Münsterlandliga

Lars Enzner und Friesen Telgte ist aktuell kaum aufzuhalten. Foto: Greshake.

42 Tore und nicht ganz zufrieden


Von Nils Uhlig

(20.09.22) Eigentlich sollte in Telgte alles wunderbar sein. 80 Tore nach zwei Spielen und somit den besten Angriff der Liga. Doch Coach Sebastian Seitz fand gleich mehrere Haare in der Suppe. Beim 42:29-Sieg gegen Sendenhorst gefiel ihm das Abwehrverhalten nicht und zu viele Chancen wurden ausgelassen. Wie bitte? Wieviele Tore sollen denn noch fallen?

"Ich glaube Sendenhorst war von unserem Tempo beeindruckt und kam mit der offensiven Deckung nicht zurecht", erklärte Seitz den Blitzstart seiner Mannschaft. Denn bevor die Gäste überhaupt wussten, wie ihnen geschah, stand es schon 9:1 für die Friesen durch Steffen Hotte. Grade einmal zwölf Minuten waren gespielt, da nahm SG-Coach Uwe Landau seinen Auszeit.

Bis zur 41. Minute ist Sendenhorst im Spiel

Mit der Besserung musste er sich gedulden, doch nach und nach kam Sendenhorst besser ins Spiel, auch weil Telgte einige Chancen ausließ. So verkürzte Lennart Timmes nach 20 Minuten auf 14:6. Drilon Jashari stellte beim 18:9 aber schnell den alten Neun-Tore-Abstand wieder her. Hätte Steffen Hotte seinen zweiten Siebenmeter nicht verworfen, wäre es dabei auch zur Halbzeit geblieben. So ging Sendenhorst "nur" mit acht Toren Rückstand in die Pause.

"Bis zur 41. Minute haben wir unsere Sache dann ganz gut gemacht", sah Landau eine Steigerung Anfang der zweiten Halbzeit. Besonders Lennart Timmes traf nun immer wieder und verkürzte nach 36 Minuten auf 20:16. Er besorgte auch das 25:20 für die SG nach besagten 41 Minuten. Dann brachten zwei Zeitstrafen die Gäste völlig aus dem Tritt. Telgte zog das Tempo wieder an und war auch im Abschluss konsequenter. 17 Tore in den verbleibenden 19 Minuten sprechen für das hohe Tempo der Seitz-Sieben, die alle Spieler munter durchwechseln konnte und von der tollen Kulisse getragen wurde. Da blieb Sendenhorst nur noch die Rolle des Zuschauers. Silas Langenberg setzte schließlich den 42:29-Schlusspunkt.

"Die Kulisse war wieder überragend."

"Das war leider eine klare Angelegenheit. Nach dem verpatzten Start haben wir es in der heutigen Besetzung lange gut gemacht. Danach sind wir dann mit Telgte überhaupt nicht mehr klar gekommen und sie hatten leichtes Spiel. Dann machen sie aus fast jedem Ballverlust ein Tor", erkannte Landau, dass seine Mannschaft in der aktuellen Besetzung nicht über 60 Minuten mithalten kann, wenn derart aufs Tempo gedrückt wird.

"Das war eine ordentliche Mannschaftsleistung. Mit der Abwehr und den 29 Gegentoren bin ich nicht zufrieden. Da haben wir ins im Zweikampf zu leicht austanzen lassen und zu viele Zeitstrafen kassiert. Die Angriffsleistung war in Ordnung, aber wir haben einige Freie liegen gelassen. Sendenhorst ist personell extrem geschwächt, die werden sicher noch anders auftreten. Die Kulisse hier war wieder überragend", fasste Seitz zusammen. Wo soll das nur hinführen, wenn die Telgter die Vorgaben ihres Trainers noch besser umsetzen? Wir notieren jedenfalls weiter fleißig alle Torschützen und hoffen insgeheim, dass es nicht noch mehr werden - die Finger schmerzen schon vom Schreiben.

Tore für Telgte: Steffen Hotte (6/1), Drilon Jashari (5), Johannes Große-Schute (5), Lukas Nahrup (5), Silas Langenberg (4), Lars Enzner (4), Kristjan Kostovski (4/1), Jonas Duddeck (3), Lasse Tilbeck (2), Marcel Sommer (2), Lukas Börger (1), Dennis Duwe (1).
Tore für Sendenhorst: Lennart Timmes (8), Sebastian Specht (5), Tim Smykalla (4), Justus Ossenbrink (3), Steffen Linnemann (3), Michel Korten (2), Moritz Schittek (2), Yascha Feldmann (1), Tizian Behrens (1).