Kreisliga A1

Kushtrim Hasani traf zwar nicht selbst, lieferte aber einen Assist für Eugen Migov.

Migov schießt der WSU vor den Bug


Von Christian Lehmann

(17.02.19) Das hatte selbst Lukas Krumpietz nicht kommen sehen. Die verdiente 2:3 (0:2)-Niederlage gegen den SC Everswinkel traf den Trainer der Warendorfer SU unvorbereitet. "Ich habe so ein Spiel nicht erwartet, war eigentlich davon ausgegangen, dass wir voll im Saft stehen. Über die Art und Weise bin ich heute sehr enttäuscht."

Die Pferdestädter, die im Titelkampf damit an Boden verlieren, hätten in der Schlussphase allerdings beinahe einen Drei-Tore-Rückstand noch egalisiert. Dafür, dass daraus nichts wurde, zeichnete ausgerechnet Bernd Kieskemper mit verantwortlich. In der 65. Minute hatte der WSU-Kapitän nach einer strittigen Strafraumszene zwischen Everswinkels Fabio Franze und Laurence Wacker vom Elfmeterpunkt die Möglichkeit, eine frühe Aufholjagd der Hausherren einzuläuten. Er scheiterte jedoch an Tim Lemke. "Wenn der reingeht, haben wir vielleicht noch einen Strohalm", meinte Krumpietz. Zumal die Warendorfer in den Schlussminuten tatsächlich noch zwei Treffer zustande brachten. Lennart Burchardt (1:3/80.) und Wacker (2:3/90.+2) trafen aber letztlich zu spät, um noch etwas zu holen. Um Everswinkels Coach Enver Rama ins Schwitzen zu bringen, langte es trotzdem: "Ich habe an der Außenlinie gedacht: 'Das darf doch nicht wahr sein.'", meinte dieser. Als Schiedsrichter Julian Orthen in seine Pfeife blies und die Partie beendete, atmeten die Gäste auf.

Abgezockte Gäste

So zittrig der SCE in der Schlussphase daherkam, so abgezockt und clever hatte er über weite Strecken des Spiels zuvor agiert. Zwar hätte Warendorf schon früh durch Philipp Hövener in Führung gehen können (15.), doch danach zahlte sich die mutige Ausrichtung der Gäste, die in ihrem 3-5-2-System immer wieder den Weg nach vorne suchten, aus. Marian Brügger und Kushtrim Hasani setzten dreimal Eugen Migov in Szene, dieser zeigte bei seinem Dreierpack (18./20./56.) Torjäger-Qualitäten. Eigentlich hatte er die Kugel sogar ein weiteres Mal ins Tor bugsiert, doch sein direkt verwandelter Freistoß zu Spielbeginn wurde nicht anerkannt (4.). Herausheben wollte sein Trainer den Man of the Match allerdings nicht: "Den dürfen wir nicht so viel loben, sonst hebt er ab", scherzte er. Etwas ernsthafter schob er nach: "Wir hatten heute mit Jurij Klaas und Marc Wickensack zwei Spieler aus unserer Zweiten dabei. Wir sind schon hierher gefahren, um etwas mitzunehmen. Dass wir aber so eine Leistung abrufen, hatte ich nicht erwartet."

Krumpietz hingegen war bedient: "Bei den Gegentoren lassen wir uns viel zu einfach ausspielen. Obwohl unser Spielaufbau ganz ordentlich war, fehlte uns vorne die Zielstrebigkeit. Wir haben die Verantwortung immer nur weiter geschoben, Everswinkels Torwart musste in der ersten Hälfte nicht einen Ball halten. Wenn du nicht aufs Tor schießt, kannst du auch keine Spiele gewinnen."

 

Warendorfer SU - SC Everswinkel     2:3 (0:2)
0:1 Migov (18.), 0:2 Migov (20.),
0:3 Migov (56.), 1:3 Burchardt (80.),
2:3 Wacker (90.+2)
Bes. Vork.: Everswinkels Lemke pariert FE gegen Kieskemper (65.)