Kreisliga A2

Zehn Minuten des Wahnsinns

von Malte Greshake

(25.03.19) Also so eine verrückte Schlussphase hat man in der letzten Zeit wohl selten gesehen. Da waren sich auch die Trainer beider Lager nach dem Spiel einig. Auf der einen Seite natürlich der fast sprachlose Serdar Hizlitürk, der mit seinen Nienbergern die bittere 2:4 (1:0)-Pleite verdauen musste, und auf der anderen Seite ein glücklicher aber trotzdem perplexer Metin Ograk.

Doch zunächst in chronologischer Reihenfolge: In Halbzeit eins hatten schon beide Teams beste Möglichkeiten ausgelassen, eher in Führung zu gehen. Kurz vor der Pause klingelte es dann allerdings doch noch: Simon Stude brachte seine Farben quasi mit dem Halbzeitpfiff in Führung (45.+1). Nach dem Seitenwechsel legte der SCN dann sogar noch einen drauf, als Adam Ouedraogo mit seinem Treffer die Führung ausbaute (56.).

Nienberge plötzlich kopflos

Die Gastgeber hatten bis dahin vor des Gegners Kasten ziemlich unglücklich ausgesehen. Bis die letzten zehn Minuten dieser Partie anbrachen. Die Nienberger waren wohl mit dem Kopf schon in der Kabine, anders war es kaum zu erklären. Zuerst tankte sich Pascal Debowiak durch die SCN-Hintermannschaft und legte für Nils Fellhölter quer (83.). Quasi direkt nach dem Anstoss eroberten die Warendorfer erneut den Ball, Janis Heiker legte quer und Debowiak besorgte den Ausgleich (83.). Wahnsinn!

Doch das Ende der Fahnenstange war noch nicht erreicht. Bei einem Warendorfer Freistoß schaltete Heiker am schnellsten von allen, spielte einen Doppelpass mit Debowiak und knallte das Leder zur Führung in die Maschen (89.). Weil die Nienberger dann wohl noch damit beschäftigt waren, sich darüber aufzuregen, ob der Ball beim besagten Freistoß überhaupt schon freigegeben war, nutzte Marvin Böckenkötter die Konfusion der Kontrahenten aus und machte mit seinem Tor den Deckel an diesem Tag drauf (90.).

"Wie das möglich ist, kann ich dir nicht sagen", meinte ein hörbar bedienter Hizlitürk hinterher. "Einstellung kannst du halt nicht trainieren." Bei den Warendorfern war verständlicherweise nur noch Freude angebracht, auch wenn sich Ograk die Schlussphase immer noch nicht richtig erklären konnte. "Wir waren da einfach hellwach und haben die Fehler der Nienberger eiskalt ausgenutzt. Vor allem der eingewechselte Janis Heiker hat nochmal frischen Wind reingebracht", so der Coach.

Warendorfer SU II - SC Nienberge     4:2 (0:1)
0:1 Stude (45.+1), 0:2 Ouedraogo (56.),
1:2 Fellhölter (83.), 2:2 Debowiak (83.),
3:2 Heiker (89.), 4:2 Böckenkötter (90.)

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