Krombacher-Pokal

Nienberge schlägt sich selbst


Von Hannah Opitz

(16.09.22) Da sind aber ordentlich viele Tore beim SV Rinkerode gefallen. Das hört sich nach Offensivstärke an. Oder eben nach Defensivschwäche. Bei Rinkerode und dem SC Nienberge war wohl beides vorhanden. Aber nur einem spielte das in die Karten: Rinkerode. Denn trotz drei Auswärtstoren, kassierte Nienberge eine 3:5 (1:1)- Niederlage gegen Rinkerode.

"Wir haben uns selber geschlagen und dementsprechend war auch die Stimmung", ärgerte sich Nienberge-Coach Gerrit Rolwes. Das kann er wohl laut sagen, denn bei den Gegentoren machten sie es den Gastgebern einfach zu leicht. Und wenn so viele Tore fallen, brauch man auch gar nicht lange auf die ersten warten. Denn bereits in der fünften Minute ging das Spektakel los. So, Missverständnis zwischen Nienberges Abwehr und Torwart. Ganz nach dem Motto: Nimm du ihn, ich hab ihn sicher. Und wenn zwei sich streiten, freute sich eben Jan Koch. Der spitzelte die Kugel einfach an allen vorbei und zum 1:0 ins Tor. Dabei war Nienberge gar nicht schlecht drin. Quasi in der Gegenaktion rannten Cedric Eisfeldt und Adam Ouedraogo alleine auf Torwart Nils Bertels zu. Trotz der Überzahlsituation, ging der Ball aber nicht rein.

"Ein Konstrukt aus Verunsicherung und Konzentratiosnlosigkeit"

Dennoch drückten die Gäste förmlich auf den Ausgleich.  In der neunten Minute setzte sich dann Eisfeldt über Außen durch. Die Flanke erreichte Nick Münder, der an Bertels hängenblieb. Der Abpraller landete bei Malte Heller, der zum 1:1 verwandelte. "Das war ein Konstrukt aus Verunsicherung und Konzentrationslosigkeit", ärgerte sich Rinkerode-Coach Janis Kraus. Danach flachte das Torspektakel ab. Mehrere gute Möglichkeiten auf beiden Seiten, aber nichts gefährliches. Vor allem den Gästen fehlte es an Konzentration im Abschluss.

"Wir kamen miserabel aus der Kabine", ärgerte sich Rolwes. Der Wachruf kam in Form eines Gegentores. Heller drehte sich im Mittelfeld in seinen Gegenspieler. Daraus resultierte: Ballgewinn für Rinkerode, schnelles Umschalten, Tor durch Robin Günther (49.) Naja, wenigstens waren danach alle wach. Dann das Traumtor der Gäste. Einen Freistoß donnerte Christoph Michel zum 2:2 direkt in Knick (53.). Nienberge war danach auf Hochtouren. Die Gäste pressten nun ordentlich nach vorne. Dabei gewann Ouedraogo den Ball und beförderte diesen zum 3:2 ins Tor (56.). Ich sag doch, Torfestival. Denn es ging noch weiter: 

Das 3:3 nach einer Ecke von Marco Lolaj. Jan Hoenhorst nickte ein (64.). "Nach dem Ausgleich ging ein ordentlicher Ruck durch die Mannschaft. Das brachte uns Sicherheit", sagte Kraus. Und Sicherheit ist immer gut, vor allem wenn der Gegner nicht richtig aufpasst. Wieder ein Nienberge Fehler im Mittelfeld, Konter, und wieder Koch. Diesmal zum 4:3 (85.). Und wozu Sicherheit noch gut ist? Sich aus dem Dressing der Gäste zu lösen, einfach mal loszulaufen und zum 5:3 einschieben. Das machte Felix Wöstmann. "Das war eine unnötige Niederlage. Bei drei Auswärtstoren muss man das Ding mitnehmen", ärgerte sich Rolwes. Für Rinkerode hingegen ein Schritt in die richtige Richtung.

SV Rinkerode - SC Nienberge     5:3 (1:1)
1:0 Koch (5.), 1:1 Heller (9.),
2:1 Günther (49.), 2:2 Michel (53.),
2:3 Ouedraogo (56.), 3:3 Hoenhorst (64.),
4:3 Koch (85.), 5:3 Wöstmann (90.)