Kreisliga A2

Kapitän Jakob Temme schoss seine Havixbecker kurz nach Wiederanpfiff in Führung.

Turbulentes Hin und Her


Von Pascal Bonnekoh

(05.12.22) Für den neutralen Zuschauer war das 4:4 (2:1) zwischen BW Ottmarsbocholt und SW Havixbeck sicherlich perfekt. Den Trainern der beiden Teams sind wiederum wohl zahlreiche graue Haare gewachsen. Wie soll man aber auch ein Spiel einordnen, indem das eine Team erst mit zwei Toren führt, dann plötzlich die andere Mannschaft mit zwei Buden vorne liegt und am Ende die Partie trotzdem mit einem Unentschieden endet.

Havixbecks Co-Trainer Florian Brocks konnte diese Frage ebenfalls nicht so wirklich beantworten: "Nach dem 0:2 wären wir mit einem Punkt zufrieden gewesen. Am Ende haben wir dann aber irgendwie mit 4:4 verloren. Wenn man auswärts vier Tore schießt, dann muss man auch gewinnen. Die beiden zusätzlichen Punkte fehlen uns jetzt." Die Turbulenzen ließen übrigens nicht lange auf sich warten. Denn den besseren Start in die Partie fanden die Havixbecker. Jonas Lülf ließ jedoch zwei ordentliche Möglichkeiten liegen.

Zu wenig Beton 

Dann nahmen aber auch die Hausherren an diesem Schlagabtausch teil. Nach einem Steckpass von Malte Goerdt schoss Jens Overbeck die Blau-Weißen in Front (24.) und kurz darauf erhöhte Benedikt Godek ebenfalls nach Vorarbeit von Goerdt auch schon auf 2:0 (30.). "Es ist bezeichnend für unsere Saison, dass wir hinten lagen, obwohl wir gut im Spiel waren", so Brocks. Aber wie schon so häufig in dieser Spielzeit half Armen Tahiri den Schwarz-Weißen aus der Patsche. Noch vor dem Seitenwechsel verkürzte er auf 1:2 und kündigte damit die Aufholjagd an.

Den Schwung nahmen die Gäste mit in den zweiten Durchgang. Innerhalb von nur zehn Minuten glichen Lülf (46.), Jakob Temme (47.) und erneut Tahiri (55.) die Partie nicht nur aus, sondern schossen die Havixbecker sogar mit zwei Buden in Front. "Da haben wir sie an die Wand gespielt. Wir haben die gar nicht mehr ins Spiel kommen lassen. Dann kam es aber zur spielentscheidenden Situationen. Wir hätten den Ball drei Mal klären können, aber wir wollten unbedingt kurz spielen", berichtete Brocks. Der eingewechselte Jan Reickert schnappte sich die Kugel und verkürzte auf 3:4 (71.). Und kurz vor Ende der Spielzeit köpfte Godek dann noch zum Endstand ein.

"Es war ein turbulentes Spiel. Nach der 2:0-Führung haben wir das Spiel aus der Hand gegeben und Havixbeck immer mehr reinkommen lassen. Nach dem Seitenwechsel wollten wir an der Leistung aus der Mitte der ersten Halbzeit anknüpfen, aber dann hatten wir katastrophale zehn Minuten. Wir haben von vorne bis hinten kollektiv gepennt. Hätten wir dann am Ende noch zehn Minuten länger gespielt, hätten wir wiederum vielleicht noch einen gemacht. Wir waren aber auch gut für ein Gegentor, daher war es wohl ein gerechtes Unentschieden", resümierte Ottibottis Spielertrainer Sebastian Schnetgöke. Brocks blickte auf der anderen Seite schon aufs letzte Spiel vor der Winterpause: "Wenn man das Chancenverhältnis Revue passieren lässt, hatten wir vielleicht doch ein, zwei Dinger mehr. Am Ende müssen wir aber einfach hinten Beton anrühren und uns nicht zu schade sein, das Ding auch mal lang rauszupöhlen. Ich möchte aber nicht zu viel draufhauen. Mittwoch muss ein Dreier her. Sonst vermute ich, dass wir unterm Strich überwintern werden."

BW Ottmarsbocholt - SW Havixbeck     4:4 (2:1)
1:0 Overbeck (24.), 2:0 Godek (30.),
2:1 Tahiri (44.), 2:2 Lüfl (46.),
2:3 Temme (47.), 2:4 Tahiri (55.),
3:4 Reickert (71.), 4:4 Godek (88.)