Verbandsliga 2

Senden mit längerem Atem


Von Nils Uhlig

(26.04.22) Da ging den Ahlenern einfach die Puste aus! Gegen die kraftraubende und immer offensiver werdende Deckung des ASV Senden fehlte es der Ahlener SG II an Luft und Wechselmöglichkeiten. Am Ende gewann Senden den Fight um Platz zwei in der Tabelle mit 29:26 (12:15) und hat nun gute Chancen hinter Spitzenreiter Herne einzulaufen. Die Leistung der Unpaarteiischen stieß beiden Seiten sauer auf.

"In der ersten Halbzeit waren wir in der Deckung ein bisschen zu passiv und Ahlen hat das über den Kreis gut gemacht oder den Durchbruch erzwungen", sah ASV-Coach Swen Bieletzki zunächst Probleme in seiner Defensive. Dennoch führte seine Mannschaft bis zur 13. Minute mit 6:4 durch einen Treffer von David Ernst. In der Folge bekam Ahlen allerdings immer mehr Übergewicht. Mit einem 6:0-Lauf drehten das Team um Spielmacher Marvin Michalczik die Partie in weniger als sieben Minuten zum 6:10-Zwischenstand. Christopher Supenkamp konnte hier durch die Sendener Abwehr durchbrechen und brachte den freien Wurf sicher im Kasten unter.

Sendens Deckung wird immer offensiver

Senden wollte aber unbedingt den zweiten Tabellenplatz festigen und steigerte sich. Linksaußen Lennart Unkell traf nach 24 Minuten zum 10:11-Anschluss für die Gastgeber. Doch nach einer Auszeit spielte Ahlen im Angriff erneut extrem effektiv und setzte sich zur Pause zum 12:15-Halbzeitstand ab. "In der zweiten Halbzeit ist Senden in der Deckung noch offensiver geworden und teilweise bis kurz vor die Mittellinie rausgetreten. Das war natürlich extrem kräfteraubend", merkte Michalczik, wie sein ersatzgeschwächtes Team hart für jeden Treffer arbeiten musste.

Denn im Rückraum musste, Michalczik, Christopher Supenkamp und Jan Ferkinghoff quasi durchspielen und hatten nur Entlastung durch Aushilfe Henry Muer aus der dritten Mannschaft. Der Start in den zweiten Durchgang gehörte trotzdem der ASG und mit drei Toren in Folge setzten sich die Gäste durch Lukas Hinterding zum 12:18-Vorsprung ab. Mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich die offensive ASV-Deckung aber auch immer mehr Bälle. Als dann auch noch Michalczik zwei Strafminuten absitzen musste, nutzte Senden die Überzahl für drei Tore in Folge und verkürzte zum 16:19. Ahlen war jetzt durch einige umstrittene Schiedsrichterentscheidungen von der Rolle und fand zunächst gar nicht mehr ins Spiel. Und so zog Senden zum 20:19 durch Timo Schüring vorbei.

"Auf beiden Seiten einige merkwürdige Entscheidungen"

In der Schlussphase spielte Senden dann, wie so oft, die Breite des Kaders in die Karten. Während die Ahlener Rückraumspieler sichtlich müde waren, konnte Swen Bieletzki immer wieder frische Kräfte aufs Parkett schicken und so siegte Senden letztlich auch verdient mit 29:26. Sowohl Bieletzki, als auch Michalczik, die sonst beide nicht dafür bekannt sind etwas an den Schiedsrichtern auszusetzen, waren mit der Leistung der Unpaarteiischen überhaupt nicht zufrieden.

"Das darf natürlich trotzdem keine Ausrede sein, kam aber erschwerend hinzu. In der Schlussphase macht Senden es dann einfach cleverer als wir. In der Besetzung reicht es dann am Ende leider nicht mehr", sagte Michalczik.

"Die Deckung stand nach der Pause gut und 'Upsi' hat auch ein paar wichtige Bälle gehalten. Dadurch sind wir übers Tempo zu einigen leichteren Toren gekommen. Es waren auf beiden Seiten einige merkwürdige Entscheidungen dabei, wobei wir am Ende die Glücklicheren waren", verstand Bieletzki die Zeitstrafen-Flut in einer fairen Begegnung nicht. Durch den Sieg festigte der ASV den zweiten Tabellenplatz und hat nun vier Punkte Vorsprung auf Platz drei.

Tore für Senden: Lennart Unkell (6), Marius Hintze (5/2), Max Schlögl (4), David Ernst (3), Maximilian Starke (3), Timo Schüring (3), Malte Eierhoff (2), Jens Micke (1), Janis Wieczorek (1), Ben Lemcke (1).

Tore für Ahlen: Marvin Michalczik (7/3), Christopher Supenkamp (5/2), Lukas Hinterding (4), Jan Ferkinghoff (4), Robin Hohmann (3), Jan Hegemann (2), Henry Muer (1).