Kreisliga A2

Benedikt Oskamp (r.) setzte in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch einen drauf und traf zum 4:0. Da konnte auch Saxonias Jungstar Fritz Winkel (l.) nichts gegen machen. Foto: Renger

Spektakulär den Klassenerhalt eingetütet


Von Pascal Bonnekoh

(12.05.23) Abgesehen von dem Duell zwischen SW Havixbeck und dem BSV Roxel II standen an diesem Spieltag eigentlich gar nicht so aufsehenerregende Spiele auf dem Plan. Gleich mehrere Mannschaften, die theoretisch noch hätten absteigen können, dachten sich daher aber wohl, dass sie den Klassenerhalt auf spektakuläre Art und Weise eintüten wollen.

Der TuS Ascheberg machte beispielsweise mit einem Sieg gegen den frisch gebackenen Meister Wacker Mecklenbeck alles klar und der SV Rinkerode lieferte sich ein packendes Duell mit der SG Selm. Und da haben wir noch nicht einmal über Schapdettener gesprochen, die mal eben eine der stärksten Mannschaften der vergangenen Wochen geschlagen haben. Der SV Herbern II musste zwar eine Niederlage einstecken, aber auch die Herberner bleiben der Kreisliga A2 sicher erhalten. Ein paar Verlierer des Spieltags gab es aber auch. Der TuS Saxonia Münster muss weiterhin bangen und für den TuS Hiltrup II ist der Abstieg nicht mehr zu vermeiden.

 

Kreisliga A2, der 28. Spieltag

TuS Ascheberg - Wacker Mecklenbeck 4:2 (1:1)
Der TuS Ascheberg hat sich in den vergangenen Wochen nochmal den Abstiegsplätzen angenähert. Gegen ein feierlauniges Wacker Mecklenbeck machte man dann jetzt aber doch frühzeitig alles klar. Etwas schwächelnde Mecklenbecker waren aber laut Aschebergs Coach Oliver Logermann nicht der einzige Grund für den Erfolg: "Ich habe zu meinen Jungs gesagt, dass wenn man Wacker packt, dann heute. So sind die Jungs dann auch reingeflogen. Wir haben direkt Paroli geboten, haben die Zweikämpfe angenommen und denen den Spaß am Fußball genommen. Nach zehn Minuten hätten wir schon 3:0 führen müssen." Wegen einer lausigen Chancenverwertung reichte es aber nur für eine knappe 1:0-Führung. Mirco Frenking hatte nach nur zwei Minuten getroffen. Lukas Mönter glich auf der anderen Seite die Partie wiederum nach elf gespielten Minuten wieder aus. Die Leistung der Ascheberger stimmte über die gesamte Spielzeit hinweg. Und im zweiten Durchgang zog dann auch die Chancenausbeute nach. Nick Lakenbrink traf in der 48. Minute zum 2:1, ehe Felix Krasenbrink die Kugel unglücklich im eigenen Tor unterbrachte (60.). Und kurz darauf traf Lakenbrink dann auch schon zur Vorentscheidung (70.). Durch Jan Hoffmann kam Mecklenbeck zwar nochmal ran (83.), am Ascheberger Dreier änderte das aber nichts mehr. "Mit vier Gegentoren war Wacker gut bedient. Es hätten sogar acht sein können. Wir haben ganz viele Wege gemacht und deren individuelle Qualität im Kollektiv ausgeglichen. Wir freuen uns über die Schützenhilfe aus Roxel. So haben wir ein paar schlaflose Nächte weniger", freute sich Logermann.
Tore: 1:0 Frenking (2.), 1:1 Mönter (11.), 2:1 Lakenbrink (48.), 3:1 Krasenbrink (60./ET), 4:1 Lakenbrink (70.), 4:2 Hoffmann (83.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Aschebergs Aleksieiev (85./Foulspiel)

Fortuna Schapdetten - GS Hohenholte 4:3 (3:1)
Fortuna Schapdetten gelang sogar komplett aus eigener Kraft der Klassenerhalt. Im ersten Durchgang machte man GS Hohenholte das Leben so richtig schwer. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, vorne jeden Zweikampf angenommen und uns klar bessere Chancen herausgearbeitet", erzählte Schapdettens Trainer Christopher Muck. Lars Bunge traf nach einer Ecke mit seinem vermeintlich schwachen linken Fuß sehenswert zum 1:0 (8.), ehe Marvin Wesseler die Partie kurze Zeit später nach einem langen Einwurf schon wieder ausglich (15.). Gerrit Bendig nutzte eine verlängerten Ball von Manuel Heumann eiskalt aus und schoss die Schapdettener erneut in Führung (32.), ehe kurz vor der Halbzeit Heumann vom Punkt an Hohenholtes Keeper Fynn-Luca Hölscher scheiterte. Zu seinem Glück war Bendig aber zur Stelle und drückte den Abpraller über die Linie (45.+3). Nach dem Seitenwechsel übernahmen dann aber die Gelb-Schwarzen das Ruder. "Wir haben uns etwas zu tief fallengelassen, sodass Hohenholte rankommen konnte", ärgerte sich Muck. Lutz Marquardt brachte kurz nach Wiederanpfiff prompt wieder Spannung in die Partie (50.), ehe Patrick Wilhelmer in der 75. Minute den erneuten Hohenholter Ausgleich bescherte. Eine Kugel hatte die Fortuna dann aber doch noch im Lauf. Heumann traf nach Vorlage von Justin Ziepke zum 4:3-Endstand (85.). "Mit viel Willen haben wir am Ende dann noch das Tor gemacht. Wir wollten uns nicht auf andere verlassen. So können wir jetzt fest für die A-Liga planen und am Sonntag den Saisonabschluss genießen", so Muck.
Tore: 1:0 Bunge (8.), 1:1 Wesseler (15.), 2:1 Bendig (32.), 3:1 Bendig (45.+3), 3:2 Marquardt (50.), 3:3 Wilhelmer (75.), 4:3 Heumann (85.)

GW Amelsbüren - GW Albersloh 4:1 (2:0)
Das Spiel zwischen GW Amelsbüren und GW Albersloh war die einzige Partie, wo es für beide Mannschaften wirklich um gar nichts mehr ging, außer einer besseren Tabellenplatzierung. Nach zuletzt schwachen Auftritten hatte man jedoch auf beiden Seiten noch etwas gutzumachen. "Wir haben wieder ein anderes Gesicht gezeigt. Uns war wichtig, dass wir eine Reaktion zeigen. Das haben wir über 90 Minuten getan", berichtete Amels-Coach André Frankrone. Emmanuel Boryor hatte mit einem schnellen Doppelpack innerhalb von nur fünf Minuten (28./33.) die Hausherren in Führung gebracht. Den komfortablen Vorsprung verspielte man kurz vor der Halbzeit beinahe aber auch schon wieder. Nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Max Leisgang packte Lennart Korn aber eine Monstergrätsche aus und rettete damit die 2:0-Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel verkürzte Ole Lenze dann zwar doch auf 1:2 (54.), doch Jan-Hendrik Möller machte kurz darauf dann schon alles klar. Per Kopf traf er in der 58. Spielminute zum 3:1 und mit dem Abpfiff sogar noch zum 4:1. Dank dieses Doppelpacks hat sich der Amelsbürener übrigens ein wenig Luft verschafft in der Torjägerliste. Mit vier Toren vor SV Bösensells Marvin Janning führt er diese inzwischen deutlich an. "In der zweiten Halbzeit gab es Chancen auf beiden Seiten. Der Sieg ist verdient, aber vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen", resümierte Frankrone.
Tore: 1:0 Boryor (28.), 2:0 Boryor (33.), 2:1 Lenze (54.), 3:1 Möller (58.), 4:1 Möller (90.)

Boubacar Sidi Diallo (r.) ist Saxonias bester Torjäger, doch gegen Christoph Michel (l.) und den SCN blieb er ohne Erfolg. Foto: Renger

TuS Hiltrup II - BW Ottmarsbocholt 0:5 (0:1)
Der Abstieg ließ sich ohnehin kaum noch verhindern, doch jetzt steht der Gang des TuS Hiltrup II zurück in die Kreisliga B endgültig fest, nachdem man 2020 erst noch aufgestiegen ist. Und dann verläuft der Abgang auch noch so bitter. Mit 0:5 musste man sich Zuhause BW Ottmarsbocholt geschlagen geben. Dabei gaben die Hiltruper im ersten Durchgang noch eine recht ordentliche Figur ab. Bjarne Böther fälschte zwar nach sechs Minuten die Kugel unglücklich ins eigene Tor ab, aber dabei blieb es dann auch bis zur Pause. Nach dem Seitenwechsel traf zunächst Maximilian Berndhart Schulze-Vorwick zum 2:0 (56.), ehe die Blau-Weißen in der Schlussphase plötzlich nochmal richtig Bock bekamen. Thimo Kock erhöhte mit einem Doppelpack auf 4:0 (70./80.), ehe Felix Luttuschka in der 88. Spielminute zum deutlichen Endstand traf. "Man merkt, dass der Drops gelutscht ist. Es ist schwierig, die Motivation aufrecht zu erhalten. Die erste Halbzeit war noch recht ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit hat man dann gemerkt, dass man unten drin steht. Wir haben Fehler gemacht und die Köpfe hängen lassen", resümierte Hiltrups Trainer Michael Goßling.
Tore: 0:1 Böther (6./ET), 0:2 Schulze-Vorwick (56.), 0:3 Kock (70.), 0:4 Kock (80.), 0:5 Luttuschka (88.)

SV Rinkerode - SG Selm 5:3 (2:1)
Ganz so schnell hatten wohl selbst die Rinkeroder nicht mit dem Klassenerhalt gerechnet. Dank inzwischen vier Siegen in Folge steht dann jetzt aber doch schon am 28. Spieltag der Ligaverbleib fest. Gegen die SG Selm machte man einfach genau da weiter, wo man zuletzt aufgehört hat. Defensiv stand man nicht unbedingt immer niet- und nagelfest, dafür konnte man sich stets auf die eigene Offensive verlassen. Da ist es dann auch nicht so überraschend, dass die Rinkerode den frühen Rückstand durch Felix Schröder (5.) schnell abschüttelten und durch einen Doppelpack von Jan Hoenhorst die Partie noch im ersten Durchgang drehten (26./30). Nach dem Seitenwechsel setzten Dominik Grünhagel (50.) und Alexander Kiel (56.) prompt noch einen drauf, ehe Selm ein Lebenszeichen abgab. Sebastian Kramzik verkürzte in der 58. Spielminute zum 2:4. "Da waren wir einmal unaufmerksam", ärgerte sich SVR-Coach Janis Kraus. Das man Gegner zurück ins Spiel holt ist hingegen beinahe schon Tradition in Rinkerode. Dementsprechend wenig machte das den Rinkerodern aus. Erik Flaskamp stellte nach einem Freistoß per Kopf den alten Abstand wieder her. Nach einem Handspiel von Robin Günther musste er nicht nur das Feld vorzeitig verlassen, sondern die Selmer bekamen auch noch einen Elfmeter zugesprochen, den Schröder verwandelte (88.). Auf Selms Seite hatte wiederum zuvor Niklas Neumann die Ampelkarte gesehen. Und so ging dieses turbulente Spiel mit insgesamt acht Toren und zwei Platzverweisen zu Ende. "Wir haben verdient gewonnen. Es hört sich nach einem wilden Spiel an, was es irgendwo zwischendurch auch war, aber insgesamt war es ein verdienter Sieg. Heute wird gefeiert. Das haben die Jungs sich auch verdient nach vier Siegen in Serie", so Kraus nach Abpfiff.
Tore: 0:1 Schröder (5.), 1:1 Hoenhorst (26.), 2:1 Hoenhorst (30.), 3:1 Grünhagel (50.), 4:1 Kiel (56.), 4:2 Kramzik (58.), 5:2 Flaskamp (74.), 5:3 Schröder (88./FE)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Selms Neumann (84./Foulspiel), Rote Karte für Rinkerodes Günther (88./Handspiel)

SC Nienberge - TuS Saxonia Münster 4:0 (2:0)
Anders als viele Konkurrenten im Tabellenkeller muss der TuS Saxonia Münster weiterhin noch ein wenig zittern. Doch trotz der 0:4-Auswärtspleite beim SC Nienberge hat man vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. In den kommenden Spielen gegen den SV Rinkerode, sowie Fortuna Schapdetten reicht also ein Sieg und schon muss man sich nicht mehr auf jedwede Schützenhilfe verlassen. Die so deutliche Niederlage tat Saxonias Coach Daniel Thihatmar dann aber trotzdem ein wenig weh: "Wir haben zurecht verloren. Das soll keine Ausrede sein, aber bei uns fallen gerade einige Spieler aus. Man hat gemerkt, dass das auf einigen Positionen nicht so eingespielt wirkte. Nienberge hat wiederum sehr erwachsen gespielt und bei uns gingen dann irgendwann die Köpfe runter." Patrick Meyer sorgte mit einem Doppelpack bereits im ersten Durchgang für klare Verhältnisse (11./36.), ehe Nick Daniel Münder (78.) und Benedikt Oskamp (90.+2) das Ergebnis in der Schlussphase in die Höhe schraubten.
Tore: 1:0 Meyer (11.), 2:0 Meyer (36.), 3:0 Münder (78.), 4:0 Oskamp (90.+2)

SV Bösensell - SV Herbern II 3:2 (3:2)
Der SV Herbern II ist die einzige Truppe, die im Tabellenkeller nicht gewonnen hat und trotzdem vorzeitig gerettet ist. Immerhin bot man den Zuschauern beim Duell mit dem SV Bösensell einen sehr ansehnlichen Kick an, beziehungsweise eigentlich nur eine sehr ansehnliche Spielhälfte. "Das war mal wieder wild. In der ersten Halbzeit war bei beiden Mannschaften Tag der offenen Tür. Die Abwehr war auf beiden Seiten nicht so, wie sie sein sollte", berichtete Bösensells Coach Bernd Westbeld. Patrick Sutholt (8.) und Gufäb Hatam (10.) stellten nach nur zehn gespielten Minuten bereits auf 2:0 für die Hausherren. Tom-Louis Brinkmann (12.) und Dennis Närdemann (19.) glichen die Partie jedoch in ähnlichem Tempo wieder aus, ehe nur weitere vier Minuten später Hatam den SVB erneut in Führung schoss (23.). "Das 3:2 wurde uns geschenkt. Da ist dem Torwart der Ball versprungen", so Westbeld. Und auch auf der anderen Seite hatten die Bösenseller Glück, als Herbern kurz vor der Halbzeit eigentlich erneut hätte ausgleichen müssen. Es blieb jedoch bei der knappen Halbzeitführung, die dann sogar bis zum Ende des Spiels Bestand hatte. "Die zweite Halbzeit war das Gegenteil zur ersten. Beide Seiten haben gut verteidigt. Es gab wenig Torchancen", erzählte Westbeld. Damit sind die Bösenseller übrigens vorzeitig Vizemeister. "Wir freuen uns darüber, da es die Leistung der Saison widerspiegelt. Das ist schon etwas, worauf man stolz sein kann", so der Bösenseller Coach.
Tore: 1:0 Sutholt (8.), 2:0 Hatam (10.), 2:1 Brinkmann (12.), 2:2 Närdemann (19.), 3:2 Hatam (23.)

Man könnte meinen, dass sich hier Vincent Herweg (l.) und Malte Heller (r.) gegenseitig helfen, nicht umzufallen. Foto: Renger.