Kreisliga A2

Erlebte eine ärgerliche Pleite in Herbern: GWA-Coach André Frankrone.

Amels nicht mit dem Glück im Bunde


Von Fabian Renger

(25.09.22) Bitter. Zweimal führte GW Amelsbüren beim SV Herbern II, lag dann plötzlich hinten, glich aus, lag wieder hinten und glich in der Nachspielzeit schon wieder aus - doch dieser Treffer zählte nicht. Abseits der so. So ganz genau wurde niemand schlau draus. Sei es drum. Letztendlich verlor GWA mit 3:4 (2:2). Eine Pleite, die nicht unbedingt hätte sein müssen.

Die Begegnung begann noch gut aus Gäste-Sicht. Moritz Leisgang servierte für Niklas Thewes - 1:0 für Amels (7.). Doch wie schon so oft in dieser Spielzeit erlaubten sich die Grün-Weißen kurz darauf einen Ballverlust im Aufbauspiel. Ein Problem, aufgrund dessen GWA-Übungsleiter André Frankrone allmählich die Haare ausfallen dürften. Ohne Not war die Kugel plözlich weg. Über Thorben Gröne und Simon Schäfer landete das Leder bei Maximilian Rolf. Der schoss ein (12.). Überflüssig. "Es ist das, was uns jede Woche ereilt", so Frankrone. "Wir kriegen zu viele Gegentore, machen zu viele Fehler. Da kann man fast ein bisschen ratlos sein."

Spiel gedreht

Immerhin antwortete seine Elf mit der abermaligen Führung. Ecke von Thewes von links, Kopfball Nico Zur Mühlen, Tor (23.). Thewes oder auch Tim Luca Brünnemann verpassten in der Folge das 3:1. Womöglich wäre das die Vorentscheidung gewesen. Doch so blieb's offen. Und unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff packte GWA das zweite Gastgeschenk aus. Ein Rückpass zu Keeper Lukas Wünnemann - gespielt von der Mittellinie aus... - geriet viel zu kurz. Tom-Louis Brinkmann spritzte dazwischen und schoss ein (45+1.). Die zweite Halbzeit begann für Herbern so wie die erste aufgehört hatte - mit einem Glücksgefühl. Schäfer vollendete eine Kontersituation mit dem 3:2 (53.). Das Spiel war gedreht.

Weil aber auch Herberns Goalie Levin Kindermann zu Geschenken aufgelegt war, stand's später 3:3. Er servierte Jan Hendrik Möller die Murmel quasi auf dem Silbertablett (74.). Komisches Spiel. Und eines, das noch zwei Höhepunkte parat hatte. Erst Herberns 4:3. Tom Paschedag parkte den Ball aus relativ spitzem Winkel im langen Eck (80.). 

"Dafür haben wir es überragend gemacht"

"Es lief viel über Einsatz, speziell zum Ende hin. Das war in den letzten Minuten nur noch ein Verteidigen, wir haben uns in jedem Ball geschmissen", berichtete der erfreute SVH-Übungsleiter Daniel Heitmann. Er war als Puzzler gefragt. Nach der Kaderveröffentlichung am Samstag waren ihm kurzfristig drei Spieler abhanden gekommen, die Personalsituation war arg angespannt. "Dafür haben wir es überragend gemacht. So ein frühes Gegentor kann einen ja auch umwerfen."

Glück hatte Heitmann aber auch. Es brach die 94. Minute an. Benedikt Sollik schlug einen Freistoß aus locker 35 Metern in die Herberner Box. Frederik Winkelhaus nickte ein. Es war bloß das vermeintliche 4:4, denn der Unparteiische hatte offenbar eine Abseitssituation erkannt. "Für mich ein komplett reguläres Tor", kommentierte Frankrone, der aber ausdrücklich betonte, dass seine Elf nicht deswegen verloren hatte. Heitmann konnte den Frust verstehen und zog unterdessen den Hut vor seiner Elf: "Man hat gemerkt, dass beide Mannschaft Fußball spielen wollen. Es hätte in beide Richtungen kippen können, daher war der Sieg superwichtig für uns. Riesenkompliment an die Mannschaft, wie wir uns belohnt und in alles reingeworfen haben."

SV Herbern II - GW Amelsbüren 4:3 (2:2)
0:1 Thewes (7.), 1:1 Rolf (12.)
1:2 Zur Mühlen (23.), 2:2 Brinkmann (45+1.)
3:2 Schäfer (53.), 3:3 Möller (74.)
4:3 Paschedag (80.)