Frauen-Kreispokal

Leona Mors (r.) traf gleich dreimal in der ersten Pokalrunde gegen Saxonia Münster. Foto: Renger

Mors schießt Telgte in die nächste Runde


Von Hannah Opitz

(18.08.22) Landesligist gegen A-Ligist, da erwartet man doch eine Klatsche für den A-Ligisten: Aber siehe da, Saxonia Münster schaffte es tatsächlich, die Kickerinnen aus Telgte zu ärgern. Die Aufholjagd der Gastgeberinnen begann in der zweiten Halbzeit, scheiterte aber an Leona Mors, die mit ihrem Hattrick Telgte in die zweite Pokalrunde beförderte. 3:1 (2:0) lautet das Endergebnis des Abends aus Sicht der SGT.

"Wir wollen vor allem kämpferisch die Spiele gewinnen", sagte Telgtes Trainer Friedhelm Mors nach dem Spiel. In der ersten Viertelstunde gelang seiner Mannschaft genau das: Sie lief hoch an und setzte Saxonias Abwehrkette wiederholend unter Druck. Dadurch erzwang Telgte viele Fehler, die sie durch ihre schnellen Spielerinnen versuchten zu nutzen. Vor allem Stella Homermann hatte viel zu tun: Sie bekam einen Schnittstellenpass nach dem nächsten.

"Man hat den Ligaunterschied spielerisch nicht mehr gesehen"

Mit der fortlaufenden Spielzeit zeigten die Gastgeberinnen allerdings, dass sie sich gegen die Telgterinnen wehren können. Die Ballbesitzquote verschob sich zugunsten der Rot-Weißen und Mors' Spielerinnen setzten nur noch Akzente. In der 25. Minute gewann Telgtes Sarah Fipke im Mittelfeld den Ball. Blitzschnell schaltete die Kapitänin und schickte Homermann in den gegnerischen Strafraum. Torhüterin Josefine Tschuschke musste eingreifen, traf laut Schiedsrichter Henning Moselage aber nicht den Ball, sondern Homermann: Elfmeter. Leona Mors nahm sich die Kugel und verwandelte ohne zu zögern. 

Saxonia war allerdings weiterhin die stärkere Mannschaft: "Man hat den Ligaunterschied spielerisch irgendwann nicht mehr gesehen", meinte Saxonias Trainer Marc Dillmann. Dennoch war es nicht seine Mannschaft, die kurz vor der Halbzeit das Tor erzielte, sondern Mors, die zum 2:0 nach einer Ecke einnickte (40.). "Die Telgterinnen hatten einfach das Quäntchen mehr Glück beim Abschluss", sagte Dillmann. 

"Wir hatten nichts zu verlieren"

Seine Mannschaft nutzte die Halbzeitpause, um nochmal alle Kräfte zu sammeln, denn verloren war noch lange nichts. "Wir waren uns einig, dass wir nichts zu verlieren hatten", so Dillmann. Genau diese Einstellung zeigte Saxonia. Die Heimelf ging energischer in die Zweikämpfe und löste sich durch Doppelpässe aus dem Druck des Gegners. Dennoch dauerte es bis zur  66. Minute, bis Sophie Seggewiss den Anschlusstreffer erzielte: Nach einem Schnittstellenpass ging Hannah Bode auf die Reise. Im Eins-gegen-Eins mit Torhüterin Vera Heinker scheiterte sie allerdings. Die Kugel landete vor Ines Pöttgens Füßen, die allerdings ihre Gegenspielerin anschoss. Aus 20 Metern packte sich dann Seggewiss ein Herz und donnerte den Ball in die obere rechte Ecke zum 1:2.

"Dann macht am Ende die andere Mannschaft den Sack zu"

"Ich glaube, das kennt jeder. Nach so einem Anschlusstreffer bekommt die Mannschaft dann nochmal einen Schub. Da können wir noch froh sein, dass das 2:2 nicht gefallen ist", meinte Mors. In der 80. Minute setzte sich nämlich Bode nochmal durch, scheiterte allerdings erneut an Heinker. Kurz danach beförderte auch Henrike Lehmann aus einem spitzen Winkel die Kugel nicht über die Linie. "Und genau so ist Fußball - dann macht am Ende nämlich die andere Mannschaft den Sack zu", sagte Dillmann. Und genau so war es dann auch. Eckball für Telgte, Mors sprang am höchsten und verwandelte per Kopf zum 3:1 (90.).

Enttäuschung bei Saxonia, Freude auf Telgtes Seite. "Großes Lob an Saxonia. Man muss das Ganze aber auch so sehen, dass wir noch mitten in der Vorbereitung stecken.", meinte Mors. Zusätzlich wird seine Mannschaft vom Verletzungspech verfolgt. Aus den vergangenen vier Spielen verzeichnete seine Mannschaft vier Verletzungen, darunter ein Knöchelbruch. "Das hat man anfangs in den Zweikämpfen einfach gemerkt", sagte Mors. 

Saxonia Münster - SG Telgte     1:3 (0:2)
0:1 Mors (25.), 0:2 Mors (40.),
1:2 Seggewiss (66.), 1:3 Mors (90.)

 

*Es konnte sich bereits der 1. FC Gievenbeck mit 9:0 gegen RW Milte sowie der SV Herbern gegen TSV Handorf mit 7:0 durchsetzen. Am Sonntag finden die restlichen Partien der ersten Runde statt.