Landesliga 4

Videobeweis soll Freispruch für Schütte bringen


Von Fabian Renger

(03.03.22) Rote Karten sind meistens nicht schön. Rote Karten in Testspielen sind noch unschöner. Und wenn es dann noch den Kapitän betrifft, dann wird's superbitter. Zumal dieser damit erst einmal zuschauen muss. Auch im Ligaspielbetrieb. Das ist nun dem SV Herbern widerfahren. Doch der SVH kämpft dagegen an.

Viel heiße Luft bislang, zugegeben. Kommen wir zu den Fakten. Am Dienstagabend (1. März) testete der SVH daheim gegen die Zwote des SC Preußen Münster. Der heimische Landesligist schlug den Oberligisten sogar dank eines Treffers von Daniel Krüger mit 1:0. Nach 87 Minuten beging Herberns Mannschaftsführer Sebastian Schütte ein Foulspiel. Er kam zu spät und traf einen Münsteraner am Fuß. Referee Dr. Philip Roedig zeigte glatt Rot. Das bedeutet: Schütte muss damit im Normalfall auch in der Liga vorerst zugucken.

Siegert kann es "überhaupt nicht verstehen"

Doch das möchte Herbern nicht auf sich sitzen lassen. Öffnet externen Link in neuem FensterWie die Ruhr Nachrichten nun berichten, erwägt der SVH einen Einspruch. „Es ist immer noch ein Freundschaftsspiel und bei einem brutalen Foul muss natürlich auch da reagiert werden. Aber in der Situation kann ich die Entscheidung des Schiedsrichters überhaupt nicht verstehen", zitieren die Kollegen SVH-Coach Benjamin Siegert. Er hätte sich etwas Fingerspitzengefühl vom Unparteiischen gewünscht, dieser hätte es bei einem gelben Karton bewenden lassen sollen. „Wir haben mit dem Schiedsrichter auch diskutiert und ich habe ihm vorgeschlagen, dass ich den Spieler danach zum Schutz auswechseln kann", so Siegert weiter. Doch der Schiedsrichter habe nicht mit sich reden lassen.

Nun will der SVH alle Register ziehen. Der Zufall will es so, dass die Preußen das Spiel auf Video aufzeichneten. „Wir werden dem Verband einen Videobeweis vorlegen und sind auch guter Dinge, damit Erfolg zu haben“, erklärt Siegert.

"Ansonsten super gepfiffen"

Die Drähte von ihm als Ex-Preußen-Profi zum Ex-Club sind kurz. Er sprach mit Preußens U23-Coach Kieran Schulze-Marmeling. Dieser stellt laut des RN-Artikels Siegert das Videomaterial zur Verfügung. Nicht, um den Schiri vorzuführen, sondern um Schütte vor einer langen Sperre zu bewahren. Auch Schulze-Marmeling hätte mit Schüttes Auswechslung als salomonische Lösung leben können, erklärt er den Kollegen. "Jetzt wäre ich dafür, die Sperre auszusetzen." Es sei ein unnötiges Foulspiel gewesen, so Schulze-Marmeling, aber eine Gelbe Karte hätte eigentlich gereicht. „Der Schiedsrichter hat ansonsten super gepfiffen. Ich kenne ihn und er macht das generell wirklich super. Aber in der Situation kann ich Herberns Sicht total nachvollziehen."

Mal sehen, wo diese kuriose Videobeweis-Nummer hin führt...