Jörling-Schock überschattet munteres Scheibenschießen


Von Mario Witthake

(04.10.15) Einen sehr unterhaltsamen Kick boten GW Westkirchen und Eintracht Münster am Sonntag. Der 5:4 (3:1)-Auswärtssieg der Münsteraner wurde allerdings von einer schweren Verletzung von Marco Jörling überschattet. Der Eintracht-Keeper musste nach einem Zusammenprall mit Daniel Averbeck ins Krankenhaus. "Marco wird morgen am Augenlid operiert, eventuell muss noch das Jochbein zusammengeflickt werden", lautete die Diagnose von Trainer Srdjan Kosoric. "Gute Besserung" wünschte GWW-Spielertrainer Lukas Krumpietz. Wir schließen uns an.

Beim Stand von 3:0 für die Gäste rauschten Averbeck und Jörling unglücklich im Luftudell zusammen (37.). Kosoric wollte Westkirchens Stürmer in dieser Szene keinen Vorwurf machen, war ihm nach der Partie aber dennoch böse. Denn nach dem 4:5-Anschlusstreffer von Krumpietz rauschte der bereits gelbverwarnte Averbeck in Ersatz-Keeper Niklas Preuth herein, der den Ball nach dem Gegentor festgehalten hatte (89.). "Das war absolut unnötig und absolut scheiße", schimpfte Kosoric, "und das werde ich ihm auch noch stecken".

Doppel-Rot gegen Eintracht

Preuth handelte sich eine Platzwunde an der Lippe ein, hielt aber durch, überstand noch den Kopfball von Tobi Lange und feierte am Ende einen Sieg. Beim Abpfiff standen nur noch neun mehr oder weniger gesunde Eintrachtler auf dem Platz, denn Christian Münzer war wegen eines Handspiels auf der Linie, dem Ursprung zum zweiten Elfmeter von Krumpietz (89.), mit Rot vom Platz gestellt worden. Auch Gerrit Nosthoff sah blank Rot, nachdem er sich im Mittelfeld zu einem groben Foul hatte hinreißen lassen (90.+3).

Die ganze Aufregung hätte es gar nicht gebraucht, wenn Eintracht seinen Sahne-Start weiter ausgebaut hätte. "Wir hätten zur Pause 5:0 führen können", meinte Kosoric. Stürmer Tobias Schmidt, der für die ersten beiden Treffer zuständig war und den Elfmeter zum 2:0 herausgeholt hatte, war von Westkirchen nicht zu halten. "Wir hatten heute zu viele Spieler, die einfach nicht da waren", kritisierte Krumpietz. Ohne Namen zu nennen sagte er, dass "vor allem die Leistungsträger" enttäuscht haben.

Krumpietz hätte während der Spielpause durch die Jörling-Verletzung am liebsten fünf oder sechs Spieler ausgewechselt. Gut, dass Tobias Brand auf dem Platz geblieben war, denn der sorgte für das 1:3 (45.+1) und traf per Direktabnahme nach Flanke von Nils Rickhoff zum 3:3 (57.). Das Spiel war auf der Kippe, Westkirchens Brand, Averbeck und Galip Karakas verdaddelten jedoch eine vielversprechende 3:2-Überzahl. Im Gegenzug netzte Schmidt zum dritten Mal und brachte Eintracht damit endgültig auf die Siegerstraße (68.).

GW Westkirchen - Eintracht Münster     4:5 (1:3)
0:1 Schmidt (8.), 0:2 Schmidt (23./FE),
0:3 Nosthoff (27.), 1:3 Brand (45.+1),
2:3 Krumpietz (55./FE), 3:3 Brand (57.),
3:4 Schmidt (68.), 3:5 Klaus (73.),
4:5 Krumpietz (89./HE)
Rot: Münzer (89.), Nosthoff (90.+3)