"Hätte lieber 3:3 gespielt"

von Fabian Renger

(20.03.18) Die Auseinandersetzung zwischen dem TSV Ostenfelde und RW Milte hätte ganze Bücher füllen können. Besonders vor der Pause war beim 3:2 (3:2) mehr los als andernorts während der gesamten 90 Minuten. Obendrein war es ein faires Spiel, das hat Spaß gemacht. Der große Haken: Kurz vor Schluss verletzte sich Miltes Torhüter Tristan Lerchner. Sofort rief der Schlussmann nach einem Krankenwagen, der kam dann auch. Ein Schlusspunkt, den das Spiel nicht verdient hatte.

"Das sah ganz übel aus", durchfuhr es auch Ostenfeldes Trainer Christopher Schnepel. "Da hätte ich lieber 3:3 gespielt und darauf verzichtet." Laut Miltes Verantwortlichen Dirk Strotbaum sei beim Keeper der zuerst befürchtete Armbruch wohl ausgeblieben, stattdessen sei wohl ein Gelenk rausgeflogen. Macht's nicht besser. Gute Besserung!

"Rauf und runter"

Sportlich gesehen ging es hoch her. "Das ging rauf und runter", beschrieb Schnepel. Nach einer guten Viertelstunde lag Ostenfelde bereits mit 0:2 im Hintertreffen. Da könnte man meinen, der TSV habe einfach noch mit dem Kopf in der Kabine gelegen und gepennt. Dem war nicht so. "Das war ein offenes Spiel, wir waren am Drücker", meinte Schnepel. Gleich mehrfach rückte Schiri Michael Eustergerling in den Mittelpunkt des Geschehens.

Ein langer Ball über die Kette, die rechte Abwehr der Hausherren wurde überlaufen, Tohuwabohu in der Ostenfelder Box. Forderungen nach einem Strafstoß kam der Schiedsrichter allerdings nur wenig später nach, als es wieder eine ähnlich strittige Szene gab. "Zwei Halbe ist ein Ganzer", erzählte Schnepel etwas süffisant. Den Elfer verwandelte Andre Reckermann (14.), Lars Wortmann erhöhte zwei Minuten später direkt auf 2:0 für die Gäste (16.).

Schönes Eigentor

Die Reaktion Ostenfeldes? "Super! Wir haben einfach weiter gemacht", so Schnepel. Nino Zimmermann (23., ET) stellte in Minute 23 den Anschluss her für seine Mannen. Zimermann spielt aber bei Milte, nach einer Ecke köpfte er in bester Torjägermanier ins eigene Netz. Sah schön aus. Arne Godbersen traf nur 60 Sekunden später zum Ausgleich aus dem Mittelkreis, ein Abstoß von Lerchner missriet völlig. Christian Reploh drehte das Spiel noch vor der Pause komplett - 3:2 (37.).

Nach dem Pausentee hätte Ostenfelde noch eine Bude mehr erzielen können, "wir hatten viele tausend Prozenter", fand Schnepel.  Strotbaum indes sah eine "bittere Niederlage. Wir haben uns die Butter vom Brot nehmen lassen."

TSV Ostenfelde -  RW Milte     3:2 (3:2)
0:1 Reckermann (14., Elfmeter), 0:2 Wortmann (16.)
1:2 Zimmermann (23., ET), 2:2 Godbersen (24.)
3:2 Reploh (37.)