Reekers zieht den Hut

 

Von Fabian Renger

(13.10.19) Die SpVgg Vreden hat zumindest kein Problem mit der Lunge. Donnerstags ackerte sich das Team von Rob Reekers in die nächste Runde des Kreispokals. Davon war kaum etwas zu spüren auswärts beim Delbrücker SC. "Hut ab, was die Jungs an Laufbereitschaft gezeigt haben", zollte Reekers seiner Mannschaft nach dem 2:1 (0:1)-Sieg einen Riesenrespekt. Die Truppe hat das vom Trainer vorgegebene Ziel zumindest punktetechnisch nach bestem Gewissen umgesetzt.

"Vor dem Spiel habe ich gesagt: Es wäre gut, wenn wir das Spiel gewinnen. Das waren ganz wichtige Punkte, vor allem für unsere Ausgangsposition", meinte Reekers. Seine Mannschaft ist nun Zweiter, doch zwischen Platz zwei und Platz neun liegen nur drei Punkte. 24 Punkte sollen es nach der Hinrunde sein. Jetzt sind's 17. Patzen ist also nicht erlaubt. Und danach sah es auch zuerst eigentlich gar nicht aus.

Abseitstor und verschossener Elfmeter

Vredens Männer hatten die Ansprache von Reekers gut verinnerlicht. Nach drei Minuten gingen sie fast in Führung. Doch Mario Worms zeigte einmal mehr: Der Gefoulte soll beim Strafstoß selbst nicht antreten. Heim-Keeper Daryoush Hosseini war Gewinner dieses Duells. Kurz darauf jubelten sie dann doch - allerdings bloß für ein paar Sekunden. Worms schlug die Kugel an den langen Pfosten, dort drückte Niklas Hilgemann die Kugel über die Linie (5.). Während der Referee Max Conrad schon auf Tor entschied, legte sein Linienrichter sein Veto ein. ABSEITS!

Es blieb ein ganz munteres Match. Auch der DSC kam jetzt auf. Max Teipel senste die Kugel drüber (9.), auf der Gegenseite vergab Worms alleine auf Weiter Flur (12.). 60 Sekunden später war Holland bei Vreden in Not: Eckball, alle pennen, 1:0 Daniel Austenfeld. Hurra. Tolle Bescherung. "Aus dem Nichts praktisch", kommentierte Reekers. Auf dem schwer zu bespielenden Platz in Delbrück kämpften sich seine Mannen irgendwie in die Kabinen. Halbzeitpause. Durchatmen, durchschnaufen.

Plucinskis Platzverweis hilft Vreden

Die zweite Hälfte begann optimal aus Gäste-Sicht. Cihan Bolat verwandelte einen Handelfmeter zum 1:1-Ausgleich (57.), dann erlaubte sich Delbrücks Patrick Plucinski ein zweites Foulspiel und flog mit Gelb-Rot vom Platz (68.). Ein Farbmix mit Signalwirkung: Eckball Marvin Hakvoort, Kopfball Stephan Hartmann - 1:2 (70.). Zuvor rettete Hosseini bereits in einer Szene verdammt stark gegen Bas Reekers.

"Wir haben den Deckel dann aber nicht drauf gemacht, um unseren 16er hat es so richtig gebrannt", bemängelte Reekers. Mit Schongang war da nicht viel. Mit gut ausgespielten eigenen Überzahlsituationen ebenfalls nicht. Trotzdem: Unterm Strich sei es ein wichtiger Sieg gewesen. "Der war gut für die Psyche", resümierte Reekers. "Aber nicht gut für meine Haare..."


Delbrücker SC - SpVgg Vreden 1:2 (1:0)
1:0 Austenfeld (13.), 1:1 Bolat (57./HE)
1:2 Hartmann (70.)

Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote gegen Delbrücks Patrick Plocinski (68.), Vredens Mario Worms scheitert mit Foulelfmeter an Delbrücks Keeper Daryoush Hosseini (3.)