U19-Bezirksliga

Ein Sonntagsschuss am Freitagabend


von Julian Schimmöller

(29.05.19) Bereits am Freitagabend gewannen die U19-Junioren der Warendorfer SU gegen Borussia Münster mit 2:1 (1:0) und eroberten dadurch Platz zwei in der Tabelle. In einem insgesamt ausgeglichenen Spiel hatte die WSU das glücklichere Ende für sich, weil die Gäste sich für einen engagierten Auftritt zum wiederholten Male nicht belohnten. Warendorf hingegen durfte am Ende danke eines sehr, sehr sehenswerten Treffers jubeln.

Es waren gerade einmal fünf Minuten im zweiten Durchgang gespielt, Warendorf führte mit 1:0, doch Münster war zu diesem Zeitpunkt das spielbestimmende Team. Aus dem Nichts fiel jedoch das 2:0 für Warendorf, und wie: Ein Ball wurde von der Borussia-Defensive ins Zentrum geklärt, wo rund 25 Meter vor dem Tor Noel Gryczka an den Ball kam. Dieser fackelte nicht lange, nahm den Ball mit vollem Risiko direkt – und traf die Murmel optimal. Der Ball sprang innen ans Lattenkreuz und von dort ins Tor, der Rest war staunen auf den Trainerbänken (50.). „Ein Wahnsinnstor, ein echter Sonntagsschuss“, beschrieb Borussia-Coach Jens Bertels, während Gegenüber Dominik Frasch vom „Tor der Saison“ sprach. Man nenne es wie man wolle, wunderschön war es definitiv, und wichtig auch.

Kuriose Doppel-Zeitstrafe

Denn eigentlich deutete in dieser Phase nichts auf einen zweiten Warendorfer Treffer hin, eher schien der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Nach einer guten Anfangsphase, in der Leander Schöler zunächst im Eins-gegen-Eins noch eine gute Chance vertändelte und dann nach einem Tiefenpass von Frederic Leve für das 1:0 sorgte (13.), wurden die Gastgeber zunehmend passiver.

Borussia riss die Spielkontrolle an sich und hätte eigentlich zur Pause zumindest ausgleichen müssen. Am Brenzligsten wurde es, als nach einer Hereingabe von Moritz Genius ein Gewusel im Strafraum entstand und schließlich Jan Swetlik aus dem Hinterhalt abzog und im letzten Moment geblockt wurde.

Gäste gut drauf

Auch nach dem 2:0 blieben die Gäste unverändert am Drücker, obwohl sie zwischenzeitlich nach einer kuriosen Situation in doppelter Unterzahl agierten: Zunächst beschwerte sich Jakob Bowinkelmann nach einem Foul gegen ihn über die ausbleibende persönliche Strafe und bekam dann selber eine Zeitstrafe. Als sich dann Swetlik beim Unparteiischen nach dem Grund für den Verweis erkundigte, wurde er daraufhin ebenfalls vom Rasen geschickt – zwei mindestens harte, wenn nicht überzogene Entscheidungen (56.).

Groß beeindrucken ließ sich Münster davon aber nicht, machte weiter das Spiel und kam nach gutem Rückpass von Christian Murschel durch den eingewechselten Arik Harbecke zum Anschlusstreffer (82.).

„Daran, wie er den reinhämmert, hat man den Frust darüber gesehen, dass der Ball vorher nicht reinwollte“, beschrieb Bertels. Sein Team hätte anschließend auch noch ausgleichen können, doch Moritz Pauli scheiterte am Querbalken. Ansonsten kam Münster nicht mehr durch, weil Warendorf eine leidenschaftliche „Abwehrschlacht“ (Frasch) hinlegte und so am Ende einen glücklichen Dreier bejubeln durfte.

Borussia will sauberen Abschluss

Die WSU kann nun am letzten Spieltag in Herbern mit einem Sieg Platz zwei im Endklassement sichern und somit einen schönen Abschluss für eine gute Saison finden. Angesichts der Personalmisere in den letzten Wochen ist es aus Fraschs Sicht aber definitiv auch Zeit für eine Pause. Auch die Borussia will am letzten Spieltag nochmal einen sauberen Abschluss schaffen, zu Gast ist dann der VfL Senden. Bertels will gegen einen starken Gegner die Saison möglichst mit einem Sieg beschließen. Dass einige Spieler aufgrund ihrer Abifahrt dabei fehlen, dürfte nicht unbedingt förderlich sein.

Warendorfer SU – DJK Borussia Münster 2:1 (1:0)
1:0 Schöler (13.), 2:0 Gryczka (50.)
2:1 Harbecke (82.)