Kreisliga A1 - Anschwitzen

Malte Stoffers und Kollegen haben den eingeforderten Dreier für Handorf geliefert.

Top-Spiele und Trendsetter


Von Alexander Wilshaus

(26.10.18) "Nix draus geworden" können wir nach dem Gipfeltreffen zwischen der Borussia aus Münster und der Warendorfer SU festhalten. Letztere verpasste mit einem 1:1 die erste große Gelegenheit, den Rückstand auf den Tabellenersten zu verkürzen. Das Verfolgerfeld bleibt aber nach wie vor eng beisammen und schaut schon an diesem Wochenende auf den nächsten Showdown an der Spitze: Erster gegen Dritter - Borussia gegen SV Mauritz 06. Dabei lohnt es sich definitiv, ein Auge für das Parallelspiel des Zweitplatzierten VfL Sassenberg in Everswinkel übrig zu haben. Sollten der VfL und der SV gewinnen, so lägen die ersten drei Mannschaften binnen zwei Punkten - eine Vorstellung, die im Interesse einer spannenden Liga sicherlich vielen Nicht-Borussen gefallen würde.

Sehr wohl was draus geworden, heißt es dafür für die Aufsteiger in Handorf. Die "Zeit für einen Dreier", den TSV-Spieler Julian Austermann in unserem letzten Anschwitzen forderte, kam tatsächlich. Mit 4:0 gegen GW Westkirchen feierten die Handorfer ihren zweiten Sieg und ihre Befreiung aus der Abstiegszone. Dass dabei auch etwas Frust von der Seele geschossen wurde, darf man nach den teils höchst unglücklich verlaufenen Wochen zuvor durchaus annehmen. Der TSV bestätigte jedenfalls den spielerischen und kämpferischen Aufwärtstrend nun auch endlich mit einem zählbaren Ergebnis. Mit der Eintracht kommt an diesem Wochenende ein potenzieller direkter Tabellenkonkurrent zu Besuch.

Drei Pfeile runter, drei Pfeile rauf

Nach einem Saisondrittel lassen sich einige interessante Trendwenden beobachten, die gleich bei mehreren Vereine zeitlich zusammenfallen. So sind die nach der ersten Hälfte der elf hinter uns liegenden Spieltage noch auf den Plätzen Drei, Sechs und Neun zu findenden SV Ems Westbevern, BW Greven und SC Hoetmar nun alle ein ganzes Stockwerk tiefer zu finden - nämlich auf Acht, Elf und Vierzehn (in gleicher Reihenfolge). Keins der drei Teams konnte den für die jeweiligen Verhältnisse soliden bis sehr guten Saisonstart im weiteren Verlauf bestätigen.

Genau andersrum lief es im gleichen Zeitrahmen bei der SG Sendenhorst, BW Beelen und dem bereits angesprochenen TSV Handorf. Alle drei lagen zwischen dem fünften und siebten Spieltag nach teils deutlichen Talfahrten mal auf Platz 15 und damit in der Abstiegszone. Alle drei haben in der zweiten Hälfte der bisher gespielten Saison den Trend zumindest stoppen oder sogar das Ruder rumreißen können und finden sich nun auf den Rängen Sieben (SG), Zehn (BW) und Zwölf (TSV) wieder. Es bleibt hier wie dort abzuwarten, welche Teams die jeweils positiven oder negativen Trends in den verbleibenden vier Partien der Hinrunde bestätigen und bei welchen es vielleicht nur eine Momentaufnahme bleibt.

Den Anfang hierzu machen wir mit unserer Vorschauf auf den zwölften Spieltag der Saison 18/19...


BW Beelen - Warendorfer SU  (
Sonntag, 15:00 Uhr)
Wir starten mit einem Premierenduell: Der Aufsteiger aus der B-Liga gegen den gefühlt ewigen Bezirksligisten. Dieser verpasste es am Wochenende im direkten Duell gegen Borussia Münster (1:1), Boden auf den Tabellenersten gut zu machen, was WSU-Trainer Krumpietz gehörig ärgerte. Die Beelener konnten sich trotz starker Leistung in Westbevern nicht belohnen und verloren unverdient mit 1:2 beim SV Ems. Immerhin ist die Mannschaft um Volker Franz daheim nicht mehr sieglos, auswärts bleibt aber im Schnitt das bessere Pflaster für die Beelener.
Heimspiel-Tipp: Keine Chance gegen auf fremdem Platz ungeschlagene Warendorfer - 0:3.

SC Everswinkel - VfL Sassenberg  (Sonntag, 15:00 Uhr)
Sowohl Everswinkel als auch Sassenberg verschliefen den Saisonstart und standen am dritten Spieltag auf den Abstiegsplätzen. Doch dann ging es in gleicher Eintracht für beide ausnahmslos aufwärts, für den SC auf Platz acht, für den VfL sogar auf Platz zwei. Dennoch sind die Ausgangslagen höchst unterschiedlich. Während die Sassenberger marschieren, blieb der SC schon vier Spiele in Folge sieglos (drei Unentschieden, eine Niederlage) und musste zuletzt nach dem 1:2 gegen Mauritz sogar erstmals seit dem dritten Spieltag wieder einen Tabellenplatz herschenken. Beide Aufeinandertreffen der letzten Saison gewann Sassenberg mit 2:0 und einem höchst kuriosen 7:3 nach 0:1-Rückstand.
Heimspiel-Tipp: Trotz Heimstärke (viertbeste Heimmannschaft) wird es schwer für den SC - 1:3.

BW Greven - SG Sendenhorst  (Sonntag, 15:00 Uhr)
So steil wie es für die Sendenhorster vom zweiten Spieltag an bergab bis auf Platz 15 ging, so steil geht es seit dem bergauf. Platz Sieben lautet der verdiente Lohn nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage (vier Siege, ein Remis), auch wenn gegen Münster 05 am letzten Wochenende (3:1) eine Portion Glück mit hinzukommen musste. Die Grevener, die zunächst im Mittelfeld der Tabelle pendelten, benötigen dringend eine derartige Wende. Mit nur einem Punkt aus den letzten fünf Partien geht es sonst eilig in Richtung Abstiegskampf. Das knappe 2:3 beim hoch favorisierten VfL Sassenberg am Wochenende machte aber Hoffnung.
Heimspiel-Tipp: Vielleicht noch keine Trendwende, aber ein gutes und knappes Spiel - 2:2.

FC Münster 05 - SC Westfalia Kinderhaus II  (Sonntag, 15:00 Uhr)
Das aus eigener Sicht schlechteste Spiel seiner Truppe sah 05er Trainer Böckmann am Wochenende gegen Sendenhorst (1:3) und dennoch war ein Punktgewinn für den FC mehr als möglich. Dass die 05er auch vorher schon mit besseren Leistungen regelmäßig weniger mitnahmen als unbedingt verdient, hat zur Folge, dass Böckmann nun den Abstiegskampf ausrief: "Mancher wird seine Einstellung überprüfen müssen." Westfalia Kinderhaus tritt mit ausgeglichener Bilanz in den letzten wochen (zwei Siege, zwei Niederlagen, ein Remis) ziemlich auf der Stelle, aber auch das heißt immerhin Platz Sechs. Die Paarung sah letzte Saison durchaus knapp aus, einem 3:1-Sieg Westfalias folgte ein 3:3 in der Rückrunde.
Heimspiel-Tipp: Sieben der acht Punkte holte Münster zuhause, es kommt ein weiterer hinzu - 1:1.

GW Gelmer - GW Westkirchen  (Sonntag, 15:00 Uhr)
Vor zwei Wochen war bei den Westkirchenern die Freude groß nach dem 2:0-Sieg in Hoetmar. Es war der erste Punktgewinn überhaupt für das Tabellenschlusslicht seit dem zweiten Spieltag. Die Stimmung war laut Trainer Armando Alla entsprechend. Doch nur eine Woche später folgte die nächste Klatsche mit 0:4 gegen die Aufsteiger aus Handorf. Wenn Westkirchen nicht beginnt, insbesondere gegen potenziell direkte Tabellenkonkurrenten zu punkten, wird sich das Ufer allzu schnell entfernen. Bei Gelmer scheint sich die Fieberkurve auf eine Nulllinie um Platz Fünf/Sechs einzupendeln. Das ist wohl ein Tick unter den Zielvorstellungen von Grün-Weiß. Der letzte Sieg Westkirchens gegen Gelmer liegt schon drei Jahre zurück (April '16), danach setzte es in den folgenden vier Begegnungen drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 2:13.
Heimspiel-Tipp: Sollte eine Trendwende für das Schlusslicht kommen, wird sie nicht in Gelmer starten - 3:0.

TSV Handorf - Eintracht Münster  (Sonntag, 15:00 Uhr)
Es waren stets muntere Partien, wenn diese beiden aufeinander trafen. In der voletzten Saison endeten die beiden letzten Begegnungen spektakulär mit 7:2 und 5:2 für Handorf. Auch jetzt sieht die Ausgangslage den TSV leicht im Vorteil, der mit einem 4:0 gegen Westkirchen sich am letzten Wochenende etwas Frust bewältigen und sich aus den Abstiegsrängen befreien konnte. Die Eintracht aber ist auf die letzten fünf Spieltage bezogen mit nur einem Punkt (zusammen mit BW Greven) die schlechteste Mannschaft der Liga und findet sich auf Platz 15. Trainer Srdjan Kosoric blieb aber dennoch unumstößlicher Optimist: "Das wird kommen, da bin ich fest von überzeugt."
Heimspiel-Tipp: Das vielleicht engste und am schwersten zu tippende Spiel der Woche - 2:2.

SC Hoetmar - SV Ems Westbevern  (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der 2:0-Sieg gegen die Eintracht ließ den von Personalnöten gebeutelten SC Hoetmar besser aussehen, als er in Wirklichkeit war. Tatsächlich war man spielerisch fast über 90 Minuten die eindeutig feldunterlegene Mannschaft und knüpfte fast eher an die etwas überraschende Niederlage gegen Westkirchen (0:2) an. Doch so oder so ging es seit dem 5. Spieltag kontinuierlich abwärts. Der zwischenzeitliche Platz Sechs nach glänzendem Saisonstart ist aber sicherlich auch nicht der Maßstab für den SC. Das gilt schon eher für Westbevern, das nach sechs sieglosen Partien mit einer gehörigen Portion Glück gegen starke Beelener wieder den ersten Dreier einfuhr (2:1). Doch gegen die Hoetmarer tat sich der SV Ems stets schwer, der letzte Sieg ist schon vier Jahre bzw. fünf Begegnungen her (seitdem drei Niederlagen, ein Remis).
Heimspiel-Tipp: Westbevern ist vor dem Hintergrund der aktuellen Lage beim SC eine Nummer zu groß - 0:2.

Borussia Münster - SV Mauritz 06  (Sonntag, 15:30 Uhr)
Vor dieser Saison hätte niemand gedacht, dass diese Begegnung um ein Top-Spiel an der Tabellenspitze sein wird. Doch der unglaubliche Lauf des SV Mauritz, der sich bereits am ersten Spieltag auf Platz Fünf einordnete und seit dem stets unter den ersten Vier blieb, nahm bisher einfach kein Ende. Vor allem gegen gleichwertige oder nominell schwächere Gegner landete der SV fast immer einen Dreier. Die einzigen beiden Niederlagen kassierte er gegen Mannschaften "von oben", 0:1 gegen Kinderhaus und 1:4 gegen Gelmer. Dennoch stehen die Mauritzer in der Tabelle vor diesen beiden. Bisheriger Höhepunkt: Ein 2:1 gegen die große WSU. Zu Borussia ist fast alles gesagt. Im Bewusstsein eines Acht-Punkte-Vorsprungs gaben sich Yannick Bauer und seine Mannen mit einem 1:1 im Spiel gegen den Aufstiegskonkurrenten Warendorf zufrieden und gingen nicht mehr Risiko ein als nötig - ganz im Stile einer Spitzenmannschaft.
Heimspiel-Tipp: Schaffen die Mauritzer was der WSU verwehrt blieb? Wir bleiben vorsichtig - 2:1.