Westfalenliga 1

Gerade nochmal gut gegangen für den SVM


Von Nathalie Knipp

(06.03.22) “Et hätt noch immer jot jejange” – Artikel 3 des kölschen Grundgesetzes trifft perfekt auf die Partie des SV Mesum beim SC Herford zu. 3:2 (2:1) hieß es nach neunzig plus vier Minuten aus Sicht der Mesumer Gäste. Allein, wie der Sieg zustande kam, ließ bei SVM-Coach Marcel "Cello" Langenstroer auch nach dem Spiel den Puls noch in die Höhe schnellen: “Das hätte auch anders ausgehen können.”

Aber vor vorne: Mesum zeigte sich zunächst ein wenig überrascht vom frühen Pressing der Gastgeber. “Das hatten wir anders erwartet, weil Herford in den letzten Spielen eher tief stand”, so Langenstroer. Sein Team stellte sich zwar schnell auf die aktiven Herforder ein, dennoch gingen diese nach 13 Minuten in Führung. Nach einer Flanke von rechts verlor SVM-Abwehrspieler Luca Bültel das Kopfballduell und sein Gegenspieler Omar Khaled vollendete zum 1:0.

Davon ließ sich Mesum nicht lange beeindrucken, benötigte allerdings etwas Glück zum Ausgleich. Jan Walbaum schlug eine Flanke in den Sechzehner, ein Herforder berührte den Ball mit dem (angelegten) Arm, der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. “Die einen pfeifen es, die anderen nicht”, sah Langenstroer kein klares Handspiel. Bezeichnend vielleicht, dass Christopher Strotmann den folgenden Elfmeter erst im Nachschuss versenkte (29.). Ohne Glück, dafür mit Können vollendete Bültel knapp 15 Minuten später einen schönen Querpass zur 2:1-Pausenführung für die Gäste (42.). 

Chancenverwertung mangelhaft

Motiviert kam Mesum auch aus der Kabine und wollte die Partie früh entscheiden. Das wäre absolut möglich gewesen – allein Elias Strotmann (55./65.) und Christopher Strotmann (69.) vergaben drei hundertprozentige Chancen innerhalb weniger Minuten. “Und da habe ich an der Seitenlinie noch gesagt, pass auf, gleich fangen wir uns so eine Murmel”, hatte Langenstroer schon eine dunkle Vorahnung. Kurz darauf kam es zu einem Pressschlag zwischen Mathis Vater und seinem Gegenspieler auf Höhe der Mittellinie. Irgendwie trudelte der Ball vorbei an Freund und Feind in Richtung des Mesumer Strafraums. Aus dem Nichts tauchte Jannik Tödtmann auf und glich zum 2:2 für die Herforder aus (84.).

Wer dachte, die Partie wäre jetzt gelaufen, hatte die Rechnung ohne Mesum und Glücksgöttin Fortuna gemacht. Weil Herford zehn Minuten vor dem Schluss seinen Torhüter verletzungsbedingt auswechseln musste, gab es eine ausgedehnte Nachspielzeit. Christopher Strotmann eroberte kurz vor Schluss den Ball im Sechzehner, war aber mangels Abschlussmöglichkeit schon auf dem Weg zur Außenlinie, als ein Herforder ihn von den Beinen riss. Diesmal war die Situation klar: Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an und zeigte diesmal keine Nerven: 2:3 in der vierten Minute der Nachspielzeit. “Das ist noch mal gut gegangen. Herford war bei Standards immer gefährlich. Wenn du so viele Chancen, wie wir liegen lässt, gehst du eigentlich nicht als Sieger vom Platz”, waren Langenstroer die drei Punkte fast ein wenig unangenehm.

SC Herford – SV Mesum 2:3 (1:2)
1:0 Khaled (13.), 1:1 C. Strotmann (29.),
1:2 Bültel (42.), 2:2 Tödtmann (84.),
2:3 C. Stromann (90.+ 4 / Elfmeter)
Bes. Vorkommnis: Mesums Christopher Strotmann verschießt Handelfmeter (29.)