Münsterlandklasse

Gremmendorfs Max Schniedenharn (r.) traf gegen die Kinderhaus-Reserve zehnmal. Foto: Teipel

"Keinen Sieger verdient gehabt"


Von Dominik Sowada

(26.09.22) Spannung bis zum Schluss und 66 Tore bewunderten die Zuschauer beim 33:33 (18:15)-Unentschieden zwischen der HSG Gremmendorf/Angelmodde und der Zweitvertretung von Westfalia Kinderhaus. Und ein Wahnsinns-Finish hatte diese Begegnung auch noch zu bieten: Mit der Schluss-Sirene erzielte die HSG zwar doch noch einen weiteren Treffer - der Ball war noch nicht hinter der Linie und das Tor zählte nicht. Es blieb eben beim 33:33...

Aber von Anfang an: Während HSG-Trainer Lukas Kempken sehr zufrieden mit der Anfangsphase war, zeigte sich sein Gegenüber Sven Schlüter überhaupt nicht einverstanden mit der Einstellung seines Teams. "Gremmendorf hat sich jeden 50:50-Ball erkämpft und alles reingeworfen. Bei uns fehlte dieses Mindset und wir lagen auch zurecht hinten", monierte Schlüter. Auch das Angriffsspiel der Westfalia lief zunächst stockend und gerade das Positionsspiel war zu unbeweglich. 

Als die Kinderhauser nach 18 Minuten zum 10:10-Ausgleich trafen, sah sich Gremmendorfs Trainer gezwungen eine Auszeit zu nehmen. "Wir haben in der Phase zu viele Gegentore über die Halbpositionen bekommen. Da musste ich einmal nachjustieren." Das Time-Out schien Wirkung zu zeigen, die HSG konnte sich sukzessive absetzen und führte verdient mit 18:15 zur Halbzeit.

Zerfahrene zweite Hälfte

"Wir hatten in der Pause gesagt, dass wir die Intensität und den Einsatz hochhalten müssen. Das sah auch ganz gut aus", zeigte sich Kempken zunächst zufrieden. Doch die Kinderhauser kämpften sich in das Spiel und lagen 10 Minuten vor Schluss plötzlich mit 29:28 vorne. Es sollte die einzige Führung für die Schlüter-Sieben bleiben. Daraufhin entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Als der zehnfache Torschütze Max Schniedenharn eine Minute vor Schluss seine Farben mit zwei Toren in Führung brachte, glaubte wohl keiner mehr so recht an ein Unentschieden. Philipp Schwarte konterte diese Führung jedoch postwendend zum 32:33. HSG-Spielmacher Simon Marchand war es dann, der während einer Offensiv-Aktion eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt. Kinderhaus nutzte den Angriff und der erneut starke Philipp Karnebeck netzte zum 33:33-Unentschieden. Der letzte Wurf der Gremmendorfer war zwar im Tor, doch etwas zu spät. 

Nach intensiven 60 Minuten stand ein leistungsgerechtes Unentschieden mit dem beide Trainer zufrieden waren. "Wir haben viel durchgewechselt und finden als Team immer besser zusammen. Wir kämpfen als Mannschaft und zeigen einen guten Einsatz. Ich bin damit absolut zufrieden", bilanzierte Kempken. Sein Gegenüber Schlüter war vor allem mit der zweiten Halbzeit zufrieden, hatte aber am Ende noch etwas zu kritisieren: "Das Unentschieden ist absolut gerecht und das Spiel hatte auch keinen Sieger verdient. Wenn man auswärts 33 Tore wirft, sollte man das Spiel aber auf jeden Fall gewinnen. Daran müssen wir jetzt arbeiten. Wir wollen unsere Deckung stabilisieren, um solche engen Spiele auch positiv zu gestalten."

Tore für Gremmendorf: Schniedenharn (10/3), Patrick Mowe (5), Simon Marchand (4), Louis Thormann (3/1), Tobias Klaever (2), Finn Kersting (2), Pablo Linnemann (2), Falk Westenberg (1), Jonas Baeumer (1), Justin Kofoth (1)

Tore für Kinderhaus: Andre Magner (8), Philipp Karnebeck (7), Raphael Groß (5), Philipp Schwarte (3), David Wagstaff (3), Patrick Holtmann (2), Lorenz Hesse (2), Jasper Herbst (1), Brian Witt (1), Yannick Ohmann (1)