Kreisliga A1

Niklas Thewes setzt hier zum 2:1 für Wolbeck an. Seinen Treffer erkannte Referee Markus Austerhoff (im Hintergrund) aber nicht an. Der Mauritzer Paul Varnhagen hätte nicht mehr eingreifen können.
Strittig: Marvin Deckert (v.) fällt, weil Till Zumkley von hinten geschoben hat.

Wolbeck versemmelt den ersten Matchball


Von Mario Witthake

(14.05.17) Nur 1:1 in Mauritz. Gelmer gewinnt 4:1 bei Borussia. Daniel Bothen fliegt nach Abpfiff mit Rot vom Platz. Drei richtig richtig richtig schlechte Nachrichten muss der VfL Wolbeck nun erst einmal verkraften. Statt der vorzeitigen Meisterschaft steht dem Tabellenführer der A1 nun Matchballspiel zwei ins Haus - nächste Woche in Gelmer. Definitiv nichts für schwache Nerven!

Wolbecks Frust richtete sich am Sonntag in erster Linie gegen den Referee Markus Austerhoff. Der hatte in einem undankbaren Match - Mauritz verteidigte massiv und ließ die Gäste quasi 90 Minuten anrennen - viele knappe Abseitsentscheidungen zu fällen. Austerhoff bließ zum Beispiel in seine Pfeife, als Niklas Thewes nach genialem Stichpass Miles Geskes auf und davon war. Der Pfiff ertönte, bevor Thewes die Murmel zum vermeintlichen 2:1 ins Tor chippte (75.). Gelb für Thewes, kein Tor für Wolbeck - Fehlentscheidung. Andererseits muss dem Unparteiischen zugute gehalten werden, dass es in vielen Situationen einfach sauknapp war. Zum Beispiel beim elfmeterreifen Einsteigen Till Zumkleys gegen Marvin Deckert (60.).

Hier jubelt Daniel Bothen über seinen Treffer zum 1:1. Später sah er die Rote Karte.

Bothens Beleidigung?

"Ich mache das Unentschieden nicht am Schiedsrichter fest, weil wir nicht unseren besten Tag hatten", sagte Rotsünder Bothen. Aber: "Er hat uns auf dem Platz permanent provoziert." Wofür gab's eigentlich den Platzverweis? Bothens Version beinhaltet ein handelsübliches Gespräch nach Spielschluss mit Gegenspieler Peter Stöpel. Dort habe Bothen zustimmend geäußert, "dass wir heute verarscht wurden." Austerhoff wertete das als Beleidigung. Als der Referee den Platz verließ, musste er sich noch charmante Worte von VfL-Gönner Klaus Fleischer anhören. 

Vollversammlung im Mauritzer Strafraum (v.l.): Jan Schroer, Tim Bothen, Tobias Bertels und Daniel Griesdorn.

Wolbecks Trainer Lois Fetsch kündigte nach dem Spielende an, den Dialog mit Schiri-Obmann Philipp Hagemann zu suchen. "Es war einfach ärgerlich, dass uns jedes Ding weggepfiffen wurde. Mauritz dagegen hat glaube ich keine einzige Gelbe Karte bekommen. Wir haben so ein Spiel und müssen jetzt über den Schiedsrichter reden. Das ärgert mich." Zum Spiel sagte Fetsch: "Diese Kröte müssen wir jetzt schlucken."

Kleins Kröte

Eine Kröte vor allem für Keeper Marc Klein. Der spielt eine überragende Saison, muss sich aber das 0:1 ankreiden lassen. Ein Geschenk für Jan Viefhues (20.). Mauritz sah sich durchs Führungstor in seiner Taktik bestätigt, verteidigte teils mit Fünfer-, teils mit Sechserkette. Daniel Griesdorn hat wahrscheinlich keinen einzigen Schritt in die gegnerische Hälfte gewagt. "Klar, wir haben den Bus vors Tor geparkt", erklärte Mauritz-Coach Christopher Dunkel-Steinhoff. Er trug ein Shirt mit der Aufschrift "Den Ball haben wollen". Ohne Ball machte sein Team richtig viel draus.

Seinen besten Moment an einem für ihn bescheidenen Tag hatte Daniel Bothen in der 60. Minute, als er eine Kopfball-Vorlage von Sven Möllmann zum 1:1 über die Linie drückte. Im Gegenzug verpasste der Mauritzer Philipp Bartsch die direkte Antwort zum 2:1 (61.). Dieses 2:1 lag anschließend auf der anderen Seite in der Luft. Es fiel aber nicht, weil Mauritz teils clever, teils mucker und teils glücklich verteidigte.

SV Mauritz - VfL Wolbeck     1:1 (1:0)
1:0 Viefhues (20.), 1:1 D. Bothen (60.)
B.V.: Daniel Bothen sieht nach Spielende die Rote Karte