Münsterlandklasse

Aktuell nicht zu ersetzen für den BSV Roxel: Max Picht. Foto: Greshake

 

Aufholjagd wurde nicht belohnt

 

Von Dominik Sowada

(23.01.23) Unglaublich, wie konstant inkonstant die HSG Gremmendorf/Angelmodde diese Saison agiert. Auf ganz schwache Halbzeiten, folgen Aufholjagden und Spielentscheidungen in letzter Sekunde. So auch beim Stadtrand-Derby zwischen dem BSV Roxel und der HSG. Nach einer katastrophalen ersten Hälfte und einem deutlichen 18:9-Rückstand, drehte die Kempken-Sieben wieder auf und hat Sekunden vor Schluss sogar noch die Chance das Spiel auszugleichen. Doch Roxel war den Tick wacher und wehrte den Angriff ab. Den Schlusspunkt setzte dann der erneut bärenstarke Max Picht unter die Partie und erzielte den 28:26-Siegtreffer für den BSV. 

Die Heimmannschaft dominierte die Anfangsphase des Derbys und ging durch Jesilej Chirkov mit 3:0 (4.) in Führung. Den ersten Treffer auf Gäste-Seite markierte Jeremy Hamdorf per Strafwurf, musste dann aber in der nächsten Aktion für zwei Minuten vom Platz. Roxel legte weiter vor und baute durch einen Treffer von Christian Winkler mit 9:5 (14.) den Vorsprung weiter aus. Kempken sah Gesprächsbedarf und legte die grüne Karte. Das Time-Out zeigte jedoch wenig Wirkung und Roxel setzte sich sukzessive ab. Mohamed Zenden setzte mit der Pausensirene noch einen drauf und der BSV ging mit einer komfortablen 18:10-Führung in die Kabine.

Roxel verliert vor voller Halle den Kopf

"Wir machen es dann völlig unnötig spannend und verlieren vorne komplett den Faden. Wir verstricken uns in ganz viel Klein-Klein und schließen viel zu schnell ab", berichtete Roxel-Urgestein Joschka Krummenerl. Die HSG kam erneut wie ausgewechselt aus der Kabine und dominierte die zweite Hälfte. Über 23:13 (39.) begann die stärkste Phase der Gremmendorf. Über zehn Minuten prallten die Roxeler an der nun gut arbeitenden Deckung der Kempken-Sieben ab und erzielten keinen Treffer. Gremmendorf dagegen traf achtmal und Kreisläufer Marc Becker erzielte in der 50. Minute den 23:21-Anschlusstreffer. "Zehn Minuten ohne eigenen Treffer. Das geht natürlich gar nicht und hat uns ein wenig das Genick gebrochen. Dadurch ist es wieder spannend geworden. Es kam dann auch eine gewisse Hektik auf, weil die Halle auch pickepacke voll war", so Krummenerl. Roxel-Youngstar Josh Brinkmann beendete dann den Lauf der Angelmodder und erzielte den 24:21-Treffer für seine Farben. 

Die Crunch-Time des Derbys hatte einiges zu bieten. Nachdem erneut Brinkmann traf und auf 26:23 für Roxel erhöhte, startete die Kempken-Sieben erneut einen 3:0-Lauf, welchen Robin Pohlmeyer zum 26:26-Ausgleich vollendete. BSV-Goalgetter Krummenerl besorgte knapp 70 Sekunden vor Spielende per Strafwurf erneut die Führung. Schlagen die Last-Second-Könige der Liga wieder zu? Auszeit Gremmendorf. Kempken wechselte seinen Torhüter aus und agierte im 7:6. "Wir wollten dann den Ball zum Kreis bringen oder für Linksaußen abräumen. Max Picht hat das aber stark verteidigt und wir haben dann noch einen kassiert", beschrieb Kempken die Schlussszene. Krummenerl war sich nicht ganz so sicher, ob Gremmendorf wirklich den Torwart ausgewechselt hatte. "Im Nachgang waren wir uns nicht so einig, ob die HSG nicht eventuell sogar im 8:6 gespielt hat." Max Picht setzte dann den Schlusspunkt unter das Derby und traf zum 28:26-Entstand. 

Picht verleiht Spielkultur

"Max gibt unserem Spiel einfach deutlich mehr Kultur und macht es für uns einfacher. Der ist aktuell sehr wichtig. Auch wenn die Ergebnisse es nicht so hergeben, befinden wir uns eigentlich seit Wochen auf einem aufsteigenden Ast. Wir werden weiter kämpfen und Gas geben", hatte Krummenerl lobende Worte für seinen Spielmacher über.

"Das zieht sich einfach schon die ganze Saison durch und ich weiß nicht, warum. Auf gute Halbzeiten folgen meist Katastophen-Leistungen. Nach schlechten Phasen drehen wir dann auf und schaffen es irgendwie wieder das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Da ist dann aber häufig der Rückstand schon zu hoch und wir schaffen höchstens den Ausgleich. Dieses Mal hat das leider nicht funktioniert und somit verlieren wir insgesamt auch verdient", ließ Angelmodde-Spielertrainer Lukas Kempken kein gutes Haar an der Leistung der ersten 30 Minuten seiner Mannschaft. 

Tore für Roxel: Zenden (6), Krummenerl (5/3), Stoeveken (3), Lorenz (3), Brinkmann (3), Picht (3), Hoferichter (2), Grawemeyer (1), Groneick (1), Chirkov (1)

Tore für Gremmendorf: Becker (5), Schniedenharn (5/3), Hamdorf (4/2), Lewe (3), Kempken (3), Kofoth (2), Awe (2), Pohlmeyer (2),