Wallijy und das Wienburgstraßen-Gesicht 

Von Stefan Bamberg

(15.05.17) So ein Saisonendspurt ist ja immer eine willkommene Gelegenheit, sich noch mal ein bisschen zu präsentieren. Wenn die Sonne scheint, keiner mehr dringend Punkte braucht und das Bier schon kalt gestellt ist, kann man man gut noch mal auf sich aufmerksam machen. Sawah Wallijy sieht das offenbar auch so und hat seine Marathonis am Sonntag zu einem 3:1-Erfolg über Westfalias Dritte geführt. "Er war der Beste, ganz klar", lobt sein Chef McDanny Antony-Francis.

Und das kam so: Nach einer erneut missglückten Auswärtsfahrt zeigt Marathon wieder sein Wienburgstraßen-Gesicht - sie sind halt lieber daheim als unterwegs. In der neunten Minute schnappt sich Ali Hodroj das Leder zum Handelfmeter - und trifft. Kinderhaus will sich aber so leicht noch nicht verabschieden: Daniel Heine gelingt der Ausgleich (37.). Ein Match aus der "Warum-eigentlich-nicht?"-Kategorie. Nicht weltbewegend, aber irgendwie ganz nett. 

"Wir haben aber unsere zahlreichen Möglichkeiten natürlich wieder nicht genutzt", berichtet Antony-Francis leicht ironisch. Bis dann eben Wallijys Stündchen schlägt: 18 Meter bis zum Tor und einfach mal feste druff - das 2:1 in der 81. Minute. Eine super Kiste, hat richtig Spaß gemacht. Den hat im letzten Angriff auch noch der kickende Übungsleiter: Antony-Francis ist durch, fragt seinen alten Spezi Hakki Gökce im Westfalen-Kasten noch kurz, wo er ihn hinhaben will, lupft dann elegant - haha, sauber verarscht, 3:1. "Ein lustiges Tor", findet der Schütze. "Nach dem Spiel hab ich mich natürlich dafür entschuldigt." 

Marathon Münster - Westfalia Kinderhaus III     3:1 (1:1)
1:0 Hodroj (9./HE), 1:1 Heine (37.),
2:1 Wallijy (81.), 3:1 Antony-Francis (89.)