Kreisliga B1

Vor der Wurst wird Portu gegrillt


Von Stefan Bamberg

(09.05.18) Jetzt, nachdem die Sache mit dem A-Liga-Aufstieg durch ist, für den Rest der Saison nur noch an die Bratwurst danach zu denken, kann’s ja wohl auch nicht sein, findet Greven Nullneuns Zweite. Und hat deshalb am Sonntag lieber Portu Münster gegrillt – eine anfangs zähe Angelegenheit endete mit dem 4:1 (0:0)-Heimerfolg doch noch sehr erfolgreich für Martin Plagemanns Team.

Die Gäste machen Trikotwerbung für die Telekom, da kann’s schon mal Probleme mit dem Netz geben – keiner trifft in selbiges, 0:0 zur Pause. Unspektakulär wäre untertrieben. „Portu hat uns das Leben schwer gemacht“, meint Plagemann. „Da war es wichtig, geduldig zu sein und nicht wieder in Hektik zu verfallen.“ Auf diese Weise haben sie schließlich in den letzten Wochen ihre Aufstiegschancen verzockt, da kann man jetzt quasi schon mal für den nächsten Anlauf üben. Und siehe da: Gleich der erste Angriff nach dem Seitenwechsel wird so richtig zelebriert, Pierre Ruch ist die letzte Station, schießt aus der Hüfte – passt, wackelt und hat Luft, 1:0 (47.).

Jetzt avanciert das hier zu einer fußballerischen Paradontose: Mit der Zeit ergeben sich Lücken. Jonas Kortevoß nutzt die nächste, als er einen herrlichen Steilpass veredelt (57.). Doch auch Nullneun ist hinten nicht ganz dicht: Chipball Portu Richtung Elferpunkt, und dort Andrej Christian Pöllmann mit einer famosen Verrenkung, die Murmel macht einen ulkigen Bogen – uiuiui, alle sind verdutzt, aber das ist der Anschluss (74.). Und der ist angesichts des aufopferungsvollen Auftritts der Portugiesen gar nicht mal unverdient.

Der direkte Gegenzug: Kortevoß wemmst das Ding mit Foffo ans Gebälk (76.); und wer dann den Nachschuss aus einem Meter über die leere Kiste nagelt – das bleibt unser Geheimnis. Trotzdem fallen noch ein paar Tore in diesem Wellness-Spiel: Greven profitiert dabei von einer äußerst gewagten Interpretation der Abseitsfalle. Schiri Marcel Schuster hebt zwar – soweit man das so locker aus der Lende überhaupt beurteilen kann – weit über 73 Mal zu Recht das imaginäre Fähnchen. In mindestens fünf Fällen geht Portus Defensiv-Plan aber völlig schief – Kortevoß macht völlig allein gelassen das 3:1 (78.). Und wer das nicht richtig mitgekriegt hat, kann die gleiche Bude zwei Minuten später noch mal bestaunen – diesmal aber mit Ruch in der Rolle des einsamen Offensiv-Wolfs, 4:1 (80.). Der Rest ist Sonnenbaden.

SC Greven 09 II – Portu Münster     4:1 (0:0)
1:0 Ruch (47.), 2:0 Kortevoß (56.),
2:1 Pöllmann (74.), 3:1 Kortevoß (75.),
4:1 Ruch (80.)