Kreisliga A1 - Anschwitzen

Hier kämpft Pascal Debowiak (im blauen Trikot) noch gegen den SC Münster 08 II. Mit dem muss sich die Warendorfer SU aktuell allerdings nicht messen.

Warendorf gerät ins Straucheln

Von Luca Adolph

(17.10.19) Ein amtierender Vizemeister geht natürlichen mit gewissen Ansprüchen in die neue Spielzeit. Demnach hat es sich die Warendorfer SU auch zur Aufgabe gemacht, sich so lang wie möglich an die Fersen des Liga-Favoriten SC Münster 08 II zu heften. Doch während sich dieser erwartungsgemäß den Platz an der Sonne gesichert hat, kraxelt die WSU derweil im Niemandsland der Tabelle rum.

Im Vorjahr hatte die WSU nach neun absolvierten Partien schon fette 20 Punkte auf dem Konto und den späteren Meister Borussia Münster auch noch im Blickfeld. In den Top-10 geht es in dieser Spielzeit aber deutlich enger zu, mit sechs Punkten weniger als noch in der Saison 18/19 rangiert Warendorf diesmal nur auf Platz zehn. Das Spitzenduo SC Münster 08 II und GW Gelmer scheint schon jetzt außer Reichweite zu sein und das obwohl Warendorf bisher sogar ein Spiel weniger ausgetragen hat als die Konkurrenz. "Die Euphorie war nach drei Siegen zum Auftakt groß. Danach haben wir irgendwie den Faden verloren und Woche für Woche Rückschläge erhalten", sagt WSU-Stürmer Pascal Debowiak. 

Die Defensive wackelt

Die Verteidigung, die sich eigentlich als Steckenpferd der WSU bezeichnen darf, leistete sich in dieser Spielzeit schon den einen oder anderen Aussetzer. Bereits 21-mal durfte die Warendorfer das Leder aus ihrem eigenen Netz fischen. Dabei war die Abwehr in der abgelaufenen Saison mit nur 32 Gegentreffern noch die beste der gesamten Liga. Auch die zahlreichen Langzeitverletzungen einiger Stammkräfte machen Warendorf aktuell mächtig zu schaffen und wurden bisher nicht wirklich aufgefangen. "Obwohl wir geordnet standen, haben wir viele unnötige Gegentore bekommen. Allein schon nach gegnerischen Einwürfen, haben wir uns bestimmt vier, fünf Tore gefangen", so Debowiak weiter.

Als Führungsspieler möchte Debowiak seinen Teil dazu beitragen, seine Mannschaft aus dem Sumpf zu ziehen. Die Voraussetzungen dafür sind ihm keinesfalls abzusprechen. Fünf Jahre lang bewies sich der Knipser an der University Northwestern of Ohio. Zuvor hatte er sich das Jersey des Oberligisten Roland Beckum übergestülpt. Nachdem er in den Staaten Vater geworden war, entschied er sich, mit seiner Familie zurück nach Deutschland zu ziehen und landete schließlich bei der WSU. Obwohl er erst im März zur Mannschaft dazustieß, fügte er sich reibungslos ein. Kein Wunder, dass Trainer Lukas Krumpietz seinem Schützling vor der Saison zutraute, die 20-Tore-Marke zu knacken. "Ich habe zwar erst fünf Tore, mag aber Herausforderungen. Das ist schon ein Ziel von mir. Ich bin aber vor allem gekommen, um der Mannschaft zu helfen. Dafür müssen wir aber arbeiten, arbeiten, arbeiten", sagt Debowiak.

Im Winter sollen wohl einige A-Jugendliche den Weg in die erste Mannschaft wagen. Im Spiel gegen den SC Füchtorf hatten sich die beiden Junioren Max Schuler und Noel Gryczka auch bereits mit starken Leistungen empfohlen. "Schuler hat auf der Sechs das Heft in die Hand genommen. Ich denke er könnte uns gut weiterhelfen. Die Jugend in Warendorf ist sehr gut", gibt sich Debowiak zuversichtlich.

  

SC Westfalia Kinderhaus II – FC Greffen (Sonntag, 13 Uhr)
Still und heimlich erschleicht sich der Aufsteiger aus Greffen Punkt um Punkt. Mittlerweile hat sich das Team von Cüneyt Üstün auch schon 16 Zähler eingeheimst und mit dem 2:1-Erfolg über BW Beelen anklingen lassen, dass es nahezu jeder Mannschaft gefährlich werden kann. Die favorisierten Kinderhauser sind also gewarnt, wenn Greffen am Sonntag auf der Westfalia-Anlage gastiert. Zwar betonte Üstün zuletzt, dass man sich nicht mit solchen Top-Teams messen müsse, doch nachdem Kinderhaus II immer mal wieder gestrauchelt und gegen die absoluten Spitzenmannschaften nichts Zählbares eingefahren hatte, muss die Elf von Stefan Kloer nun aufpassen, nicht ins Mittelfeld abzurutschen. Ein Sieg gegen den FCG sollte dabei schon herumkommen, immerhin hat der SC bereits vier Spiele in dieser Saison verloren.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Pascal Debowiak: 3:1

SC Münster 08 II – SG Sendenhorst (Sonntag, 13:30 Uhr)
Die Nullacht-Reserve darf sich auf was gefasst machen. Schließlich hat die SG Sendenhorst bisher nahezu jedem Favoriten Steine in den Weg gelegt. Dem Tabellendritten VfL Sassenberg luchste die Truppe um Spielertrainer Florian Kraus zuletzt sogar einen Punkt ab. Mit ihren schnellen Offensivkräften dürften die Gäste den bisher ungeschlagenen SC Münster 08 II zumindest vor Herausforderungen stellen. Scheinbar war dies am vergangenen Spieltag auch schon Eintracht Münster gelungen, nachdem sie als erste Mannschaft überhaupt gleich zweimal gegen den Aufsteiger butzte. Als relevant erwies sich dies allerdings nicht. Der 5:2-Erfolg bescherte Nullacht auch gleich den vierten Sieg mit drei Toren Vorsprung in Serie.
Heimspiel-Tipp: Gegen die Hausherren tippst Du aktuell einfach nicht. 3:1
Debowiak: 3:2

Warendorfer SU – SC Everswinkel (Sonntag, 15 Uhr)
Tatsächlich ist die Punkteausbeute des SC Everswinkel sogar noch schlechter als die des Vizemeisters. Während die WSU nur fünf Punkte in sechs Partien sammelte, zahlte Everswinkel mit Ausnahme eines Zählers gegen den FC Greffen nur Lehrgeld. Es erweist sich eben als äußerst problematisch, wenn Du Dir im Schnitt 3,7 Gegentreffer pro Spiel fängst. Damit schlüpft der SCE auch gleich in die Rolle der Schießbude der Liga. Wenn die Torproduktion dann auch noch stockt, wird es natürlich schwierig, in der Liga zu bestehen. Ein Erfolg in Warendorf käme da doch genau zur richtigen Zeit.
Heimspiel-Tipp: 4:1
Debowiak: Auf jeden Fall zu Null! 2:0

BW Beelen – TSV Handorf (Sonntag, 15 Uhr)
Es kann sich durchaus sehen lassen, was der TSV Handorf bisher auf den Rasen gebracht hat. Sechs Siege und ein Remis bescheren dem TSV reife 19 Zähler. Damit hat sich die Elf von Christian Hölker direkt an die Fersen des Ligadritten VfL Sassenberg geheftet. Mal abwarten, wie lange die blutjunge Hölker-Truppe da mithalten kann. BW Beelen war in der frühen Phase der Saison schließlich auch noch ganz oben dabei. Mittlerweile liegt der letzte Sieg der Gastgeber aber auch schon fünf Spieltage zurück. Dabei sollte jedoch nicht in Vergessenheit geraten, dass es die vergangenen Wochen durchaus in sich hatten. Bei Nullacht und Münster 05 gab es nichts zu holen. Danach erkämpfte sich Beelen einen starken Punkt gegen GW Gelmer. Da wäre ein Sieg über Greffen doch mal wieder schön gewesen. Dazu sollte es bei der knappen 1:2-Pleite aber nicht reichen. So hält der Siegeshunger der Beelener weiterhin Bestand.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Debowiak: 1:1

SV Ems Westbevern – SV Mauritz (Sonntag, 15 Uhr)
Nach der Katastrophen-Rückrunde aus dem Vorjahr hat es sich beim SV Mauritz endlich wieder eingependelt. Spektakuläre Siege und knappe Niederlagen wechseln sich ab. Zudem gesellt sich ein Remis ab und an dazu. Elf Punkte hat Mauritz so immerhin schon auf der Habenseite. Ein Grund zum Ausruhen ist dies allerdings nicht, schließlich trennt die Mauritzer auch nur sechs Zähler vor dem gefürchteten Relegationsplatz. Das zeigt auch gleich, welche Bedeutung der Partie beim Drittletzten aus Westbevern zukommt. Ems steht derweil mit dem Rücken zur Wand. Coach Andrea Balderi geht aufgrund zahlreicher Personalprobleme seit dem Saisonbeginn auf dem Zahnfleisch. Mit zwei Unentschieden in Serie ist Ems eigentlich auf einem recht guten Weg. Was noch fehlt, ist ein erlösender Dreier. Den gab es zuletzt am vierten Spieltag.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Debowiak: Westbevern hat gegen uns gut gekämpft. 2:1

SC Füchtorf – Eintracht Münster (Sonntag, 15 Uhr)
Diese Partie ist sicherlich für beide Teams von enormer Bedeutung. Mit nur vier Punkten rangiert der SC Füchtorf auf dem letzten Tabellenplatz. Eintracht Münster ist mit zwei Punkten mehr aber noch in Reichweite. Demnach wäre das eins dieser Spiele, die Füchtorf mal für sich entscheiden sollte, um langfristig eine Chance aufs Überleben zu haben. So krass ist die Lage bei der Eintracht noch nicht, schließlich verfügt diese auch über geballte Abstiegskampf-Erfahrung. Möchte sich die Elf von Srdjan Kosoric diesen Stress in dieser Spielzeit aber ersparen, muss diese anfangen, konstant zu punkten. Beim SC Füchtorf soll also der Startschuss abgefeuert werden.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Debowiak: 2:2

VfL Sassenberg – FC Münster 05 (Sonntag, 15 Uhr)
Dieser FC Münster 05 hat echt Eier! Nach dieser ärgerlichen Pleite bei Westfalia Kinderhaus II meldeten sich die 05er mit einem 6:1-Kantersieg über den SC Hoetmar zurück. Die Sassenberger dürfen sich also in Acht nehmen. Wenn die Münsteraner in dieser Spielzeit mal verloren haben, dann war es stets knapp. Demnach ist den Gästen auch durchaus zuzutrauen, dass diese auch mit dem aktuellen Tabellendritten mithalten. Keine Frage, bei Sassenberg läuft es. Aus drei Partien sicherte sich der VfL zuletzt sieben Punkte. Der Vorsprung auf die gastierenden 05er ist jedoch nur hauchdünn. Bloß ein mickriger Punkt trennt diese beiden Teams voneinder.
Heimspiel-Tipp: 3:2
Debowiak: kann alles passieren 2:0

SC Hoetmar – GW Gelmer (Sonntag, 15 Uhr)
Es sieht so aus, als könnte es in dieser Spielzeit richtig eng für den SC Hoetmar werden. Nur sieben von möglichen 30 Punkten fuhr Hoetmar bisher ein. Die nächsten Wochen erweisen sich zudem als echte Prüfsteine. In Gelmer ist Hoetmar wohl nicht gezwungen zu punkten, danach darf die Truppe von Slawa Bodnar und Daniel Averbeck aber langsam mal anfangen, was mitzunehmen. Ansonsten wird es am Wiebusch richtig ungemütlich. Gelmer stellt derweil das absolute Pendant zu ihrem nächsten Kontrahenten dar. Mit Kinderhaus II wurde ein neulich erst ein weiterer dicker Brocken aus dem Weg geräumt. 25 Punkte lassen Gelmer demnach zurecht auf Rang zwei rangieren. Sieht so aus, als würden sich Nullacht und Gelmer langsam aber sicher da oben absetzen.
Heimspiel-Tipp: 1:4
Debowiak: 1:2