Landesliga 2

Ohne die nötige Aggressivität in der Deckung wird man im Handball nix. Zuviel davon kann aber auch schaden. Telgtes Benedikt Müller wurde seine Art der Abwehr mit Rot ausgelegt. Foto: Teipel

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Als Müller geht ist Telgte weg


Von Andreas Teipel

(06.11.18) Eigentlich schien alles nach Plan zu laufen für den TV Friesen Telgte. Der Tabellenführer war bei der SpVg Hesselteich angetreten, um eben jene Spitzenposition zu verteidigen. Doch Mitte der ersten Hälfte begann der Mannschaft von Trainer Christian Meermeier der Sieg aus den Händen zu bröseln. Ganz sachte und allmählich. "Uns ging die Konsequenz verloren und obendrein brachten uns zahlreiche Zeitstrafen aus dem Rhythmus", stuft der Telgter Trainer diese Niederlage als unnötig ein. Die 19:23 (11:11)-Niederlage geriet zugleich zu einer misslungenen Generalprobe vor eine ganzen Serie von Spitzenspielen.

Nach anfänglichem Abtasten waren es Benedikt Müller und Philipp Dichtler (2), die mit drei Tore dafür sorgten, dass erstmals in der Partie der Vorsprung auf drei Tore anwuchs. Dichtler erhöhte sogar noch auf 7:3. Hesselteich hatte aber nicht vor, sich abschütteln zu lassen, schien im Gegenteil Motivation aus dem Rückstand zu schöpfen und spürte, dass bei Telgte die Spannung im Angriff nachließ. Selbst in Unterzahl blieb Jan-Simon Tenholt im Telgter Kasten nicht ungeschoren. Hesselteich kam ran, blieb dran und glich mit der Schlusssirene durch Dennis Laumann zum 11:11 aus.

Der Wurm war drin im Spiel der Telgter und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den Benedikt Müller - mit fünf Treffern bis dahin Telgtes bester Schütze - in den Augen der Schiedsrichter über die Strenge schlug. Telgte hatte sich nun selbst aus einem 12:17-Rückstand befreien müssen. Und es deutete sich eine Wende zugunsten der Friesen an. Müller und Rafael Petzold bewährten sich aus dem Rückraum und brachten ihr Team bis auf 17:19 wieder heran. Als Müller zehn Minuten vor dem Ende wegen einer Attacke in der Defensive mit Rot vom Platz gestellt wurde. Als Telgte aber vier Minuten vor dem Ende schon wieder in Unterzahl einen kassierte, war der Ofen aus bei den Friesen. Martin Kleikamps Treffer zum 19:21 nach 56 Minuten war der letzte für die Münsterländer. Und Hesselteich war durch.

Damit wiederholte sich, was Telgte auch bei der Niederlage in Havixbeck dem Tritt brachte. Nach anfänglicher Dominanz verlor die Mannschaft schon früh die Linie und verlor den Faden. "Das müssen wir jetzt abstellen, denn in den kommenden Wochen erwartet uns ein hartes Programm", sieht Meermeier schon auf den Spielplan, auf dem nun sämtliche Mannschaften auftauchen, mit denen Telgte eigentlich um Platz 1 spielen möchte. Vielleicht steht dann aber auch noch eine weitere Rückraum-Option zur Verfügung. Denn mit Jan Phillip Kortenbrede kehrte Telgtes Königsschütze der Vorsaison ins Training zurück.

Tore für Hesselteich: Fromme (7/3), Kattenbaum (5), Stöwe (3), Mithöfer (3), Henselewski (2), Laumann (2), Mittendorf (1)

Tore für Telgte: Müller (5), Dichtler (4), Petzold (3), Sand (2/2), Kleikamp (2), Langenberg (1), Lehmkuhl (1), Luft (1),