Kreisliga A

Grud dreht auf, Füchtorf das Spiel


Von Christian Lehmann

(22.02.15) "Heute kriegen wir die Hucke voll." Mit diesen Gedanken ging Füchtorfs Trainer Nuri Barka in die Partie gegen Borussia Münster. Eine episch lange Ausfall-Liste, zwei angeschlagene Spieler auf der Bank, ein 47-Jähriger im Sturmzentrum: Die Vorzeichen hätten gelinde gesagt besser sein können. Weil sich diejenigen, die auf der Platte standen, jedoch mächtig reinknieten und gerade Patrick Grud nach der Pause aufdrehte, drehten die Spargeldörfler das Ding nach 0:1-Rückstand noch um. Der 2:1 (0:1)-Erfolg nach 90 Minuten war Balsam auf die geschundene Füchtorfer Seele.

Ähnlich kümmerlich sah auch für Borussias Trainer Johnny Jötten der Blick auf die eigene Bank aus. Seine sechs kurzfristigen Ausfälle wollte er aber nicht als Entschuldigung herhalten lassen für die Niederlage. Ihn ärgerten vielmehr zwei Gegentore nach direkten Freistößen, von denen Keeper Niklas Köster den ersten hätte halten dürfen. Das hielt ihm Jötten anschließend aber nicht vor: "Die beiden Fouls waren einfach unfassbar unnötig. Das ist das, was mich ärgert!"

Hermann mit der Führung

Dabei war es ordentlich losgegangen für die Gäste: Tim Hermann wurde nach einem Einwurf und folgender schöner Kombination klasse freigespielt und besorgte das 0:1 (37.). Viele aussichtsreiche Standardsituationen und ein Abschluss von Samir Betet brachten darüber hinaus nichts ein. "Borussia war in der ersten Halbzeit einfach besser", wusste auch Barka.

Das änderte sich aber nach dem Pausentee, weil Füchtorfs Coach umstellte und Bassirou Niang ins Abwehrzentrum beorderte. Fortan war dort für die Gäste kein Durchkommen mehr. Vorne glänzte "Notnagel" und SCF-Co-Trainer Meik Tischler, indem er viele Bälle festmachte. "Der hat einfach jeden Ball runtergenommen", war auch Jötten erstaunt von der Klasse des 47-Jährigen. 

"Barfuß oder Lackschuh"

Den Unterschied machte nach der Pause aber Patrick Grud. Füchtorfs Linksaußen jagte das Leder per Standard zunächst aus 30 Metern - wie erwähnt haltbar - (49.) und etwas später aus ähnlicher Distanz - diesmal unhaltbar - (73.) in die Maschen. Weil Köster einen Tischler-Schuss parierte (83.) und auch Füchtorfs Neuzugang Serge McNichol allein vor dem Borussen-Kasten die Nerven versagten (88.), blieb es beim 2:1 für die Gastgeber, die nun mit Selbstvertrauen ins Derby gegen Freckenhorst gehen können. Hierfür gibt Barka die Devise "Barfuß oder Lackschuh" aus. "Wir gehen befreit in das Spiel. Die haben immer Schiss vor uns."

Derweil saß Jötten schon in einem bekannten Schnellrestaurant und bekämpfte seinen Frust mit einem Burger. "Sie haben nicht aus dem Spiel heraus getroffen", hielt er aber das Positive fest und ergänzte: "Unsere erste Halbzeit war sehr, sehr gut. Darauf wollen wir aufbauen."

SC Füchtorf - Borussia Münster     2:1 (0:1)
0:1 Hermann (37.), 1:1 Grud (49.),
2:1 Grud (73.)