbrechungen oder Abbrüchen zu schaffen. Auch in Baden hätte es wenigstens eine Vorrunde gebraucht, um die Saison zu werten. 

Deadline in Ba-Wü war der 9. Mai

In den drei Baden-Württembergischen Verbänden war der 9. Mai 2021 als letzter möglicher Termin festgelegt worden, um die unterbrochene Saison wieder aufzunehmen und zu einem Ende bringen zu können. Dieses Datum erachteten die drei Verbände nun als nicht mehr haltbar.