Kreisliga A1

Zwei Eigentore, vier Lattentreffer und ein Papst: Everswinkels Serie der Inkonstanz hält an

Von Finn Bruns

(12.11.23) Gesucht: eine Stadt am Bodensee mit acht Buchstaben. Nicht gefunden bei: SC Everswinkel. Nein, mit der berühmt-berüchtigten Konstanz haben es die Vitusdörfler in dieser Saison einfach nicht. Durch die 2:3(1:2)-Niederlage gegen den FC Greffen setzte sich Everswinkels Serie fort, dass auf einen Sieg stets eine Niederlage folgt. "Dass wir dieses Spiel verlieren, ist einfach dumm. So ziehen wir uns da unten rein", war Coach Christopher Dunkel-Steinhoff ziemlich enttäuscht. 

In ihren Analysen, inwieweit der Sieg für Greffen nun verdient war, lagen er und Greffens Übungsleiter Besnik Bojku recht weit auseinander. Während Dunkel-Steinhoff fand, dass "Greffen den Papst in der Tasche hatte" und "wir das ding so sicher nach Hause bringen müssen", war Bojku der Auffassung, dass "der Sieg alles in allem verdient war". Nun ja, wir waren leider nicht vor Ort und da Fußballtrainer ja immer ihre eigene Wahrheit haben, wird die faktische Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte liegen. 

Kwiaton mit Elfmetertreffer und Eigentor

Arbeiten wir das Geschehen aber mal chronologisch auf. Nach einer guten Viertelstunde ging der FCG in Führung, Florian Schmett brachte den Ball von rechts in den Sechzehner, wo Everswinkels spielender Co-Trainer Jurij Klass den Ball ins eigene Tor bugsierte (17.). Zwanzig Minuten später traf der SCE erneut ins eigene Tor. Absurd. Dieses Mal war Oliver Kwiaton der Unglücksrabe, der einen Freistoß von Schmett so abfälschte, dass sein Keeper Lukas Rempel keine Chance mehr hatte (36.). "Ich wusste zwar nicht, dass sowas als Eigentor gewertet wird, ist mir aber auch völlig egal", meinte Bojku. 

Doch obwohl die Hausherren nicht allzu viel vom Spiel hatten, erspielten sie sich einige Chancen. Beziehungsweise erschossen sie sich einige Chancen. Denn sowohl Marian Jansen als auch Lars Ottens trafen mit ihren Distanzschüssen in der ersten Halbzeit den Querbalken. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs kam der Sportclub dann nach einer Ecke durch Jansen zum Anschlusstreffer (45.+2). Kurz nach der Pause glichen die Vitusdörfler dann durch einen Foulelfmeter von Kwiaton aus, nachdem Jansen gefoult worden war (52.). 

Meier zu Verl mit dem Siegtreffer

Kurz darauf hätte Dunkel-Steinhoff dann nach einem Einsteigen gegen Lars Ottens gerne einen weiteren Elfmeter gehabt, die Pfeife des Unparteiischen blieb dieses Mal jedoch stumm. "Dafür war das Foul beim 2:2 wahrscheinlich außerhalb des Sechzehners, von daher gleicht es sich vielleicht aus", merkte Everswinkels Coach allerdings ebenfalls an. Chancen aufs dritte Tor hatte seine Mannschaft auch ohne den Elfmeter, doch erneut Jansen und Hannes Bellmann trafen beide wieder nur die Latte. Besser machte es Leon Meier zu Verl auf der Gegenseite. Nach einer Flanke von Marcel Haget nickte er den Ball zum 3:2-Siegtreffer ins Tor (83.). 

Zu dieser kuriosen Partie passt übrigens auch ein Witz, der in meiner Kindheit ganz beliebt war: Claudio Pizarro kommt vom Spiel zurück nach Hause. Seine Frau fragt ihn: "Und, wie ist es gelaufen." Pizarro antwortet: "Ich habe zwei Tore geschossen." Sie: "Und wie habt ihr gespielt?" Er: "1:1". Ein kleiner Unterschied: Nach dieser Logik hätte Everswinkel das Spiel sogar mit 4:1 gewonnen. Hätte, hätte, Fahrradkette. 

SC Everswinkel - FC Greffen 2:3 (1:2) 
Tore:
0:1 Klass (17./ET), 0:2 Kwiaton (36./ET), 
1:2 Jansen (45.+2), 2:2 Kwiaton (52./FE), 
2:3 Meier zu Verl (83.)