Kreisliga B1

Borussia wie beim "Pazifisten-Treffen"


Von Fabian Renger

(10.12.18) Jürgen Hellwich, Trainer von Borussia Münsters zweiter Mannschaft, war ein wenig angefressen. "So kannst du nicht flemmen! Wer sagt, wir hätten einen Punkt verdient gehabt, der streut sich Sand in die Augen. Das wirkte so, als wären wir bei einem Pazifisten-Treffen gewesen", lederte er so richtig ab nach dem 0:2 (0:0) bei Wacker Mecklenbeck II. Dort kickte mit Alexander Schlichtemeier auch jemand, der in Hellwichs Augen einen guten Pazifisten abgegeben hätte.

"Fünf- oder sechsmal war der alleine vor unserem Tor. Vielleicht noch häufiger. Was der alles versemmelt hat, das war unglaublich", zeigte Hellwich Mitleid mit Wackers Nummer 17. Hatte er gut mitgezählt? Mathematiker und Wacker-Coach Alexander Hülsmann kam auf andere Werte. Nämlich nur auf insgesamt sechs Hunderprozentige seiner Mannschaft, "die 70- oder 80-Prozentigen mal außen vor gelassen", sagte Hülsmann. Zählen wir jetzt mal nicht alle auf, sorry. Nur die Beteiligten: Mal Schlichtemeier persönlich - aber nicht fünf oder sechsmal -, mal Marian Wunderlich, mal Marius Watermeyer. Wer wollte, der durfte auch vergeben.

Eichinger fliegt - und beinahe wäre es dann doch passiert...

Eigentlich war Mecklenbeck nur am Drücker, hätte zur Halbzeit auch locker 2:0 oder 3:0 führen können, ach, eigentlich müssen. War nur eben nicht möglich. Stattdessen hätten sie beinahe blöd aus der Wäsche geguckt. In Minute 71 nämlich: Während Hellwich mit ansah, wie seine Jungs die Bälle "in die umliegenden Gärten" transportierte, wohnte er wenigstens einem tollen Moment der Seinen bei. Notbremse Johan Eichinger, das hatte glatt Rot für den Wackeraner zur Folge. Den anschließenden Freistoß von Danny Banach fischte der etwas eingefrorene Wacker-Tormann Florian Müsker hervorragend aus dem Eck.

"Das hätte zur Saison gepasst", kommentierte Hülsmann. Sie hatten einfach selten Glück - bis zum Sonntag. Durch den Dreier sind die Mecklenbecker gar vorerst vom letzten auf den vorletzten Platz geklettert. Schuld dran ist Marian Wunderlich, der zweimal butzte. Schön waren seine Hütten. Die zum 1:0 in der 84. beispielsweise: Von der äußersten Seitenlinie nahe des Eckstoß-Punktes beförderte er die Kugel mit Außenrist irgendwie ins lange Eck. In der Nachspielzeit (90+2.) legte er nochmal nach.

Wacker Mecklenbeck II - Borussia Münster 2:0 (0:0)
1:0 Wunderlich (84.), 2:0 Wunderlich (90+2.)

Bes. Vorkommnis: Rote Karte gegen Mecklenbecks Johan Eichinger für eine Notbremse (71.)