Münsterlandliga

Mit dem letzten Tor zur Entscheidung! Till Dorn übernahm Verantwortung bei Ibbenbürens Sieg. Foto: Lehmann.

Nach Ausraster doch noch die Wende


Von Nils Uhlig

(05.02.23) Gar nichts lief bei Spitzenreiter SGH Ibbenbüren zusammen! Und das lag nicht nur an der eigenen Leistung, sondern auch an der erneut stark agierenden HSG Kattenvenne/Lengerich. Die dominierten die Partie über 45 Minuten nach Strich und Faden. Dann ging SGH-Coach Dennis Lampe aus dem Sattel, gab seinem Team die Sporen und plötzlich gab's die Wende.

Der Start in das Spiel des Spitzenreiters gegen das Team der Stunde aus Kattenvenne und Lengerich verlief ausgeglichen. Hin und her ging es. Mal führten die Gäste, wie beim 2:3 von Ole Krimphoff. Mal setzte sich Ibbenbüren II vorbei, wie beim 4:3 von Julian Basenau nach sechs Minuten. Und bis zum 6:6-Ausgleich von Jan Dölemeyer per Siebenmeter war die Welt von SGH-Trainer Dennis Lampe noch einigermaßen in Ordnung.

HSG setzt sich mit starkem Rückhalt ab

Dann legten Leonard Krumme und Max Gamradt zum 6:8 vor und der Coach der Hausherren unterbrach mit der grünen Karte. Doch besser wurde es nicht, auch, weil die SGH immer wieder am starken HSG-Keeper scheiterten. So vergaben Dölemeyer und Dorn noch vor der Pause ihre Siebenmeter und die Gäste gingen mit einer 9:12-Führung in die Katakomben.

Im zweiten Durchgang wurde es sogar noch schlimmer aus Lampes Sicht. "Absolute Katastrophe!" wetterte er, denn seine Mannschaft wollte gegen starke Gäste einfach nicht zu ihrer Form finden. Nach 42 Minuten traf Florenz Krumme sogar zum 12:17-Vorsprung der Kattenvennericher, die wie der sichere Sieger wirkten.

Manchmal sind es im Sport aber auch die Gefühlsausbrüche, die Wunder bewirken, oder eine Mannschaft den Kopf aus der Schlinge ziehen lassen. "Nach 45 Minuten musste ich mal kurz ausrasten", beschrieb Lampe die vielleicht entscheidende Szene. Grade hatte Lucas Heinze eine Zeitstrafe kassiert, da wetterte sein Coach und wurde gleich mit bestraft.

Schlussminuten gehören dem Tabellenführer

Doch statt komplett  unterzugehen, wendete sich völlig unerwartet das Blatt. Max Gamradt verwarf einen Gäste-Siebenmeter und in doppelter Unterzahl traf Manuel Hunsche zum 13:17. Zehn Minuten vor dem Ende verkürzte Till Dorn zum 18:19. Manuel Hunsche schaffte mit einem Doppelpack den 20:20-Ausgleich und Lucas Nieters gelang sogar die Führung. Die Gäste drehten durch Nils Alke nochmal auf 21:22, doch die letzten zweieinhalb Minuten gehörten den Gastgebern. Rethmann, Hunsche und Dorn trafen noch und sorgten für den 24:22-Heimsieg.

"Kattenvenne hat es uns 45 Minuten lang extrem schwer gemacht und das richtig gut gespielt. Wir hatten mehr mit den Schiedsrichtern zu tun und mit unserem eigenen Spiel und dem Torwart von Kattenvenne. ", war Dennis Lampe erleichtert, dass seine Jungs doch noch zurückkamen.

Tore für Ibbenbüren: Till Dorn (9), Manuel Hunsche (5), Niklas Rethmann (4), Lucas Nieters (3), Jan Dölemeyer (2/2), Julian Basenau (1).
Tore für Kattenvenne/Lengerich: Leonard Krumme (7), Nils Alke (3), Ole Krimphoff (2), Timo Fahrenhorst (2), Max Gamradt (2/2), Manuel Flechner (1), Lars Bovenschulte (1), Florenz Krumme (1), Lukas Ahlert (1), Peer Krimphoff (1), Raphael Krause (1).