Kreisliga A2

Herbern schwächt sich selbst


Von Pascal Bonnekoh

(05.12.22) Der SV Herbern II will einfach nicht zurück in den Tritt finden. Gegen den TuS Saxonia Münster lieferte man abermals keine wirklich gute Partie ab und dann holte man sich kurz vor Schluss auch noch zwei Platzverweise ab. Mit dem 3:1 (1:0)-Heimsieg geht der Münsteraner Höhenflug wiederum in die nächste Runde. Tatsächlichen stehen die Saxonen inzwischen sogar das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit über dem Strich.

"Wir waren über 90 Minuten der verdiente Sieger. Wir haben Herbern das Spiel überlassen, aber in der ersten Halbzeit nichts zugelassen. Wir hatten wiederum zwei, drei gute Situationen, wo wir im letzten Moment zu langsam reagiert haben", berichtete Saxonias Coach Daniel Thihatmar. Kurz vor der Pause reagierte Boubacar Sidi Diallo dann aber doch einmal genau richtig. Nach einem Eckball drosch er die Kugel in die Maschen (44.). "Wir haben uns viel vorgenommen für die zweite Halbzeit und etwas umgestellt", so Herberns Trainer Daniel Heitmann.

Herberaner Tiefpunkt

Eher durch ein Zufallsprodukt kamen die Gäste dann tatsächlich zurück ins Spiel. Ein abgefälschter Ball landete im Lauf von Tom-Louis Brinkmann. Und so eine Chance lässt sich der Torjäger natürlich nicht entgehen (56.). Beinahe im direkten Gegenzug schoss jedoch erneut Diallo die Gastgeber abermals in Führung. "Das 1:1 hätte uns gut tun müssen, auch wenn es Zufall war. Das 1:2 haben wir aber brutal schlecht verteidigt. Wir hatten drei Situationen, wo wir den Zugriff bekommen müssen", führte Heitmann aus. Es war dennoch noch mehr als genügend Zeit auf der Uhr für ein weiteres Comeback.

Jetzt standen sich die Gäste jedoch selbst im Weg. In der 79. Spielminute sah Robin Krysiak den Roten Karton. "Er wollte den Gegner an der Schulter festhalten und ein taktisches Foul machen. Der Schiri hat das jedoch als Schlagen ins Gesicht gewertet", beschrieb Heitmann die Situation. Thihatmar hatte den Platzverweis ähnlich wahrgenommen: "Für mich war das eine harte Rote Karte." Es kam aber noch bitterer. Nur zwei Minuten darauf sah Keeper Timo Zurloh wegen erneuten Meckerns die Ampelkarte. "Da wurde es dann schwierig", sah Heitmann ein.

Und die tragische Schlussphase mündete dann auch noch in einem weiteren Gegentreffer. Die Saxonen vergaben zunächst einen Strafstoß, doch im Nachfassen schob Fritz Caspar Bernhard Winkel die Kugel dann doch über die Linie (89.). "Insgesamt war es spielerisch und von der Einstellung her ein großer Rückschritt. Mit den beiden Platzverweisen in unserer immer noch schwierigen personellen Situation war das sicherlich ein Tiefpunkt", so Herberns Coach.

TuS Saxonia Münster - SV Herbern II     3:1 (1:0)
1:0 Diallo (44.), 1:1 Brinkmann (56.),
2:1 Diallo (57.), 3:1 Winkel (89.)
Rote Karte: Krysiak (79./Tätlichkeit)
Gelb-Rote Karte: Zurloh (81/Meckern)