Frauen-Kreispokal

Laura Hekenes (l.) unterlag mit der Warendorfer SU gegen den A-Ligisten SC Münster 08. Foto: Teipel

Das Unmögliche möglich gemacht


Von Hannah Opitz

(23.08.22) Die erste Kreispokalrunde bot deutlich mehr Überraschungen als die Ausgangslagen vermuten ließen. Da hat man bei einigen Spielen gedacht, dass der Sieger schon vor dem Spiel feststeht, doch letztendlich kam alles anders...

SV Rinkerode - DJK Borussia Münster     2:1 (1:1)
Der heimische, neu gegründete B-Ligist von Coach Jörg Raabe machte am Sonntag das Unmögliche möglich. Sein Team bezwang den Landesligisten Borussia Münster mit 2:1. Die Rinkeroder Frauen trainieren erst seit knapp fünf Wochen zusammen und mussten sich sogar Verstärkung aus der B-Jugend holen. "Das ist echt ein sehr schönes Gefühl", freute sich Raabe. Schließlich verloren sie in der Vorbereitung0:8 gegen Concordia Albachten und 1:4 gegen Selm/Südkirchen, da ist so ein Sieg vor dem Saisonstart definitiv wichtig. Aber halt auch überraschend. Im Großen und Ganzen verzeichnete Borussia mehr Ballbesitz, aber Rinkerode schaffte es, durch schnelle Konter gefährlich zu werden. Bereits in der 6. Minute gingen die Gastgeberinnen in Führung. Paula Berkemeier setzte sich über Außen durch und legte denn Ball dann quer zu Merle-Marie Jentsch, die zum 1:0 einschob. Kurz vor der Pause kam dann der Ausgleich. Einen langen Ball unterschätzten die Gastgeberinnen. Ronja Steimann nutzte ihre Geschwindigkeit und legte die Kugel an Carolina Bruns vorbei ins Tor. Die Chance zur Führung hatte Berkemeier auf dem Fuß. Jentsch wurde im Sechzehner von ihrer Gegenspielerin gefoult. Den Elfmeter schob Berkemeier allerdings am Tor vorbei. In der 61. Minute legte die Mannschaft von Raabe dann aber trotzdem nach. Die Vorlage per Freistoß servierte Berkemeier perfekt auf die durchgelaufene Bartmann, die zum 2:1-Siegtreffer einnickte. "Wir gehen dadurch sehr positiv in die Liga. Unser Ziel ist es aber erstmal, eine Mannschaft zu werden. Ich denke, dass wir dem ein bisschen näher gekommen sind", freute sich Raabe.
Torschützinnen: 1:0 Merle-Marie Jentsch (6.), 1:1 Ronja Steimann (44.), 2:1 Karla Bartmann (61.)
Bes. Vorkommnisse: vergebener Elfmeter von Rinkerodes Berkemeier (55.)

 SV Mauritz - SG Selm/Südkrichen     1:4 (1:1)
"Mauritz ist eine Mannschaft, die man zu keinem Zeitpunkt unterschätzen darf. Nur weil wir dieses Spiel für uns entscheiden konnten, kann man daraus noch keine Schlüsse für die Liga ziehen", sagte Maren Bonnoh, Trainerin der SG Selm/Südkirchen. Das 1:0 für die Gäste fiel bereits in der 1. Minute. Laura Kardanov eroberte den Ball im Mittelfeld und steckte diesen dann durch Lücke in der Mauritzer Abwehrkette. Sarah Beck stand frei vorm Tor und schob ein. "Danach waren wir irgendwie am schwimmen und nicht richtig konzentriert", ärgerte sich Bonnoh. Diese Phase nutzte Lisa Reimer gekonnt aus, indem sie durch einen Distanzschuss den Ausgleich erzielte. "Das Tor von Laura muss ich einfach hervorheben", lobte ihre Trainerin. Aus 20 Metern zog Kardanov einfach mal ab und beförderte den Ball zum 2:1 ins gegnerische Tor (58.). Am Ende machte Mauritz dann auf. "Ich denke, dass sie den Ausgleich erzielen wollten", sagte die Gasttrainerin. Dadurch hatte die Spielgemeinschaft die Chance, durch Gassenpässe häufiger vor das Mauritzer Tor zu gelangen. Despina Schieber nutzte das aus und schob gleich zweimal zum 3:1 und 4:1 ein (64.,90+4.).
Torschützinnen: 0:1 Beck (1.), 1:1 Reimer (36.), 1:2 Kardanoy (58.), 1:3 Schieber (64.), 1:4 Schieber (90+4.)

 Münster 08 - Warendorfer SU     4:2 (1:2)
"Durch unsere zweite Halbzeit haben wir uns den Sieg verdient. Am Ende hat man gemerkt, dass wir fitter waren, als unsere Gegner", freute sich Jan Hardelauf, Trainer von Münster 08. In der ersten Halbzeit hatte seine Mannschaft wohl Angst vor dem Gegner, wodurch viele Ballverluste und Fehlpässe entstanden. Diese Unsicherheit nutzte der Bezirksligist konsequent aus und ging mit 2:1 in Führung. In der Pause machten sich die Gastgeber die Situation deutlich: "Wir lagen eh schon zurück. Da war ein Fehler mehr oder weniger nicht mehr so wichtig", sagte Hardelauf. Das sorgte für mehr Selbstvertrauen bei den 08-Frauen. "Vila Bruns und Sarah Menke haben ihre neue Rolle als Kapitäninnen perfekt erfüllt", lobte der Coach. Bruns überzeugte nicht nur als Kapitänin, sondern auch als gefährliche Torschützin. Dreimal schob sie ein. Die beiden Siegtore fielen aber erst in der 90. Minute. Die eingewechselte Finnja Niehues traf nach einer Flanke von Rechtsaußen (3:2). Beim 4:2 war es Niehues selber, die von außen die Flanke auf Bruns spielte, die dann zum dritten Mal ins Schwarze traf. "Wir haben eine unglaubliche Teamleistung gezeigt. Auch vom Kopf her, dass wirklich jeder an sich arbeiten möchte", lobte Hardelauf. In die Liga geht seine Mannschaft auch sehr ehrgeizig: Zwar wollen viele Mannschaften aufsteigen, wie der 1. FC Gievenbeck, Saxonia Münster und der SV Mauritz, aber Ziel ist es, auch diese Teams zu schlagen. "Bei uns gibt es keine zweite Reihe. Wir sind ein Team, egal ob Startelf oder nicht", betonte Hardelauf. Und genau mit dieser Einstellung sollen die nächsten Spiele gewonnen werden.
Torschützinnen: 0:1 Rodefeld (14.), 1:1 Bruns (18.), 1:2 Bellmann (41.), 2:2 Bruns (61.), 3:2 Niehues (90.), 4:2 Bruns (90.)

Saxonia Münster - SG Telgte     1:3 (0:2)
So eindeutig wie die Ausgangslage es zeigte, war es lange nicht. Der A-Ligist schaffte es über 90 Minuten dem Landesligisten das Leben richtig schwer zu machen. Die Aufholjagd scheiterte letztendlich, aber wie aufregend das Spiel wirklich war, erfahrt ihr im separaten Spielbericht. [mehr...]

 

Weitere Spiele:
RW Milte - 1. FC Gievenbeck     0:9 (0:6)
TSV Handorf - SV Herbern     0:7 (0:3)
TuS Altenberge - SC Gremmendorf     4:1 (2:0)
TSV Ostenfelde - BSV Ostbevern     0:3 (0:2)
Concordia Albachten - BW Aasee     1:3 (1:2)
RW Alverskirchen - Westfalia Kinderhaus     6:7n.E. (2:2 n.90.(1:0))
Werner SC - Blau - Weiß Ottmarsbocholt     3:0 (2:0)
FC Nordkirchen - SW Havixbeck     0:1 (0:1)