Kreisliga A1

Die "hölkersche" Glaskugel


Von Luca Adolph

(31.03.19) Der TSV Handorf scheint den Ernst der Lage absolut begriffen zu haben. Die Offensive butzt am laufenden Band, aber auch Gegentreffer scheinen den Handorfer nichts anzuhaben. So machte die Truppe von Christian Hölker aus der Partie beim VfL Sassenberg kurzerhand ein Heimspiel und kegelte die renommierten Gastgeber mit 4:1 (2:1) von der Sassenberger Sportanlage. 

Die Personalprobleme des ehemaligen Titelanwärters VfL Sassenberg nehmen weiterhin kein Ende. Beim Abschlusstraining verlieh Markus Bollmann lediglich acht Spielern den nötigen Feinschliff. Das sollte gegen gewitzte Handorfer allerdings nicht ausreichen. Nach rund 20 Minuten zeigten die Gäste dann auf, warum sie aktuell als Mannschaft der Stunde gehandelt werden. Ein tiefer Pass von Mats-Janis Uthmeier brachte Dominik Hardensett in Fahrt. Letzterer fand Julian Austermann im Strafraum, der die Murmel mit seinem linken Schlappen ins rechte Eck beförderte (23.).

Mührmann kriegt nicht genug

Wenig später öffnete Marvin Mührmann die Pforten der Sassenberger Hintermannschaft, als er einen Verteidiger aus der Kette gelockt hatte und dann den Ball in die Schnittstelle auf Leon-Kyle Sonnberg spielte. Der schob rechts an Keeper Dennis Wiewel vorbei (32.). Nun durften die Gastgeber allerdings auch mal ran, nachdem sich Uthmeier einen fatalen Schnitzer geleistet hatte. Sein Rückpassversuch auf Torhüter Christopher Nientied fiel in die Füße von Goalgetter Tobias Brand, der sich nicht zweimal bitten ließ und eiskalt vollstreckte (37.). "Die erste Halbzeit haben wir verpennt und uns den Schneid abkaufen lassen. Ein Punkt kam für uns heute nicht in Frage", sagte Bollmann.

Danach war auf Seiten der Gäste erstmal Durchatmen angesagt. VfL-Akteuer Lauren Koch ging im Sechzehner nach einem hart geführten Zweikampf theatralisch zu Boden. Wahrscheinlich ließ Schiri Gereon Melchers gerade deshalb weiterlaufen. So zogen sich die Handorfer weiter zurück und lauerten auf Konter, welche sie dann auch bekamen. Während eines Vorstoßes legte sich Marvin Mührmann den Ball vor dem gegnerischen Kasten auf den Schlappen und versenkte anstandslos (74.). "Ich war kurz davor, den schon runterzunehmen, aber er wollte wohl noch nicht", erklärte TSV-Trainer Christian Hölker. Danach stand für Mührmann dann aber doch der Schichtwechsel an.

Handorf verteidigte nun mit ordentlich Oberwasser und lockte aufgerückte Sassenberger aus der Deckung. Nachdem dann auch noch der Sassenberger Lukas Nienaber mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde (78.), sorgten die Gäste für die Entscheidung. Ein langer Ball hebelte die Abwehr der Hausherren aus und brachte Niklas Annegarn in Position. Sein Volleyschuss aus gut neun Metern Entfernung schlug direkt über Wiewel ein (83.). "Nach dem Spiel habe ich meinen Jungs in der Kabine meinen schlauen Zettel mit den Infos zum Spiel gezeigt. Darauf stand auch, dass ich heute mit einem sehr guten Gefühl aufgewacht bin", sagte Hölker, der mit einem Sieg am Mittwoch gegen den FC Münster 05 den Relegationsplatz zum ersten Mal seit zehn Spieltagen wieder verlassen könnte.

VfL Sassenberg – TSV Handorf 1:4 (1:2)
0:1 Austermann (23.), 0:2 Sonnberg (32.),
1:2 Brand (37), 1:3 Mührmann (74.),
1:4 Annegarn (83.)