Torgefährlich sind sie alle

Von Pascal Bonnekoh

(07.12.22) Bei der SG Selm ist man mit der abgelaufenen Hinrunde durchaus zufrieden. Man steht auf Platz zwei und der zuletzt so souveräne Tabellenführer Wacker Mecklenbeck ist weiterhin in Reichweite. Außerdem stellt man die zweitbesten Defensiv-, sowie Offensivreihen. Und das obwohl man eigentlich durchgängig mit Kaderproblemen zu kämpfen hat.

"Wir sind insgesamt 16,17 Spieler, wenn alle Verletzten da wären. Ohne unsere Zweite wäre es teilweise schwierig geworden", erzählt Selms Stürmer Felix Schröder. Die kleine Anzahl an Kickern hat aber auch etwas Gutes an sich. "Wir dürfen uns nichts erlauben. Niemand darf abspringen, daher sind wir nochmal enger zusammengerückt. Jeder kämpft für jeden. Wir können auch mal mit zwölf Leuten ein Spiel rocken."

"Den Titelkampf lange spannend halten"

Insbesondere der Selmer Angriff wird dem ein oder anderen Gegenspieler negativ in Erinnerung geblieben sein. Der TuS Saxonia Münster, sowie GS Hohenholte kassierten beispielsweise gleich sieben Buden von der SG. Und auch GW Amelsbüren musste fünf Gegentore in Kauf nehmen. Schröder weiß, woher die Offensivstärke kommt: "Das liegt daran, dass bei uns Offensiv jeder gefährlich ist. Wir sind sehr variabel." Es ist tatsächlich sehr eindrucksvoll, dass mit Niklas Neumann ausgerechnet ein zentraler Mittelfeldspieler die meisten Buden auf seinem Konto hat. Und mit elf Toren steht er da auch unter anderem auf der gleichen Stufe wie Jan Hoenhorst, der beim SV Rinkerode gewohntermaßen alles kurz und klein schießt.

Außerdem rennt da vorne dann natürlich auch noch Mittelstürmer Schröder selbst rum, der ebenfalls bereits neun Mal traf. Des Weiteren hat Dennis Clement Dias sechs Buden auf seinem Konto und Rene Schickentanz und Andre Zolda haben jeweils bereits vier Mal das gegnerischen Netz zum Zappeln gebracht. Und dann folgen noch einige Spieler mit drei oder zwei Toren. Aber irgendwie müssen die bisherigen stolzen 50 Saisontore in nur 16 Partien ja auch zusammengekommen sein. Mit solchen Statistiken kann man übrigens auch gerne mal eine Liga anführen.

Die Mecklenbecker sind jedoch aktuell nochmal einen Tick konstanter unterwegs. Wenn die Tabellenführer wiederum ins Straucheln geraten sollten, will Schröder da sein: "Wir sind nicht weit weg von der Tabellenspitze. Wir gucken da schon hin und hoffen, dass die Punkte liegen lassen. Wacker ist aber sehr souverän momentan. Wir müssen nicht unbedingt Erster werden, aber wir wollen den Titelkampf lange spannend halten." Erstmal möchte man dieses Jahr aber mit einem Sieg beenden. Zum Abschluss geht es zum SC Nienberge. "Wir wollen gewinnen, um das Jahr mit vier Siegen in Folge zu beenden", verdeutlicht Schröder.

Anschwitzen, der 17. Spieltag

SW Havixbeck - GW Amelsbüren (Mittwoch, 19:45 Uhr)
Zum Ende des Jahres ging es für SW Havixbeck in der Tabelle dann doch nochmal unter den Strich. Gegen BW Ottmarsbocholt sicherte man sich zwar einen Zähler, die Konkurrenz punktete jedoch dreifach. GW Amelsbüren klettert wiederum seit einigen Wochen wieder nach oben. Coach André Frankrone war zuletzt beinahe schon entzückt von seiner Truppe. Die Grün-Weißen sind kaum noch wiederzuerkennen, im Vergleich zur Mitte der Hinrunde. Der Trend spricht also klar für die Gäste.
Schröder: 1:3
Heimspiel-Tipp: 2:4

Fortuna Schapdetten - Wacker Mecklenbeck (Donnerstag, 20:00 Uhr)
Wacker Mecklenbeck begeisterte zuletzt seine Anhänger. Mit äußerst ansehnlichem Fußball schnappte man sich sechs Dreier in Folge. Die Partie bei Fortuna Schapdetten könnte wiederum alles andere als ein Hingucker werden. Man spielt auf Asche. Und die dürfte bei der aktuellen Wetterlage auch noch ordentlich tief sein. Der Untergrund kommt den Gastgebern sicherlich zu Gute. Die Frage ist nur, ob das reicht, um den Lauf der Mecklenbecker zu stoppen.
Schröder: Ich hoffe natürlich, dass Wacker Punkte liegen lässt, aber ich glaube trotzdem an ein 1:3.
Heimspiel-Tipp: 0:3

SV Herbern II - GS Hohenholte (Sonntag, 13:00 Uhr)
Ein Duell der Gegensätze. Dank vier Siegen in Folge herrscht bei GS Hohenholte ausgelassene Feierstimmung. Rund um den SV Herbern II kreisen wiederum seit Wochen dunkle Wolken. Die Ergebnisse und auch die eigenen Leistungen stimmten zuletzt eigentlich so gut wie nie. Und dann holten sich bei der vergangenen Partie gegen den TuS Saxonia Münster auch noch zwei Akteure einen Platzverweis ab. Das tat bei der ohnehin schon knappen Personallage gleich doppelt weh. Wenn man sich beim SVH in dieser Saison auf eine Sache verlassen konnte, dann war es aber die Heimstärke. Unter anderem bezwang man die SG Selm und GW Amelsbüren auf dem eigenen Kunstrasen. Es spricht dennoch viel für die Gelb-Schwarzen Gäste.
Schröder: 2:2
Heimspiel-Tipp: 1:3

SC Nienberge - SG Selm (Sonntag, 14:15 Uhr)
Dem SC Nienberge ist das Glück abhanden gekommen. Man lieferte zuletzt ordentliche Leistungen ab, aber die Ergebnisse passten häufig nicht so wirklich dazu. Die äußerst späte Niederlage gegen GS Hohenholte mit zwei Gegentreffern in den Schlussminuten war da wohl der negative Höhepunkt. Zum Jahresabschluss bekommt man es jetzt wiederum mit der SG Selm zu tun. Das ist zumindest auf dem ersten Blick erstmal kein Duell auf Augenhöhe. Vielleicht tut es den Nienbergern aber auch ganz gut, wenn man erstmal den Gegner machen lassen kann.
Schröder: 1:4
Heimspiel-Tipp: 1:3

SV Bösensell - TuS Saxonia Münster (Sonntag, 14:30 Uhr)
Der TuS Saxonia Münster ist und bleibt ein Phänomen. Von den anfänglichen Schwierigkeiten ist wirklich gar nichts mehr zu sehen. Zu Beginn der Spielzeit verlor man das Heimspiel gegen den SV Bösensell noch mit 0:4. Das könnte dieses Mal deutlich spannender werden. Die Truppe von Coach Daniel Thihatmar hat einige Schritte nach vorne gemacht. Man hat es jedoch seit längerer Zeit mit keiner Mannschaft mehr von ganz oben zu tun gehabt. Es wird spannend zu sehen sein, wie gefestigt die Münsteraner gegen eine Topmannschaft auftreten, die zuletzt wiederum ein wenig strauchelte. 
Schröder: 3:0
Heimspiel-Tipp: 3:2

BW Ottmarsbocholt - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Beim Thema Straucheln ist der TuS Ascheberg ganz vorne mit dabei. In den abgelaufenen vier Partien lief nicht allzu viel zusammen beim TuS. Und wegen der Niederlage gegen den BSV Roxel II muss man sich plötzlich auch wohl wieder mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Auf einmal hat man nur noch vier Punkte Abstand zum Relegationsplatz. Das waren in dieser Spielzeit schon mal deutlich mehr. Über BW Ottmarsbocholt lässt sich wiederum Woche für Woche das Gleiche sagen. Hin und wieder ist zwar mal ein kleiner Ausrutscher dabei, wie das völlig kuriose 4:4 gegen SW Havixbeck am vergangenen Sonntag, aber insgesamt bleibt es eine durchweg solide Saison.
Schröder: 1:1
Heimspiel-Tipp: 2:0

SV Rinkerode - BSV Roxel II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SV Rinkerode ist wohl noch schlechter drauf als der TuS Ascheberg. Man kassierte in den vergangenen vier Partien mindestens vier Gegentore. Von Wacker Mecklenbeck ließ man sich sogar zehn Buden einschenken. Deswegen ist man plötzlich in einem Bereich der Tabelle angekommen, wo man jederzeit auf einen Abstiegsplatz abrutschen kann. Wenn man jetzt auch noch gegen den BSV Roxel II verliert, könnten das ungemütliche Weihnachtsfeiertage werden. Der BSV ist und bleibt wiederum im klaren Aufwärtstrend. Als inzwischen Tabellenvorletzter hat man die vergangenen drei Partien allesamt gewonnen. Das ist schon eine deutliche Ansage an die Konkurrenz.
Schröder: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:3

TuS Hiltrup II - GW Albersloh (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Situationen beim SV Rinkerode oder beim TuS Ascheberg sind wiederum nicht zu Vergleichen mit der Lage beim TuS Hiltrup II. Man findet einfach nicht zurück in die Spur, auch wenn man hin und wieder sehr ordentliche Leistungen abgeliefert hat. Bei GW Albersloh könnte es wiederum wohl kaum besser laufen. Die junge Truppe hat mal eben GW Amelsbüren einen Sieg und dem SV Bösensell ein Unentschieden abgerungen. Ein eindeutiger Favorit lässt sich für dieses Aufeinandertreffen wohl trotzdem nicht ermitteln, denn die erste Mannschaft des TuS befindet sich bereits in der Winterpause. Und so ein paar Kicker aus der Westfalenliga können sicherlich einiges bewegen.
Schröder: 0:2
Heimspiel-Tipp: 2:3