Kreisliga A2

Grün-Weißer Klassiker


Von Pascal Bonnekoh

(17.04.23) Inzwischen weiß man immerhin, woran man bei GW Amelsbüren ist. Eine enorme offensive Qualität lässt sich den Grün-Weißen wohl nur sehr selten absprechen. Wenn die Kugel jedoch nicht ins Netz will, wird es meistens brenzlig. Denn von mindestens einem Gegentor sollte man auch stets ausgehen. Da überrascht die 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen GS Hohenholte jetzt nicht allzu sehr, obwohl die Amelsbürener insbesondere im zweiten Durchgang ein wahres Offensivfeuerwerk abgefackelt haben.

"Das war das gleiche Spiel wie gegen Schapdetten. Ich hätte es den Jungs echt gegönnt. Zweite Halbzeit war Dominanz pur. Bezirksligafußball, wenn nicht noch ein Stück mehr. Wir bekommen nur den Ball nicht über die Linie. Hohenholte hat fünf Mal auf der Linie gerettet", berichtete Amelsbürens Trainer André Frankrone. Zunächst waren die Teams aber noch eher auf Augenhöhe unterwegs. Die erste Chance gehörte dennoch den Hausherren. Nach einer Flanke von Luca Joel Zuch hämmerte Jan-Hendrik Möller die Kugel gegen die Laufrichtung von Hohenholtes Schlussmann in Richtung Knick. Fynn-Luca Hölscher reagierte jedoch blitzschnell und fischte die Kugel aus dem Winkel.

Hohenholte mit "super Spielzug" zum 1:0

"Keine Ahnung, wie er den gehalten hat. Höchsten Respekt an den Mann. Der war richtig, richtig stark", lobte Frankrone den gegnerischen Keeper. Die Gelb-Schwarzen, die ihren Kader mit Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen mussten, nutzten wiederum ihre erste Gelegenheit. Lionel Oberbeck chippte den Ball in Richtung Jeremias Lefert, der per Brust für Lutz Marquardt ablegte. Marquardt flankte die Kugel in den Sechzehner, wo Marvin Niehoff das Ding im Kasten unterbrachte. "Ein super Spielzug", freute sich Hohenholtes Coach Lukman Atalan. Nach ein paar Chancen auf beiden Seiten ging es mit dem knappen 1:0 für die Gäste dann auch schon in die Halbzeit.

Nach Wiederbeginn hatten zunächst die Gäste die Chance, ihre Führung auszubauen. Marquardt ließ jedoch gleich zwei Möglichkeiten liegen und auch Mario Boonk und Patrick Wilhelmer brachten die Kugel nicht im gegnerischen Tor unter. Dann brach so langsam aber sicher die Phase der Grün-Weißen an. Nach einer Ecke überwand Möller Hölscher zum Ausgleich (68.). Amelsbüren blieb dran, aber Hohenholte traf. Nach einem langen Einwurf von Marvin Niehoff drehte sich Ferdinand Vogelsang mit der Kugel um seinen Gegner herum und feuerte sie ins Netz (73.).

Frankrone: "Wir müssen die Drecksarbeit annehmen" 

Amelsbüren scheiterte wiederum wieder und wieder am so starken Hölscher oder an der vielbeinigen Gelb-Schwarzen Hintermannschaft. "Vier Mal haben die in der zweiten Halbzeit auf der Linie geklärt. Das tat einem schon Leid. Die Jungs sind gelaufen und gelaufen. Mit Emmanuel Boryor, Max Leisgang und Lennart Korn haben wir drei Leute in Richtung Zweite abgegeben, da uns der Aufstieg der Zweiten nicht ganz egal ist. Das darf aber keine Ausrede sein. Mindestens ein Unentschieden wäre aber verdient gewesen. Hohenholte hat sehr effektiv gewonnen", resümierte Frankrone. Trotzdem hofft der Coach auf einen Lernprozess bei seiner Mannschaft: "Das ist nicht das erste Mal, dass wir so ein Spiel hatten. Wir sind nicht bereit, in ein paar Situationen da hinzugehen, wo es weh tut. Hintenraus haben wir oft mehr Körner als die Gegner, aber das bricht uns das Genick. Wir müssen die Drecksarbeit annehmen."

Atalan nahm die drei Punkte wiederum gerne mit: "Mit einem 2:1-Sieg in Amelsbüren bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ab dem 2:1 hat Amels richtig gedrückt. Die kamen immer wieder gefährlich durch Standards vor unser Tor. Da hat uns Fynn häufig den Arsch gerettet. Aus dem Spiel standen wir aber gut."

GW Amelsbüren - GS Hohenholte     1:2 (0:1)
0:1 Niehoff (11.), 1:1 Möller (68.),
1:2 Vogelsang (73.)