Landesliga 2

Auch ein Torwart wie Dustin Mechelhoff kann die Vorderleute mit Paraden beflügeln. Foto: Teipel

Landesliga 2

Wenn das der Weg durch die offene TVV-Deckung ist, usste ihn Jens Giesbert halt gehen. Foto: Teipel

Der Glaube kehrt zur rechten Zeit zurück


Von Andreas Teipel

(17.09.18) Wenn rund 300 Fans zun Zuschauer die eigene Halle bevölkern, dann kann das eine Extraportion Motivation auslösen - oder es kann einem die Buxe füllen. Nach dem Abstieg vor einem Jahr wirkte der sogenannte Heimvorteil eher stuhlfördernd denn beflügelnd. Das könnte sich am Sonntagabend geändert haben. Denn im entscheidenden Moment richtete sich der TSV Ladbergen gegen Verbandsliga-Absteiger TV Verl auf und fuhr mit 27:23 (13:12) ein knappes Spiel letztlich entschlossen nach Hause. "Vor dem Spiel hatte sich für einige Spieler die Halle sicher noch nicht wie ein Festung angefühlt", glaubt Ladbergens Trainer Holger Kaiser, "umso mehr war am Ende eine Entschlossenheit zu spüren."

Es war vielleicht diese anfängliche Unsicherheit, die erklärt, warum es Ladbergen in der Anfangsphase der Partie nicht gelang, eine komfortable Führung herauszuspielen. Chancen hierfür waren reichlich vorhanden gegen eine extrem offensive Deckung. Doch nicht immer wurde der passende Weg gewählt, und statt die Moment für ein Abspiel an den Kreis zu wählen, vollzog man letztlich Klimmzüge mit dem Kinn an den gegnerischen Abwehrarmen. Ein paar schöne Fotos von Jens Giesbert zeugen davon. 

Auch abwehrseitig bestand Gelegenheit, Verl über Block und folgende Tempoggenstöße auszutricksen. Eine maßgeschneiderte Aufgabe auch für Jannick Meyer, dem dieses Spiel in Brockhagen noch grandios gelang. Diesmal musste er jedoch viel Lehrgeld zahlen oder positiv: Erfahrungen anreichern. Und so schlitterte Ladbergen in das Kampfspiel, das Verl im Sinn hatte. Und lange Zeit bleiben beide Team an einander haften. Bis zum Stand von 23:22 in der 54. Minute tanzte das Spiel auf des Messers Schneide.

Die Aktionen wurden nun extrem zäh und verlangten Ladbergen viel Geduld ab. Die zahlte sich aber aus. Robin Dellbrügge und Thomas Cervenka trafen und erhöhten auf 25:22. Und jetzt fiel der Druck, "Der Rucksack", wie es Kaiser nannte, plötzlich ab. Plötzlich schwollen die Brüste der Spieler, die nun merkten, dass auch vor eigenem Publikum die eigene Stärke Spiele gewinnen kann. Dellbrügge und Paul Schedeit zementierten diesen Eindruck schließlich mit ihren beiden Treffern. Ein Sieg, der vielleicht nicht so schön war wie in Brockhagen, vor eigenem Publikum aber möglicherweise umso erfolgreicher. Oder was meint die Whatsapp-Gruppe des TSV dazu, in die verbotenerweise unsere Texte von Heimspiel-online kopiert werden, wodurch unserer Redaktion wichtige Einnahmen verloren gehen, die alle in eine noch umfänglichere Berichterstattung fließen könnten? Nichts für ungut ;)

Tore für den TSV: Schedeit (6/2), Dellbrügge (6), Giesbert (6/1), Cervenka (5), Holdsch (2), Alkenane (2)
Tore für Verl: Wiese (7), Jogereit (4/1), Busche (3), Voss (3), Erichlandwehr (3), Reithage (2), Kreft (1)