Das Abstiegsgespenst legt sich auf die Lauer

Von Luca Adolph

(21.03.19) Noch hat das große Rechnen in der Kreisliga A1 zwar nicht begonnen, die Zahl der potentiellen Abstiegskandidaten sinkt jedoch stetig. Acht Spieltage vor Schluss kann so manchem Team beim Blick auf die Tabelle schon mal angst und bange werden. Demnach sucht man auch beim TSV Handorf aktuell vergeblich nach Tiefenentspannung.

Nach dem 2:2-Remis gegen BW Greven am vergangenen Wochenende erweist sich die Lage im Handorfer Lager ernster als erwartet. Auf dem rettenden Ufer hockt derweil Eintracht Münster, der Ex-Club von Trainer Christian Hölker. Auf diesen hat der TSV bereits sieben Zähler Rückstand. Nach unten trennen die Handorfer lediglich drei Punkte von einem direkten Abstiegsplatz. Doch die Konkurrenz punktet derweil fleißig und das sogar gegen Spitzenteams. "Wir schauen jetzt gar nicht mehr auf die Tabelle und wollen unsere Spiele sauber über die Bühne bringen", sagt Hölker.

In den vergangenen drei Jahren sprang Hölker sowohl als Spieler, als auch als Trainer dem Abstieg gleich dreimal von der Schippe. Zwei Entscheidungsspiele entschied er dabei bereits für sich. "Kurioserweise komme ich ja aus dem Abstiegskampf und wollte diesem vorerst entfliehen. Aber wir machen uns nicht ins Hemd und wollen weiter Punkte hamstern", führt er weiter aus. Ein weiteres Entscheidungsspiel könnte hinzukommen, wenn der Relegationsplatzhalter und ein Team von einem direkten Abstiegsplatz am Ende der Spielzeit punktgleich wären. Das Torverhältnis würde dabei keine Rolle spielen, sodass ein finales Spiel um den Ligaverbleib auf neutralem Platz ausgetragen werden würde.

Warendorfer SU – GW Westkirchen (Sonntag, 15 Uhr)
Während die WSU auf den zweiten Rang schielt, gehen die Lichter für GW Westkirchen langsam aber sicher aus. Mittlerweile trennen die Westkirchener satte acht Punkte vom ersehnten Relegationsplatz. Dass es nun im Duell mit der Krumpietz-Elf gegen eine absolute Spitzenmannschaft geht, lässt die Hoffnung auf einen Dreier nicht gerade in die Höhe schießen. Nach dem 3:2-Erfolg in Kinderhaus dürfte hingegen bei der WSU das Barometer des Selbstvertrauens ordentlich ausschlagen. Der angezählte VfL Sassenberg wackelt und ist nach drei Spielen ohne Sieg kurz davor, Platz zwei aus der Hand zu geben. Schlagen die Warendorfer nun also in der Crunchtime zu, schlüpfen sie unwiderruflich in die Rolle des Top-Anwärters auf den Vizemeistertitel.
Heimspiel-Tipp: 4:0
Hölker: 3:0

SC Hoetmar – VfL Sassenberg (Sonntag, 15 Uhr)
Die Frage nach der Zukunft ist beim SC Hoetmar geklärt. Daniel Averbeck und Slawa Bodnar übernehmen nach der Saison das Zepter am Wiebusch. Befreit dürfte die Mannschaft um das Trainerduo Dennis Averhage und Claus Hensel dennoch nicht auftreten. Zahlreiche Ausfälle und eine 1:4-Pleite gegen den SC Everswinkel ließen die Stimmung zuletzt sinken. Großartig anders sieht’s bei den Gästen derweil auch nicht aus. Die Ergebnisse stimmten zuletzt ebenfalls nicht und auch der Sassenberger Kader ist merklich dezimiert. Will der VfL nach dem verpassten Titel-Showdown wenigstens Platz zwei halten, muss nach drei sieglosen Spielen unbedingt wieder ein Sieg her.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Hölker: 1:2

TSV Handorf – SC Everswinkel (Sonntag, 15 Uhr)
Unfassbar, gleich zehnmal gab der TSV Handorf in dieser Saison eine Führung wieder aus der Hand. Das 2:2-Remis gegen Greven setzte dem Ganzen wohl die Krone auf. Wieso die Handorfer unten drinstehen, dürfte demnach keine Fragen aufwerfen. Um am Ende des Tages in der Liga zu bestehen, sollte der TSV seine Spiele so langsam über die Bühne bringen. Gegen den SC Everswinkel könnte die Hölker-Truppe also einen Anfang starten und einen finalen Angriff auf Rang dreizehn wagen. Dazu müssen jedoch zunächst gefestigte Everswinkler aus dem Weg geräumt werden. Mit Warendorf und Hoetmar machten diese zuletzt kurzen Prozess. Einzig Borussia Münster bot dem SC Paroli. Für Handorf muss da schon alles zusammenlaufen, um etwas Zählbares einzuheimsen.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Hölker: 2:1

GW Gelmer – BW Greven (Sonntag, 15 Uhr)
Beim Auftritt gegen den FC Münster 05 war es um die Offensivkräfte Niklaas Houghton und Isse Sander ruhig geworden. Die sonst so fleißige Gelmer-Torfabrik fand nicht wirklich ins Spiel. Gegen abstiegsgefährdete Grevener soll dies nun anders werden. Doch nach der Grevener Aufholjagd ist durchaus Vorsicht geboten. Lediglich drei Punkte trennen die Gäste vom Relegationsplatz. Gegen strauchelnde Hausherren könnte demnach ein großer Schritt gemacht werden. Für Greven geht es jetzt um den ganzen Kuchen!
Heimspiel-Tipp: 3:1
Hölker: 3:1

SV Ems Westbevern – Eintracht Münster (Sonntag, 15 Uhr)
Eine äußerst knappe 1:2-Niederlage beim SV Mauritz entlässt Eintracht Münster vorerst nicht aus der bedrohlichen Zone. Noch beträgt der Vorsprung auf den TSV Handorf zwar sieben Zähler, ausruhen darf sich die Eintracht indessen keinesfalls. Die Handorfer haben sogar eine Partie weniger auf dem Konto und könnten ihr somit schneller auf die Pelle rücken als ihr lieb ist. Etwas Zählbares gegen den SV Westbevern sollte da schon her, um die Kosoric-Elf künftig befreit aufspielen zu lassen. Westbevern darf sich derweil schon fast zurücklegen. Ein Platz im sicheren Mittelfeld ist dem SV kaum noch zu nehmen. Viel weiter nach oben geht es für Hausherren allerdings auch nicht.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Hölker: 2:2

SV BW Beelen – SG Sendenhorst (Sonntag, 15 Uhr)
Offiziell gesichert haben sich die beiden Mannschaften den Klassenerhalt zwar noch nicht, nach zuletzt überzeugenden Auftritten stehen die Zeichen jedoch durchaus gut. Während Beelen einen nicht unbedingt zu erwartenden Punkt beim VfL Sassenberg entführte, präsentierte sich die SG bei Borussia Münster mehr als ordentlich. „So wurden wir hier noch nicht gefordert“, adelte Borussia-Trainer Yannick Bauer die Sendenhorster. Halten beide Teams diesen Kurs, ist ihnen durchaus zuzutrauen, in der Tabelle noch mächtig zu klettern.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Hölker: 1:1

FC Münster 05 – SV Mauritz (Sonntag, 15 Uhr)
Ein durchaus überzeugender Auftritt gegen GW Gelmer schoss den FC Münster 05 in eine hervorragende Ausgangsposition. Mit sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz sollte der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt worden sein. Doch noch sind für die Mannschaft von Roland Böckmann zehn Spiele zu gehen, wovon das nächste es durchaus in sich hat. Der SV Mauritz ist nach dem 2:1-Erfolg über Eintracht Münster zwar wieder da, hat jedoch noch eine Mission vor Augen, die eine Siegesserie benötigt. Im Duell mit Gelmer um Platz fünf zählt nämlich jeder Punkt.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Hölker: 2:0

Borussia Münster – SC Westfalia Kinderhaus II (Sonntag, 15:30 Uhr)
Der Titel ist Borussia Münster längst nicht mehr zu nehmen, dennoch schalten die Borussen keineswegs einen Gang zurück. Gegen engagierte Sendenhorster erwiesen sie sich einmal mehr als kaltschnäuzig und willensstark. Auf diese Attribute sollten sie auch weiterhin zurückgreifen, wenn der Anspruch, die Spielzeit ohne Niederlage abzuschließen, noch besteht. Trotz der knappen 2:3-Niederlage gegen die Warendorfer SU dürfte den Kinderhausern durchaus zuzutrauen sein, den unangefochtenen Ligaprimus zu stürzen. Dafür benötigt Kinderhaus jedoch einen absoluten Sahne-Tag.
Heimspiel-Tipp: 3:2
Hölker: 4:4