Hartwigs Ersatz-Matchplan fruchtet

Von Justus Heinisch

(14.10.18) "Das Spiel haben wir in der Abwehr gewonnen", freute sich Björn Hartwig. Das typische Bild beim 32:24 (16:15)-Sieg von Münster 08 über die SpVg Hesselteich: Ballgewinn, Gegenstoß, Tor. Dadurch setzte sich Nullacht im Laufe der zweiten Halbzeit ab. Beachtlich, da die Münsteraner kurz vor Anwurf den kompletten Matchplan umgestalteten. 

Stets sticht bei Hesselteicher Spielen ein Name hervor: Jannick Fromme. Der Rechtsaußen ist ein Gefahrenherd - dementsprechend sollte ihn die Deckung Nullachts in Sonderbewachung nehmen. Allerdings kristallisiere sich kurz vor Spielbeginn heraus, dass Fromme gar nicht fit sei und nicht auf der Platte herumwirbeln wird. Matchplan Nummer zwei: Andreas Kattenbaum aktiv verteidigen. Mit Erfolg: Der rechte Rückraumspieler schaffte es nicht, sich zu entfalten. Groß umstellen musste Hartwig im Laufe des Spieles nicht. Der Ersatz-Plan ging auf.  

Spiel zur Pause gedreht

"Wir lagen circa 90 Prozent der Partie in Führung", bemerkte Hartwig. Eine kleine Durststrecke hingegen nahm seine Sieben nach circa 20 Minuten hin, als Hesselteich mit zwei Treffern in Führung ging. Die ostwestfälische Freude wehrte nur kurz - zur Pause drehte Nullacht den Spieß wieder um (16:15). Danach fluppte es. Drei Gegenstoßtore am Stück und schon lag Münster mit fünf Toren in Front (40.). "Insgesamt haben wir circa 80 Prozent unserer Ballgewinne in eigene Tore umgewandelt", bilanzierte Hartwig. Hesselteich probierte nun einiges aus, lief die eigenen Gegenstöße nun schnörkelloser und gerader.

Allerdings stand Nullacht heute bombenfest. Lucas Sturm dirigierte die Abwehr und rührte zusammen mit Lasse Gehmeyer oder Paul Schütte Beton an. Und auch die Halben, Jorma Kramer und Jakob Schmidt, machten einen "Riesenjob", lobte Hartwig. So nützte alles Probieren den Gästen nix - zehn Minuten vor dem Ende war die Partie entschieden, Münster lag mit sieben Toren vorne und zog durch das 32:24 in der Tabelle an Hesselteich vorbei.