Kreisliga A2

Für Henrik Reiße (r.), hier im Zweikampf mit Leon Hemker (l.), gab's ein Sonderlob von Coach Gerrit Rolwes. Foto: Greshake

Bösensell legt ihn sich selber rein


Von Pascal Bonnekoh

(05.05.23) Nachdem sich der SC Nienberge und der SV Bösensell im ersten Durchgang die Bälle noch so um die Ohren pfefferten, rissen die Gäste aus Bösensell nach der Halbzeit das Spiel an sich. Wegen eines leicht vermeidbaren Eigentors verlor der Tabellenzweite dennoch mit 1:2 (1:1).

"Die erste Halbzeit war komplett wild. Es gab Chancen hüben wie drüben. Es hätte locker 4:4 stehen können", berichtete Bösensells Coach Bernd Westbeld. In der Anfangsphase durften sich erstmal die beiden Torhüter auszeichnen. Nach zahlreichen Paraden auf beiden Seiten war es in der 21. Spielminute dann aber doch soweit. Ein Abpraller fiel Gufäb Hatam vor die Füße und er versenkte die Kugel im Netz. Nur sieben Minuten später trafen dann aber auch die Hausherren.

Wie in einem schlechten Film

Bei einer kurz ausgeführten Eckballvariante gelang die Kugel zu Benedikt Oskamp, der aus der zweiten Reihe die Kugel sehenswert im langen Eck platzierte. Bei einer anderen Anstoßzeit wäre es zu diesem Treffer wiederum womöglich nicht gekommen. "Der trifft immer nur unter der Woche, weil er da nüchtern ist", rief Rolwes direkt nach der Bude seinen Trainerkollegen Westbeld und Christian Hester zu. Hätten die Gäste der Spielverlegung mal nicht zugestimmt. "Erstmal Dankeschön an Bösensell, dass die das so unkompliziert verlegt haben, sonst hätten wir keinen Torhüter gehabt. Das war super fair von denen. Das ist aber auch ein Geben und Nehmen. In der Hinrunde waren wir fair", berichtete Rolwes.

Trotz des Ausgleiches der Nienberger hätten die Gäste das Spiel aber auch so für sich entscheiden können. Hatam hatte gleich mehrere gute Einschussmöglichkeiten, genauso wie Till Leifken und Marvin Janning. Mit vereinter Kraft verteidigten die Nienberger aber das Unentschieden. Und dann fiel den Gastgebern die Führung auch noch in den Schoss. Nach einem langen Ball waren sich Leifken und Keeper Marvin Holstein uneinig, wer denn jetzt genau zur Kugel geht. Als Holstein sich dann gerade dazu entschied, aus seinem Kasten rauszukommen, köpfte Leifken das Spielgerät über seinen Keeper hinweg ins eigene Tor (66.).

Erst hervorragend gespielt, dann gut gearbeitet

"Für die zweite Halbzeit haben wir uns viel vorgenommen und haben auch vieles deutlich besser gemacht. Wir haben Nienberge vom eigenen Tor ferngehalten, nur um dann den Ball selbst in unser Tor zu legen", ärgerte sich Westbeld. Der Bösenseller Übungsleiter wusste aber auch, dass man selbst zuletzt auch das ein oder andere Mal glücklich gewann: "Wir hatten klare Feldvorteile und auch dicke Chancen. Wenn wir die Dinger nicht machen, hat Nienberge sich die drei Punkte aber auch verdient. Andere Spiele sind dafür nicht so gut gelaufen und da haben wir dann trotzdem die Punkte mitgenommen. So ist das manchmal."

Rolwes war hingegen einfach nur glücklich, dass seine Truppe die vergangenen zwei Niederlagen offensichtlich gut weggesteckt hat: "Sonderlob an Henrik Reiße. Der hat ein überragendes Spiel gemacht. Aber allgemein als Team waren wir wieder gut. Wir haben viel besser verteidigt, als in den letzten beiden Spielen. Es war ein glücklicher Sieg, aber am Ende hatten wir das Glück des Tüchtigen. In der ersten Halbzeit haben wir uns den Sieg erspielt und in der zweiten erarbeitet."

SC Nienberge - SV Bösensell     2:1 (1:1)
0:1 Hatam (21.), 1:1 Oskamp (28.),
2:1 J. Leifken (66./ET)

Trotz einiger Chancen blieb Nienberges Torjäger Adam Ouedraogo (l.) gegen Bösensells Hintermannschaft um Tim Niesing (r.) ohne Tor. Foto: Greshake