Kreisliga A3 - Anschwitzen

Daniel Wienker übernimmt bei Eintracht Münster die Chef-Trainer-Position.

Eintracht gestaltet Trainerposten um


Von Luca Adolph

(27.04.22) Bei Eintracht Münster hat sich was getan. Die Wersenkicker satteln auf der Trainerposition um und ziehen einen mit Eintracht-DNA in die oberste Etage. Ab Sommer wird Daniel Wienker den Job von Stefan Thiem und Aljoscha Beuse übernehmen und sich von der Zweiten hoch in die Erste begeben.

Aus beruflichen Gründen wird es für Stefan Thiem nicht mehr als Eintracht-Trainer weitergehen. Als er in der Rückrunde in den Trainerstab rückte, war für Beuse klar, dass er ihn und Jonas Rotthues nicht ewig unterstützen wird: "Es war Zufall, dass er viel im Home-Office arbeiten konnte und nicht so viel in Frankfurt sein musste. Das hat ihm ein Leben in Münster ermöglicht und sich für uns, als Trainer zu engagieren."

Wienker als erste Wahl

Da es den Sport-Ökonomen nun zurück nach Hessen zieht, suchte Beuse einen, der den Verein versteht. Bei Wienker wurde er nun fündig und grub jemanden aus, der sich schon länger mit dem Klub von der Pleistermühle beschäftigt. Nach seiner vierten Saison, in der sich Wienkers Reserve gerade in der B1 auf den Relegationsplatz setzte, macht er den nächsten Schritt und betreut fortan die Erste. "Wir waren wieder auf der Suche nach einer internen Lösung und haben mit Daniel den Richtigen gefunden. Für ihn ist es eine gute Sache, die erste Mannschaft zu übernehmen und bei uns seine Konzeption einzubringen. In der Mannschaft habe ich nur positive Reaktionen wahrgenommen. Überrascht hat es aber sowieso keinen", erklärte Beuse, der bei der Eintracht neben Heinz Sievert die sportliche Leitung vollzieht.

Erst durch Zufall sei Wienker übrigens bei der Eintracht in die Trainerrolle geschlüpft und habe eigentlich nur darauf geschielt, hin und wieder als Torwart in der Vierten zu spielen. Dann kam jedoch alles anders und Wienker trainierte nach wenigen Wochen die Vierte, die sich mittlerweile zur zweiten Mannschaft formierte. Vorher war er außerdem als Jugendtrainer aktiv und coachte beim SV Mauritz, Borussia Münster und SC Münster 08 immer mal Jugendteams. Als Spieler kickte er lange in Mauritz und schaffte mit der SG Telgte sogar später einen Aufstieg. "Aus gesundheitlichen Gründen habe ich meine Schuhe danach an den Nagel gehängt. Mit dem Endspiel in Bösensell und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga war für mich Schluss – ein guter Zeitpunkt", fügt Wienker hinzu.

Tristan Kruse unterstützt Wienker als spielenden Co.

"Kreis schließt sich"

Wo sich die eine Tür für ihn schloss, öffnete sich die andere. Wienker stieg als Trainer ein und dirigiert jetzt Eintrachts Erste. "Eine echt coole Sache! Für mich schließt sich hier der Kreis. In Mauritz habe ich in der A-Liga angefangen, Fußball zu spielen und darf jetzt die Erste von Eintracht Münster trainieren. Trotzdem schwingt auch etwas Wehmut mit, immerhin war ich lange Trainer der Zweiten und habe noch nicht ganz begriffen, dass es bald zu Ende ist", sagt die 26-Jährige Pflegefachkraft und plant aber durchaus, den einen oder anderen Spieler mitzunehmen.

Noch unklar ist indessen, wer die Zweite übernimmt: Beuse arbeitet hier auf Hochtouren und will bald verkünden. Ebenso fraglich bleibt, ob Rotthues weiter als Co-Trainer fungiert. Fest wird Wienker jedenfalls durch Spieler Tristan Kruse unterstützt. "Tristan ist sehr meinungsstark und kann durchaus mal polarisieren. Ich bin sehr gespannt, wie er mit seiner neuen Aufgabe umgeht", sagt Beuse und erhält von Wienker Zuspruch für seine gefundene Lösung: "Für mich ist Tristan super wichtig und genau der richtige Gegenpol zu mir. Während ich viel Wert auf Wohlfühlmomente lege, kann Tristan wunderbar Klartext reden."

 

Anschwitzen, der 23. Spieltag:

FC Münster 05 – SC Westfalia Kinderhaus II (Mi., 19 Uhr)
Als erstes Team darf der FC Münster 05 den frisch gebackenen Meister bespielen und wird sich hierbei wohl ganz an seiner Spielweise aus dem Hinspiel orientieren. Im laufenden Betrieb gelang es keiner Truppe, die Kinderhauser zu bezwingen  – abgesehen von einer und die regiert am Arnheimweg und wird sich nun mit dem Meister duellieren. Ende Oktober 2021 führten Nullfünf die Hütten von David Menberg und Felix Knülle zum 2:1-Auswärtssieg (2:0). Damals standen mit Menberg, Dustin Kurka und Tim Sommer noch welche im Aufgebot, die den Unterschied machten, sich heute aber nicht mehr ihr Jersey überziehen. Sei's drum, trotzdem kommen die Hausherren gerade gelegen, um Kinderhaus vor der Aufstiegsrunde als Sparringspartner zu fungieren. Viermal darf sich die Elf von Stefan Kloer und Lino Deitmer noch probieren. Dann muss sie bereit sein, um BW Beelen und vermutlich die Warendorfer SU niederzuringen.
Heimspiel-Tipp: Meisterlich schießt sich Kinderhaus ein und gewinnt auswärts 4:1.
Daniel Wienker: Sami Kusi und Paul Klee habe ich noch in der Jugend trainiert. Ich hoffe, Stefan gibt jetzt den jungen Spielern die Chance, viel zu spielen. 1:4.

1. FC Gievenbeck II – FC Münster 05 (Fr., 19 Uhr)
Trotz des harten Mittwochsspiels in den Knochen benötigt Nullfünf Spritzigkeit für die Derby-Woche. Ausgerechnet in Gievenbeck wird wohl entschieden, in welches Tabellendrittel die lange Reise von Roland Böckmann und Münster 05 hingeht. Lange sah alles nach einer Platzierung unter den besten vier Teams aus, jetzt braucht es schon einen Sieg, um selbst zu entscheiden, ob dahin noch was geht. Bevor Böckmann also die Fronten wechselt und bei Gievenbeck II anheuert, kommt es zum direkten Duell mit den Möwen, die gerade noch für Michael Füstmann ausfliegen. Ohne ausgebildeten Torwart und mit zu vielen Defensivschnitzern setzten sie Saxonia zuletzt wenig entgegen. So gab es gegen den sicheren Abstiegskandidaten eine 5:3-Packung (2:2), gegen die nur Peter Stüve mit seinen drei Treffern etwas einzuwenden hatte. Doch sicher wird es jetzt eine andere Partie, wenn Gievenbeck II seinem baldigen Coach imponieren will. Und Füstmann einen gebührenden Abschied bescheren und das gelingt am besten mit einem Sieg über Böckmanns Elf. Allerdings ohne Eyke Schwarz, der sich gegen die Saxonen mit Rot sperrte und gegen Nullfünf fehlt.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Wienker: 2:2

SV Fortuna Schapdetten – TuS Altenberge II (Sa., 11:30 Uhr)
Anders als die meisten haben die Fortunen nur noch drei Spiele zu absolvieren und brauchen daher noch jeden Punkt, um ihre gute Saison zu zementieren. Zweimal waren die Schapdettener gegen Gievenbeck II (1:5) und im Derby mit Havixbeck (2:4) ausgerutscht und fanden nun gegen Gimbte zurück zu ihrem Spiel. Durch ihren 4:2-Erfolg (2:2) haben sie die Chance, auf den vierten Platz zu schielen. Allerdings treten sie nun gegen die Altenberger an und die haben gerade was zu verlieren. Seit langer Zeit hält sich der TuS auf dem zweiten Platz, droht ihn nach dem Unentschieden mit Mauritz und der 1:2-Niederlage (1:1) gegen Havixbeck jedoch an Roxel zu verspielen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Wienker: 2:3

SC Westfalia Kinderhaus II – BG Gimbte (Sa., 12:30 Uhr)
Zwölf Punkte könnte sich Gimbte noch erspielen und damit den dicken Abstand auf Eintracht Münster verlieren. Da sie bisher aber nur elf holten und auf Eintracht weitere zehn Zähler fehlen, ist eigentlich klar, dass daraus nichts mehr wird. Trotzdem machten die Blau-Gelben in dieser Saison Spaß und haben durch Trainer Daniel Helmes jemanden gefunden, der sein Herz am rechten Fleck trägt und das auch transportiert. Auswärts bei Westfalia Kinderhaus II müssten die Gimbter schon die angekündigte Meisterfeier sprengen, um sich ein Türchen offenzuhalten, noch in der Liga zu bleiben. Über die Schwierigkeit braucht man nicht diskutieren. Steigt einfach ein und saust mit, ganz egal, in welche Richtung es geht. Das hat sich Gimbte allemal verdient!
Heimspiel-Tipp: BG verkauft sich teuer, nur ist da noch dieser Überflieger. Beim 1:4 kann Gimbte nichts machen und steigt sportlich ab.
Wienker: 4:0

SC Nienberge – TuS Saxonia Münster (Sa., 15 Uhr)
Beide Teams bekamen vergangene Woche viele Tore zu sehen. Während sich Nienberge von Roxel II fünf Dinger fing (2:5), war Saxonia erstaunlich gut aufgelegt und zündete gegen Gievenbeck II einen echten Torreigen (5:3). Legen die Saxonen jetzt noch mal nach, wahren sie sich eine Chance, die es eigentlich nicht mehr gab: Macht der TuS nun wieder Punkte auf Eintracht Münster gut, sind es im besten Fall noch fünf und die Eintracht denkt langsam nach. Danach kommt es zum direkten Duell, aber mal schauen, wie es dann um die beiden steht. Nienberge hat sicher was dagegen, seinen Lauf nach der Niederlage komplett aufzugeben. Vier Spiele in Serie hatte der SCN für sich entschieden, um danach bitter vom BSV Roxel auf die Mütze zu kriegen.
Heimspiel-Tipp: Es kommt noch mal Spannung rein und Saxonia gewinnt 2:3.
Wienker: 2:1! Als Eintrachtler kann ich unmöglich auf Saxonia tippen, sonst ruft mich noch Heinz Sievert an und liest mir die Leviten.

Eintracht Münster – BSV Roxel II (Di., 19:30 Uhr)
Mit den Zügeln in der Hand kann Eintracht Münster ganz alleine den Klassenerhalt safe machen. Acht Punkte vor den Saxonen brauchen sie sich nur, vier weitere zu holen. Einer gegen Roxel II und drei über Saxonia kommende Woche würden also reichen, um gesichert auf dem "Relegationsplatz" zu thronen. Dahingehend wichtig war ihr Punktgewinn in Hohenholte (1:1), den sie wohl nur verbuchten, weil Kai Knop seinen Killerinstinkt beim Elfer gegen Stephan Waltring rausholte und GS so das mögliche 0:2 verhunzte. "Eigentlich wäre sogar Dominik Zellien im Tor dran gewesen. Wir wechseln da ja immer. Gerade haben wir aber mit den Regeln des Kreises gespielt und wollten Dominik nach sechs Wochen ohne Spiel in der Zweiten bringen", verrät Beuse. Mal eben im Vorbeigehen wird die Eintracht sicher nicht gegen Roxel II bestehen. Die Truppe von Bernd Westbeld und Christopher Fritzsch hat nämlich noch so ein Ziel: Nur ein Punkt trennt sie von Altenberges Zweiten, den sie aufholen wollen, um hinter Kinderhaus als Vizemeister zu brillieren. Einen großen Schritt machten die Kleeblätter mit dem deutlichen 5:2 (2:1) über Nienberge, wonach sie sich den Altenbergern in den Nacken hefteten. Die Abschiedstour der Roxeler kann durchaus noch der Erfolg krönen und die Mannschaftsfahrt dadurch noch wilder ausgehen.
Heimspiel-Tipp: 2:4
Wienker: Die Jungs beißen sich rein und gewinnen 2:0!

SV Mauritz – GS Hohenholte (Di., 20 Uhr)
GS Hohenholte hatte es auf dem Schuh, Eintracht Münster von sich abzuschütteln und damit ganz gesichert Richtung ruhiges Mittelfeld zu schippern. Beim 1:1 (1:0) ließ Gelb-Schwarz die Chance aber liegen und wartet weiter darauf, nach oben zu biegen. Zuletzt spielfreien Mauritzern kam es vielleicht entgegen, nach dem 1:1 (1:1) bei BG Gimbte nicht gleich aufs Ganze zu gehen. Bedacht kann die Elf von Ivo Kolobaric nun einen Sprung machen und sich nach ihrer starken Rückrunde das holen, was ihr zusteht. Mit einem Sieg wäre Mauritz voll im Spiel und battelt sich mit Schapdetten, Münster 05 und Nienberge um Platz vier.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Wienker: 1:1