Bezirksliga MSL 2 - Anschwitzen

Philipp Karnebeck will mit seiner Westfalia-Reserve gegen den BSV Roxel die Kurve kriegen. Foto: Teipel

"Nicht vor der eigenen Courage zurückschrecken"


Von Malte Greshake

(12.11.21) Ganz so viel Zeit hat er nicht, dieser Philipp Karnebeck. Er hat aber auch eine wirklich gute Ausreden. Der 29-Jährige spielt nämlich nicht nur Handball bei der Reserve von Westfalia Kinderhaus, sondern ist im selben Verein auch noch als Jugendtrainer in der Fußballabteilung tätig. Und Freitagnachmittag ist da eben Trainingszeit. Selbst kickt er allerdings nicht mehr. "Irgendwann musste man sich entscheiden und für mich hat die Stimmung beim Handball einfach besser gepasst", berichtet er. Schon seit einer Ewigkeit spielt Karnebeck übrigens schon für die Westfalia, weswegen er für dieses Anschwitzen der richtige Gesprächspartner ist.

Denn wir müssen reden, lieber Kinderhauser. Wieso läuft es in dieser Spielzeit bei euch noch nicht so wirklich? "Tja, das fragen wir uns auch selber", gibt Karnebeck zu. "Wir waren bisher in jedem Spiel gut dabei und das hat uns auch gezeigt, dass wir in diese Liga hingehören." Allerdings seien in diesem Spielen halt auch immer wieder Phasen dabei, mit denen sich die Kinderhauser am Ende des Tages um den Lohn bringen. "Zudem haben wir schon seit der Vorbereitung Ausfälle auf Schlüsselpositionen", gibt er zu bedenken. Dann erwischt es auch noch Eduard Utkin beim Saisonstart schlimm am Knie. "Und wenn du dann keine sichere Achse hast, wird es natürlich schwierig."

"Nicht vor der eigenen Courage zurückschrecken"

Trotzdem machen sich so langsam die immer besser klappenden Abläufe bemerkbar. "Gegen Coesfeld haben wir als Team beispielsweise richtig stark gespielt", so Karnebeck. Fünf Minuten vor Schluss lagen er und seine Jungs gegen den Tabellenführer ja sogar mit 23:19 in Führung. Dann klappte allerdings nicht mehr viel und es setzte ein Gegentor nach dem anderen. "Wenn du unten drinstehst, fängt es dann natürlich in den Köpfen an zu arbeiten", hadert Karnebeck. Denkbar knapp ging es eben dann noch mit 23:24 verloren.

Aber es hilft ja alles nichts. "Das kannst du aber auch keinem übel nehmen", sagt der Rechtaußen. "Wir müssen jetzt einfach optimistisch nach vorne blicken und man sieht bei uns ja auch eine Entwicklung. Wir dürfen jetzt nur nicht vor der eigenen Courage zurückschrecken." Auch gegen den BSV Roxel sieht Karnebeck nun mehr als nur eine Chance, um endlich den ersten Saisonsieg einzufahren: "Unsere Basis wird wieder die gute Abwehr sein. Wenn wir dann vorne endlich mal 25 Tore werfen, dann werden wir auch erfolgreich sein."


Anschwitzen, der 7. Spieltag

TV Friesen Telgte - HSG Gremmendorf/Angelmodde (Samstag, 18 Uhr)
Eine verdiente Niederlage war es gegen Preußen/Borussia, da wollte Sebastian Seitz auch keine Zweifel aufkommen lassen. Vor allem an der Teamarbeit muss seine Mannschaft wieder arbeiten, für Telgtes Coach kochte zuletzt jeder eher sein eigenes Süppchen. Bei der HSG Gremmendorf/Angelmodde machte sich in der letzten Zeit laut Lukas Kempken bemerkbar, dass einige Spieler nicht regelmäßig trainieren konnten. Dementsprechend fehlte dann in den Spielen insbesondere in der Deckung die Abstimmung. Die 28 Gegentore gegen den BSV Roxel untermauern die Beobachtungen von Kempken ohne Zweifel.
Karnebeck: Telgte wir das zuhause machen: 26:21.
Heimspiel-Tipp: Telgte hat sich ganz schnell wieder gefangen: 23:18

Eintracht Coesfeld - HSG Ascheberg/Drensteinfurt (Samstag, 19 Uhr)
Das wäre sie fast gewesen, die zweite Saisonniederlage für Eintracht Coesfeld. Allerdings holten die Jungs von Bodo Dreger in den letzten Minuten der Partie mit einem wahnsinnigen Endspurt einen Vier-Tore-Rückstand auf. Nicht minder Erstaunliches hat die HSG Ascheberg/Drensteinfurt am vergangenen Spieltag geleistet: In der eigenen Halle schickte die Mannschaft von Heinz Huhnhold die bis dahin ungeschlagenen Sendener nach Hause. Eintracht Coesfeld wird also gewarnt sein.
Karnebeck: Ascheberg ist auswärts nicht so stark: 28:24.
Heimspiel-Tipp:
 Der HSG geling ein weiterer Coup: 25:27.

BSV Roxel- Westfalia Kinderhaus II (Samstag, 19 Uhr)
"Wir müssen jetzt einfach unter der Woche weiter dran arbeiten", meint Westfalia-Coach Sven Schlüter nach ebenjener knappen Niederlage zuletzt gegen Coesfeld. "Trotz unserer 1:11 Punkte können wir mit einer breiter Brust auftreten und zusammen den Bock umstoßen." Für den BSV Roxel war das 28:28 gegen Gremmendorf/Angelmodde laut Uli Ehrhardt ebenfalls ein Fortschritt. "Für uns war das auf jeden Fall ein Schritt nach vorne", war der BSV-Coach froh über den Punktgewinn. Das Münsteraner Derby könnte nun für beide Teams eine wahre Initialzündung werden.
Karnebeck: Wir gewinnen durch eine gute Abwehrleistung: 21:25.
Heimspiel-Tipp: 25 Tore werden es zwar nicht, für Kinderhaus reicht es aber trotzdem: 22:24.

ASV Senden II - HSG Preußen/Borussia (Sonntag, 18 Uhr)
Irgendwann musste es ja dann auch mal passieren: Mit 24:28 musst die Zweite von ASV Senden am vergangenen Spieltag die erste Saisonniederlage. Dass die Mannschaft von Alexander Seitz also doch schlagbar ist, sollte nicht nur ein Zeichen für Preußen/Borussia sein. Nach der Herbstpause scheint sich Dominik Sowadas Team allmählich richtig eingegroovt zu haben und gewann zuletzt das zweite Spiel in Folge. Beim 29:21 über Telgte II machte insbesondere Otis Markus ein richtig starkes Spiel. Aber sowieso war Sowada hinterher mehr als einverstanden mit der Leistung seiner Schützlinge. Da geht auch an diesem Wochenende etwas.
Karnebeck: Das wird ein enges Siel, ich bin gespannt. Aber Senden ist zuhause schwierig zu schlagen: 28:26.
Heimspiel-Tipp: Die Preußen bleiben oben dran: 22:25.